Mein Jahr auf Hartz IV
Nach seinem Philosophiestudium kann Mahler, wie viele junge Geisteswissenschaftler, keine reguläre Arbeit finden. Ein nur gering bezahltes Praktikum kann er sich finanziell nicht leisten und eine Promotion würde seinen beruflichen Showdown nur um ein paar Jahre hinauszögern. So schlägt er sich als Barmann in einem Neuköllner Biergarten durch. Doch bringt ihm der Job nicht viel mehr als die Beiträge zu seiner Krankenversicherung und eine Niedriglohnfrustration ein. Er kündigt sein befristetes Arbeitsverhältnis und reiht sich in die Schlange beim Arbeitsamt ein, um einen Antrag auf Arbeitslosengeld II zu stellen.
Als Akademiker mit einem abgeschlossenen Studium zählt er sich nicht zu den gewöhnlichen Arbeitslosen, denn Hartz IV soll für ihn nur eine kurze Episode sein, eine kurzzeitige finanzielle Überbrückung. Doch nach einigen Wochen hat er sich in seinem neuen Leben eingerichtet. Die Motivation weitere Bewerbungen zu schreiben wird immer geringer und Mahler fällt in eine Lethargie, aus der ihn auch ein unsinniges Bewerbungstraining nicht befreien kann.