Der neue Atlas der Welt* vom Kunth Verlag bietet zunächst umfangreiches Kartenmaterial von Europa über Asien und Australien, Afrika und Amerika mit dem Nord- und Südteil. Es folgt eine übersichtliche Gliederung der Antarktis, des Atlantischen, Indischen sowie Pazifischen Ozeans.
Detailreich werden im Mittelteil die höchsten Gebirge gelistet, wie sie entstanden sind und im Fall der vierzehn Achttausender auch, wer und wann diese als erster Mensch bestiegen hat. Es folgt Wissenswertes über die höchsten und gefährlichsten Vulkane, die unterschiedlichster Art sein können, ihre Höhenangaben sowie der Ozeane mit ihren Tiefen. Weiter geht es mit Informationen über Korallenriffe, Wale, Flüsse, Wasserfälle, Seen und Sümpfe. Bezüglich der Wälder informiert der Atlas über Mammutbäume und die in ihnen lebenden Tiere, über Regen-, Monsun- sowie Mangrovenwälder und Sukkulenten. Wer sich unter einer Wüste lediglich eine schweißtreibende extreme Hitze vorstellt, wird in dem folgenden Abschnitt eines Besseren belehrt. Sanddünen können durchaus mit Schnee bedeckt sein, es gibt dort Becken aus Geröll und Steinen und selbst Salzseen zählen dazu. Den Abschluss bilden in diesem Teil die Wüstenpflanzen.
In den Mittelteil hat der Verlag sogenannte Specials „eingestreut“. Diese Specials informieren über heilige Berge, himmlische Phänomene, die unbekannte und kaum erforschte Tiefsee, mögliches Leben auf dem Wasser, die katastrophale Abholzung der Regenwälder, Tricks, mit denen Tiere ihre Feinde zu täuschen wissen, Geisterstädte, Überlebenskünstler und Nomaden. Der letzte Teil bietet ein Länderlexikon mit vielen Details wie Staatsform, Sprachen, Bruttoinlansprodukt pro Einwohner oder die Währung, um nur einige zu nennen. Ein umfangreiches Register erleichtert das Auffinden der Länder und Städte dieser Welt.
Obwohl das Buch – für einen Atlas selbstverständlich – nur wenig Text aufweist, erfährt man aber durchaus Dinge, die nicht jedem bekannt sein dürften: In Afrika existieren Baumstämme, so ist zu lesen, die ein Feuer „nahezu unbeschadet“ überstehen. Sollte das Biologen und Forscher angesichts der gerade in diesem Jahr gehäuft auftretenden Waldbrände mit zum Teil verheerenden Folgen nicht auf den Plan rufen, entsprechende feuerresistente Bäume zu züchten? Kritisch werden an entsprechenden Stellen der fortgeschrittene Klimawandel und der ansteigende Meeresspiegel einschließlich der Folgen erwähnt.
Wegen des gewählten Formats von 25 x 30 cm bietet der Atlas fantastische Aufnahmen im Großformat, von denen einige so unwirklich anmuten, als seien es lediglich Gemälde. An der von der Natur geschaffenen und in den Aufnahmen festgehaltenen Farbenvielfalt kann man sich nur schwerlich sattsehen. Ein im Auge einer Welle eingefangener Sonnenuntergang ist zwar nur in einer kleinen Ablichtung zu bewundern, fesselt den Betrachter aber deswegen nicht minder. Ein Naturwunder jagt das nächste und mit dem Einfallsreichtum der Natur kann nichts mithalten. Der neue Atlas der Welt* liefert den Beweis!