Nach „Längswege“ und Abgebogen ist nun bereits der dritte Gedichtband des selbsternannten Depressionslyrikers Dirk Juschkat mit dem Titel „Leise Gedanken“ erschienen. Auch in dieser Gedichtsammlung bleibt der Lyriker der alten Dichtkunst treu, was er in den Gedichten „Reimzwang“ und „Moderne Lyrik“ zum Ausdruck bringt. So scheint ihm die moderne Lyrik von Willkür bestimmt und deshalb mag er sie meistens nicht. Denn er will den Reim nicht missen und ist von der Metrik fasziniert, die ihn durch seine Werke führt. Natürlich sind auch Depressionen weiterhin ein Thema, das sich durch das gesamte Buch zieht. Doch anders als in vorherigen Werken teilt Juschkat dem Leser nicht nur sein Leid mit, sondern berichtet in seinen Gedichten „Innerlich gefangen“ und „Wo die Depressionen wohnen“ über die Krankheit und wirbt für Toleranz.
Während die heiteren, schelmischen Gedichte wie „Lau“ und „Vertreter“ oder „Herr Regenschirm“ an den beliebten Dichter Eugen Roth erinnern, greift auch Dirk Juschkat in seinen Gedichten „Keine Zeit für Neid“ und „Wir leben uns zu Tode“ die menschlichen Schwächen wie Sucht nach Macht und Jagd nach Glück auf.