Abenteuerlust trifft auf Wissenschaft: Ein Sommer in Wollebach

Ritterträume und erste Experimente

Simon verbringt die Sommerferien bei seinen Großeltern in Wollebach. Dort freundet er sich schnell mit Olli an, der den Ritterorden „Wollebachritter“ gründen möchte. Doch zunächst muss geklärt werden, wer den Orden leiten soll. Um sich gegen Olli zu behaupten, lernt Simon von seinem Opa die Hebelwirkung als Kraftverstärkung einzusetzen – der Beginn spannender Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras und Co.

Natürlich brauchen Ritter auch eine Prinzessin, und Tanja eignet sich bestens für diese Rolle. Die nach Abenteuer dürstenden Kinder staunen, dass die Wahrnehmung eines Regenbogens vom Standpunkt des Betrachters abhängt. Noch überraschender ist für sie, was sich hinter der Formel DHMO verbirgt, nachdem sie nicht nur einen Bauern, sondern sogar einen Wissenschaftler befragt haben. Als sie einen Baumstamm mit einem Lineal ausmessen, entdecken sie, dass die Schatten von Baum und Lineal in einem Verhältnis zueinander stehen.

Fantasievolle Abenteuer und geheimnisvolle Begegnungen

Die blühende Fantasie der Kinder treibt sie bei stürmischem Wind über einen See, sie suchen nach einem Schatz und experimentieren mit Holz- und Metallkugeln, mit Öl und Wasser sowie mit Salz, Pfeffer, Eisen, Zinn, Kupfer und Aluminium. Mit einem Besenstiel als Lanze und einem Topfdeckel als Schild sind Simon und Olli bestens gerüstet, um es mit einer „Hexe“, einem „Sklavenhändler“ und sogar der gefürchteten „Sprossenbande“ aufzunehmen – bestehend aus Sprosse, Hängeschulter und Fetti.

Simon wird nachts von einem mysteriösen „Gehörnten“ heimgesucht. Als er sich mit Opa im Wald verirrt, konstruieren die beiden kurzerhand einen Kompass. Glücklicherweise wird Simon immer wieder von neuen Geistesblitzen erfasst und stellt fest, dass die Zeit scheinbar schneller oder langsamer vergeht. Dies führt ihn und Olli zu philosophischen Gedanken über die Natur der Zeit. Schließlich kehren auch die Kinder zurück, die ihre Ferien anderswo verbracht haben, und Opa organisiert ein Fest, bei dem er „Unsinnslieder“ zum Besten gibt.

Wissen trifft auf Abenteuer

Das Buch Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras und Co. von Michael Zeidler ist eine gelungene Mischung aus Roman und Wissensvermittlung. In praktischen Versuchen aus dem Alltag erfahren junge Leser, wie Thales von Milet einst die Höhe der Cheopspyramide berechnen konnte. Sie lernen, wie der Satz des Pythagoras Anwendung findet und dass Fett und Wasser einen Emulgator benötigen, um sich zu verbinden.

Nach der Lektüre sind Begriffe wie Magnetfelder, Eisenatome, Atomkern, Elektronen und Protonen, Säuren, Basen und pH-Wert, Anode und Kathode sowie Elektrolyt keine Fremdwörter mehr. Michael Zeidler erklärt anschaulich, wie das Verhältnis von Volt und Ampere die Wattzahl bestimmt, und erläutert in einem der zwölf Kapitel auch das Archimedische Prinzip, das unsere Schiffe sicher über die Ozeane führt.

Für junge Forscher ab zwölf Jahren

Obwohl der Autor alles anhand einfacher, lebensnaher Beispiele erklärt, sollten die Leser mindestens zwölf Jahre alt sein und über Grundkenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften verfügen. Bei einigen besonders gefährlichen Experimenten weist Michael Zeidler ausdrücklich auf die Risiken hin.

Wissensdurstige Kinder, die zugleich nach spannenden Abenteuern suchen, kommen an diesem Roman nicht vorbei!