In dem Kinderbuch „Kiki“ von Antje Damm zieht die 9-jährige Antje mit ihren Eltern und den beiden jüngeren Geschwistern Flo und Fabi von einer Stadt in ein Dorf. Antje gefällt das gar nicht, denn alles ist hier fremd. Doch schnell schließt sie mit der gleichaltrigen Kiki Freundschaft, die eine „Werkstatt“ zum Basteln hat. Von ihr erfährt sie auch, wie mit Bildern eine „Wechselwand“ gemacht wird. Die Mädchen hecken Streiche und spielen mit ihren Barbie Puppen. Sie betätigen sich sogar als Archäologen und stellen ihre Fundstücke aus. Doch dann beendet plötzlich ein Unfall Antjes glückliche Zeit.
„Kiki“ von Antje Damm eignet sich sowohl zum Vorlesen, als auch für erste eigene Leseversuche. Die Schrift ist großzügig gewählt und ausführliche Beschreibungen lassen im kindlichen Kopf Bilder entstehen. Dazu hat die Autorin zu jedem Kapitel selbst farbige Illustrationen gezeichnet. Ob Antje Damm eigene Kindheitserfahrungen in dem Kinderbuch verarbeitet hat, bleibt offen, denn sicher hat sie der Protagonistin nicht zufällig ihren eigenen Vornamen gegeben. Die Streiche der Mädchen erinnern an die Geschichten von Astrid Lindgren und die jungen Leser oder Zuhörer werden auch mit interessanten Informationen beispielsweise über Pompeji oder die Archäologie versorgt. Richtig lustig wird es an der Stelle, als es um die Vorstellung von Antje und Kiki geht, was Mann und Frau miteinander machen.
Lobenswert ist, dass sich der Inhalt ausnahmsweise auch mit den traurigen Seiten des Lebens befasst. Kätzchen werden „entsorgt“ und Menschen von Krankheiten befallen. Selbst den Tod lässt die Autorin nicht unerwähnt, was gerade in einem Buch für Kinder gerne tabuisiert wird. Was allerdings nach dem Tod geschieht, ob die Menschen in den Himmel kommen, ist eine Glaubenssache. Von diesem Punkt abgesehen, ist „Kiki“ von Antje Damm eine schöne Geschichte, fantasiereich und einmal ohne Happy End.