Die wilden Küken – Eisalarm von Thomas Schmid

Nachdem ihre Mutter sie verlassen hat, lebt Lilli allein bei ihrem Vater, der eine Schreinerei betreibt, und dem Hund Sneaker. Mit den Freundinnen Bob und Very gehört sie zu der Bande der Wilden Küken, während Mitch sowie die Zwillinge Little und Ole zu den verfeindeten Grottenolmen gehören. Als Lilli mit Bob und Very zum Schlittschuhlaufen auf die Eisbahn geht, stürzt sie und landet mit dem Kopf ausgerechnet auf Oles Arm. Der nutzt das schamlos aus und gibt ihr einen Kuss, den sie natürlich mit einer Ohrfeige quittiert. Nun muss Lilli erst einmal alleine sein und braucht Ruhe zum Nachdenken. Sie geht zu dem von einem Schrotthändler bezogenen Kahn Mystery, der das Bandenquartier ist und in dem ihre Hühner Bussi und Birdie ein Zuhause gefunden haben.

Lilli geht gedanklich alle nur möglichen Antworten durch, die sie beim nächsten Mal Ole gegenüber geben könnte, denn insgeheim hat ihr sein Vorstoß mit dem Kuss gefallen. Nur kann sie ihm das ja nicht sagen! Zu allem Überfluss taucht Ole auch noch mit Enya auf, womit Lilli nun gar nicht gerechnet hat. Als endlich der von Lilli ersehnte Schnee fällt, lassen sich die drei Mädchen von Sneaker auf einem restaurierten Schlitten zum Weiher ziehen und sie beratschlagen in der Mystery, wie es weitergehen soll. Zu dumm nur, dass die Grottenolme das ausnutzen und Lillis Schlitten mitnehmen. Doch damit nicht genug: Wieder sieht Lilli bei den Jungen Enya und ihre Eifersucht wächst. Wenn die Wilden Küken bisher auch schon Kükenalarm, Bobalarm, Lillialarm und Veryalarm kannten, wird es nun Zeit für den Eisalarm, denn den Grottenolmen wird der Kampf angesagt!

Das Kinderbuch „Die Wilden Küken – Eisalarm“ ist bereits der 2. Band einer Reihe. Das Alter seiner Handlungspersonen hat Thomas Schmid nicht erwähnt, doch kann vermutet werden, dass sie um die 10 Jahre alt sind, was auch zur Leseempfehlung ab diesem Alter passt. Ebenfalls unbekannt ist der Handlungsort, der allem Anschein nach klein und überschaubar ist, denn die Protagonisten sind irgendwie alle untereinander bekannt. So ist Luisa die Tante von Bob und gleichzeitig die Lehrerin der Kinder sowie die neue Freundin von Lillis Vater. Bobs Mutter hat eine Eisdiele, in der Gelatino Eis verkauft und in die es die Kinder zieht. Die Mutter der Zwillinge Little und Ole arbeitet als Sozialtherapeutin auf einem Biobauernhof für Behinderte, und wenn es etwas zu feiern gibt, kommen alle zusammen.

Von Bedeutung ist in der Geschichte noch Nachbar Röhrich, der zum einen weder den von den Kindern heiß ersehnte Schnee, noch Tiere mag, was jedoch einen Grund hat, wie der Leser im weiteren Handlungsverlauf erfährt. Für Lilli ist es nicht einfach, dass sich ihr Vater offensichtlich in eine andere Frau verliebt hat, zumal es sich ausgerechnet um ihre Lehrerin handelt, die von ihr bei jeder Gelegenheit verlangt, Englisch zu lernen. Wie es aussieht, will sie „schön Wetter“ machen und besorgt für das bevorstehende Weihnachtsfest eine Nordmanntanne, bringt Lilli Croissant zum Frühstück, Pizza zum Abendessen und für zwischendurch Waffeln mit. Den vierundzwanzig Kapiteln in dem zwar nur mäßig spannenden, dafür aber mit reichlich Kinderstreichen ausgestatteten Kinderbuch „Die wilden Küken – Eisalarm“ sind jeweils zum Beginn eine zum Text passende schwarz-weiße, fröhliche Illustration von Edda Skibbe vorangesetzt.