Pink Clover Club von Richard R. Roesch

Pink Clover ClubLuise Temmen, vierundfünfzig Jahre und seit fünf Jahren geschieden, wird in der Badewanne eines Rostocker Hotels ermordet aufgefunden. Sie war die Vorsitzende einiger Stiftungen und hatte Einfluss auf Wirtschaft und Politik in der Landeshauptstadt Schwerin. Die Todesursache war vermutlich Erwürgen. Denn sie wurde entkleidet, in die Badewanne gelegt und ihre Pulsadern aufgeschnitten, wobei man ihr die Kehle zudrückte. Einige persönliche Wertsachen wurden gestohlen, doch vom Täter fehlt jede Spur. Die Überwachungskameras zeigen einen mit Hut und Mantel vermummten jungen Mann, der mit dem Aufzug in die Etage fährt und einige Zeit später das Hotel wieder verlässt. Eine der gestohlenen Kreditkarten wurde benutzt, um ein Mecklenburg-Vorpommern-Ticket zu kaufen und deshalb weiß die Rostocker Kripo nicht, wohin der Mörder gefahren ist.

Erst in drei Tagen möchte Kriminalhauptkommissar Elliot die Presse und seine Schweriner Kollegen über den Tod der prominenten Luise Temmen informieren und bis dahin den Mörder dingfest gemacht haben. Deshalb engagiert er den Privatdetektiv Pawel Höchst, der für ihn hinter dem Rücken der Schweriner Kollegen Untersuchungen in dem Fall anstellen soll. Bei seinen Ermittlungen trifft Pawel Höchst auf einen Schweriner Kollegen, der Luise Temmen schon seit längerer Zeit überwacht, aber anscheinend noch nichts von ihrem Tod bemerkt hat. Als Pawel seine Nachforschungen auf dem Anwesen der Ermordeten auch nicht voran bringen, muss er sich den Polizeianwärter Kevin Hilbig, der nach Wismar strafversetzt wurde, zur Hilfe holen.

Ein Krimi ohne Spannung und ein Privatdetektiv, der unfähig ist einen Fall zu lösen, so kann man den Kriminalroman „Pink Clover Club“ von Richard R. Roesch mit einem Satz auf den Punkt bringen. Was hätte man aus der Idee zu diesem Plot alles machen können? Auf das Logenhaus in Schwerin mit verschiedenen Logen wird gleich mehrmals hingewiesen und ein Mord mit einem politischen Hintergrund oder sogar ein Politthriller hätte sich geradezu angeboten. Doch damit wäre der ehemalige Hochseefischer Pawel Höchst wohl restlos überfordert gewesen, denn bereits für diesen banalen Fall ist er auf die Hilfe von einem Polizeianwärter angewiesen. Warum Pawel Höchst nun eigentlich glaubt zum Privatdetektiv berufen zu sein, bleibt für den Leser nicht nachvollziehbar und so ist es auch nicht verwunderlich, dass am Ende der Fall doch eher zufällig gelöst wird. Der Plot weist einige Schwächen und logische Ungereimtheiten auf, die den Roman nicht gerade realistischer erscheinen lassen. So hat ein Gutshaus mit einem modernen Alarmsystem eine Sicherheitslücke und damit der Detektiv diese auch findet, muss die ungesicherte Tür natürlich offen stehen. Außerdem wird ein Hundebesitzer seinen ehemaligen Hund unter tausend anderen erkennen und sich nicht weismachen lassen, es wäre gar nicht sein Hund. Bei diesem Ermittler-Duo, einem unfähigen Privatdetektiv und einem unerfahrenen Polizeianwärter, darf man gespannt sein, mit was für einem Kriminalfall Richard R. Roesch den Leser als nächstes langweilen wird.

Pink Clover Club von Richard R. Roesch

Pink Clover Club
Sutton Verlag 2013
Broschur
224 Seiten
ISBN 978-3-95400-160-6

Bildquelle: Sutton Verlag
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