Albträume am Saigon-Fluss von Ulrich Brinkhoff

Albträume am Saigon-FlussUlrich Brinkhoff bereist im Jahr 2012 mit seiner zweiten Frau Monika Südvietnam, wo er in den Jahren von 1965 bis 1968 als Botschafter für das deutsche Außenministerium tätig war. Er ist über die stets gratis zu benutzenden und sauberen öffentlichen Toiletten überrascht und wundert sich im Zug, dass die Sitzreihen durch eine Drehung immer der Fahrtrichtung angepasst werden. In seinem Reisebericht „Albträume am Saigon-Fluss“ schreibt er von seinen über vier Jahrzehnte zurückliegenden Erinnerungen. Damals hat er gerade die junge Koreanerin Soo geheiratet und eine Versetzungsreise führt das junge Paar von Seoul nach Saigon.

Während der Kriegswirren in Vietnam werden sie eines Morgens durch die Detonation einer Autobombe aus dem Schlaf gerissen, aber trotzdem glauben noch alle an ein baldiges Kriegsende. Über einen Journalisten, für den Ulrich Brinkhoff illegal arbeitet, wird er mit den neuesten Kriegsmeldungen versorgt. Auf einem Rückflug von einem Kurzurlaub in Hongkong wird es gefährlich, als der Pilot zu einem Sturzflug zwecks Landung ansetzen muss, weil die Vietkong landende Flugzeuge angreifen. Zur Sicherheit lässt Ulrich Brinkhoff alle seine Wertgegenstände nach Deutschland verschiffen und immer häufiger hört er von explodierenden Bomben vor den großen Hotels. Für fast sechs Monate wird er beurlaubt und besucht mit Soo seine Mutter in Holzminden, wo die Hochzeit nachgefeiert wird. Nach der Rückkehr häufen sich die Meldungen über die Gräueltaten auf beiden Seiten und ein Jahr später wird ein Angriff der Vietkong befürchtet. Stromsperren stehen ab jetzt an der Tagesordnung, wodurch die Klimaanlagen ausfallen, die Sperrstunde wird zunächst von 22 auf 18 Uhr herabgesetzt, bis es eine Dauersperrstunde und Alarmstufe Rot gibt. Ulrich Brinkhoff sieht Kampfhubschrauber sowie Raketeneinschläge und von den Hoteldächern können die Bombardierungen mit Napalm beobachtet werden. Er muss viele Einschränkungen hinnehmen, Dienst rund um die Uhr versehen und sich von seiner Ehefrau für sieben Monate trennen, da aus Sicherheitsgründen ihre Ausreise angeordnet wird. Für ihn folgen zermürbende Monate, in denen er von Geiseln und Erschießungen hört. Endlich endet sein Einsatz in Saigon und er freut sich auf La Paz in Bolivien, wovon er in seinem dritten Reisebericht erzählen will.

Während seiner Zeit in Saigon fanden Konrad Adenauer, Che Guevara, Martin Luther King und Robert Kennedy den Tod, woran Ulrich Brinkhoff an den entsprechenden Stellen erinnert, genauso wie an den Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag, das von den USA im Vietnamkrieg eingesetzte Entlaubungsmittel „Agent Orange“ oder die Einführung des Farbfernsehens in Deutschland. Er schreibt von den Bräuchen und Sitten und nimmt den Leser mit auf eine fantastische Reise in Länder, die nur wenige in ihrem Leben bereisen können. So haben ihm seine Urlaube in Bangkok, Paris, Skandinavien, Philadelphia, Chicago, Los Angeles, San Francisco, Hawaii, Kalkutta und Kathmandu wenigstens eine Erholungspause vom schrecklichen und gefährlichen Alltag in Saigon verschafft. Mit privaten Fotos dokumentiert Ulrich Brinkhoff seine spannenden und aufregenden Jahre, gewährt viel Einblick in sein Privatleben und erzählt in seinem Buch „Albträume am Saigon-Fluss“ auch gerne mal eine Anekdote.

Albträume am Saigon-Fluss von Ulrich Brinkhoff

Albträume am Saigon-Fluss
agenda Verlag 2014
Broschur
244 Seiten
ISBN 978-3-89688-516-6

Bildquelle: agenda Verlag
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