Kerstin Apel

Kerstin Apel, geboren 1963 in Halle-Neustadt, ist eine deutsche Autorin, die mit ihrem Debütroman „Der Kreuzworträtselmord“ für Aufsehen sorgte. Ihr Werk basiert auf einem der spektakulärsten Kriminalfälle der DDR – einem Verbrechen, das sie selbst auf tragische Weise berührte: Als Jugendliche war sie mit dem späteren Täter befreundet und wurde dadurch zur unfreiwilligen Zeugin eines grausamen Mordes an einem siebenjährigen Jungen.

Drei Jahrzehnte später entschied sich Apel, ihre traumatischen Erlebnisse literarisch zu verarbeiten. In ihrem Roman verwebt sie Fiktion mit autobiografischen Elementen und gibt Einblicke in die psychologischen und gesellschaftlichen Spannungen, die sie bis heute begleiten. Dabei bewegt sie sich auf einem schmalen Grat zwischen persönlicher Aufarbeitung und öffentlicher Kontroverse – denn ihre Darstellung des Verbrechens löste nicht nur emotionale Reaktionen aus, sondern auch juristische Diskussionen über mögliche Mitwisserschaft.

Trotz oder gerade wegen der Kritik bleibt Kerstin Apel eine bemerkenswerte Stimme im Spannungsfeld von True Crime, Erinnerungskultur und literarischer Selbstverortung. Ihr Werk wirft Fragen auf, die weit über den konkreten Fall hinausgehen: Wie viel Wahrheit verträgt Literatur? Wo endet persönliche Verarbeitung – und wo beginnt moralische Verantwortung?