Mysterium – Der schwarze Drache von Julian Sedgwick

Mysterium - Der schwarze DracheNachdem die Eltern des 12-jährigen Danny Woo bei einem rätselhaften Brand im Zirkus Mysterium in ihrem Wohnwagen umgekommen sind, wird seine Tante Laura, eine Journalistin, zu seinem Vormund bestimmt. Als es in Dannys Schule zu einer Explosion kommt, entschließt sich Laura den Jungen auf eine Recherchereise über die chinesische Mafia nach Hongkong mitzunehmen. Damit der Junge, während Laura ihrer Arbeit nachgeht, den Geburtsort seiner Mutter erkunden kann, begleitet sie der kleinwüchsige Zirkusartist Major Zamora, der während der Zeit im Zirkus Mysterium für Danny zu einem Freund und Vertrauten wurde.

Bereits bei ihrer Ankunft am Flughafen in Hongkong bemerkt Danny einen weiß gekleideten Mann, der sie anscheinend bis zu ihrem Hotel verfolgt. Da Laura sofort nach der Ankunft im Hotel einen Termin mit einem Kontaktmann von der Hongkonger Polizei hat, verabreden sie für den Abend ein Treffen in einem Restaurant auf der anderen Hafenseite in Kowloon. Dort wird die Journalistin vor dem Restaurant gewaltsam entführt. Doch Danny und Zamora vertrauen der Hongkonger Polizei nicht und begeben sich selbst auf eine abenteuerliche Suche nach der verschwundenen Laura.

Junge Leser ab 12 Jahre werden von dem Abenteuerroman „Mysterium – Der schwarze Drache“ von Julian Sedgwick sicherlich begeistert sein, denn der Roman ist sehr spannend geschrieben und vermag nicht nur Kinder zu fesseln. Allerdings besitzt die gesamte Geschichte nicht den geringsten geistigen Nährwert, sondern dient lediglich der Unterhaltung, was aber auch nicht zu verachten ist. Obwohl ein großer Teil der Handlung in Hongkong angesiedelt ist, werden so gut wie keine Hintergrundinformationen über die Menschen, deren Kultur sowie die Stadt in dem Roman vermittelt. Der realitätsfremde Plot muss wohl dem Genre Fantasy zugeordnet werden. So kann der 12-jährige Protagonist Danny Woo nicht nur geschickt mit Spielkarten umgehen, sondern auch problemlos Schlösser öffnen und Menschen in einen hypnotischen Zustand versetzen, wodurch sie ihm quasi willenlos ausgeliefert sind. Eine Fähigkeit, um die ihn gleichaltrige Leser bestimmt beneiden. Im Verlauf der Handlung gelingt dem 12-Jährigen dann auch noch eine Entfesselung, die selbst für Houdini nicht ganz unproblematisch gewesen wäre. Doch unverständlicherweise ist einer der Ganoven dem Jungen dabei behilflich, indem er ihm ein Messer zusteckt, wodurch der Roman „Mysterium – Der schwarze Drache“ am Ende nicht mehr ganz stimmig ist und die Frage aufwirft, was sich Julian Sedgwick dabei bloß gedacht hat.

Mysterium – Der schwarze Drache von Julian Sedgwick

Mysterium - Der schwarze Drache
Übersetzung von Henning Ahrens
Aladin Verlag 2014
Hardcover
328 Seiten
ISBN 978-3-8489-2037-2

Bildquelle: Aladin Verlag
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