Während ihr Ehemann Karl Puchalla an der Front ist, hämmert plötzlich der Blockwart eines Abends im Januar 1945 im schlesischen Brieg an Friedas Haustür: Auf Befehl des Gauleiters haben sich am nächsten Morgen um fünf Uhr alle mit maximal zwei Gepäckstücken zur Evakuierung bereit zu halten. In der gebotenen Eile vergräbt Frieda Wertsachen im Garten und lockt ihre kleine Tochter Erika mit dem Versprechen, nach Wünschelburg zu Onkel Walter und Tante Charlotte zu fahren. Eine erste Enttäuschung macht sich breit, als der letzte Bus, der sie zum Fliegerhorst bringen sollte, ohne sie abgefahren ist. In Begleitung hunderter Vertriebener marschieren Frieda, Erika und Sohn Horst bei minus 30° über die Dörfer, auf der Flucht vor den Kanoneneinschlägen der Roten Armee. Ihnen bleiben die Anblicke von erschöpft Zusammengebrochenen, die nicht mehr aufstehen, von Toten, die bis auf die Unterwäsche entkleidet wurden und fürchterliche Schreie von Verletzten oder Niedergetrampelten nicht erspart.
Verlag Rütten & Loening
Der fliegende Weihnachtskater von Andrea Schacht
Alle Jahre wieder… sind Bücher über, mit und um Katzen auf dem Gabentisch von Katzenliebhabern zu finden. So ist auch von der Autorin Andrea Schacht, Verfasserin von diversen Katzengeschichten, pünktlich zu Weihnachten der Roman „Der fliegende Weihnachtskater“ erschienen.
Bei einem Besuch der Großmutter in Indien kauft die Pilotin Amita Rosenhag auf einem Bazar in Jaipur einen wunderschönen antiken Seidenteppich. Am Tag ihrer Abreise lässt sie ihn zusammengerollt in einem Überzug am Flughafen als Fracht an Bord bringen. Bei der Abholung im Zolldepot erfährt sie von einer Bekannten, dass in der Teppichrolle eine halb verhungerte indische Streunerkatze gefunden wurde. Amita hat Mitleid mit dem abgemagerten Tierchen und schmuggelt den Kater in einer Beuteltasche mit nach Hause. Doch der Kater Shardul ist sehr eigensinnig und bestraft sie mit Verachtung, denn er glaubt, dass Amita ihn aus seiner Heimat entführt hat. Sein größter Wunsch ist es auf dem antiken Seidenteppich durch die Lüfte zu fliegen, aber so oft er es auch versucht, der Teppich rührt sich nicht.