Tempo Raus – Langsam reicht mir von Knut Knieping

Tempo Raus – Langsam reicht mirKnut Knieping lebt mit seiner Frau Cecile und der 7-jährigen Tochter Fine in Düsseldorf. Selbst, als seine Frau zu einer Verabredung geht und er Fine beaufsichtigen soll, kann er es nicht lassen und muss seiner Laufsucht frönen: Im Keller reißt er dabei joggend den Wäscheständer um und wird zu seiner Schmach auch noch von Cecile auf frischer Tat ertappt. Zu einem Treffen mit Freunden im Fußballstadion ist Knut der Einzige, der auf alles Fahrbare verzichtet, was unschwer an seiner durchgeschwitzten Kleidung zu erkennen ist. Und wenn er sich schon einmal einen Tagesplan zurecht legt, wird der ganz sicher durch Aufgaben von seiner Frau durchkreuzt: Er ist zum Flicken ihrer Fahrradreifen verdonnert, wobei sich ungeahnte Probleme ergeben.

Mit alten Kumpeln besucht Knut in Reykjavik ein Stadion und steht anschließend vor verschlossenen Türen, weil er wieder einmal seinen Laufdrang nicht zähmen konnte. Während eines Urlaubs mit seiner Frau in Namibia zweckentfremdet er einen lediglich zum Planschen vorgesehenen Pool und unterschätzt bei einem abendlichen Lauf die schnell einsetzende Dämmerung in der Wüste.

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Die Ballade von John und Ines von Beate Baum

Die Ballade von John und InesDie aus Dresden stammende und gelernte Krankenschwester Ines Behrendt hat sich am LIPA beworben, dem Liverpool Institute for Performing Arts, einer von Paul McCartney gegründeten Universität, und ist stolz darauf, dass sie angenommen wurde. Mit ihrer Freundin Janine, die aus Berlin zu Besuch gekommen ist, unternehmen die beiden jungen Frauen einen abendlichen Kreuzzug durch die Kneipen und Bars von Liverpool. Sie treffen den talentierten John Raymond, den Ines als ihren Studienkollegen vorstellt.

Nach der Abreise von Janine wird Christopher Henley, der Chef des legendären Cavern Clubs, tot aufgefunden. John wird festgenommen, weil er zuvor einen Streit mit Henley hatte. Von einem Polizisten erfährt Ines, für die John mittlerweile mehr als nur ein Studienkollege ist, dass er der Polizei als ehemaliger Junkie bekannt ist. Von Johns Mitbewohner Mark hört Ines, dass Nicolas Olsen, der sich auf der Suche nach Talenten bei ihr bereits vorgestellt hat, eine Beatles-City mit Einbeziehung des Cavern Clubs plant. Doch dann wird John freigelassen und dafür sein Freund Thomas Duncan, der Chef vom Cabin Club, verhaftet.

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Schlossplatz, Berlin von Nikolaus Breuel

Schlossplatz, BerlinEin Bundestagsabgeordneter, dessen Tage mit Terminen ausgefüllt sind, ist für zwei Tage und Nächte auf einer Hallig zum Nichtstun verurteilt, nachdem sein Boot einen Motorschaden erlitten hat. Fischer schleppen sein Boot ab, und er kommt bei Kathrin Knudson unter. Mit ihr läuft er durch das Wattenmeer, was er noch nie getan hat. Die Stunden, die er auf der Hallig verbringt, wo er sich zum ersten Mal richtig frei fühlt, werden sein Leben verändern.

Der Bundestagsabgeordnete ist Mitglied im Aufsichtsrat eines gigantischen Bauprojektes, das Mitten im Herzen von Berlin entstehen soll. Nach Plänen des Aufsichtsratsvorsitzenden Rödel soll eine in der Welt einzigartige Badelandschaft mit Anschluss an alle Bahnen und einen Flughafen sowie dem Duft von drei Meeren entstehen, die von Säulen getragen wird und dessen gelbes Glasdach sich öffnen lässt. Doch bei den Sitzungen im Plenarsaal bekennt Straußer, dass im Keller Rohre verlegt wurden, deren Zweck niemand kennt.

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Der Berg von Dan Simmons

Der BergIm Juni 1924 wollen George Mallory und Andrew Irvine den Mount Everest bezwingen, doch sie kehren nie zurück. Bis auf den heutigen Tag konnte nicht geklärt werden, ob die beiden Bergsteiger den Gipfel erreicht haben und damit den als Erstbesteigern geltenden Tenzing Norgay und Edmund Hillary den Ruhm streitig machen könnten. In dem Roman „Der Berg“ von Dan Simmons ist dieses Drama der Ausgangspunkt der Handlung. Der aus Boston stammende Jacob Perry, der Chamonix Führer Jean-Claude Clairoux und Richard Davis Deacon, den alle nur den Diakon nennen, erfahren auf dem Gipfel des Matterhorns aus einer Zeitung vom Drama am Mount Everest. Längst ist im Kopf des Diakons der Plan gereift, ebenfalls auf den höchsten Berg zu klettern. Dazu testet er auf der gefährlichsten Abstiegsroute seine beiden Begleiter.

Bei einem Besuch bei Lady Bromley erfahren die drei Männer, dass Lord Percival Bromley und Kurt Meyer mit einigem Abstand Mallory und Irvine zum Gipfel nachgestiegen und ebenfalls verschwunden sind. Der vermeintlich einzige Zeuge, der Nazi Bruno Sigl, behauptet, Bromley und Meyer seien mit ihren Sherpas von einer Lawine in den Tod gerissen worden.

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Fernsehen gernsehen von Alexander Emmerich

Fernsehen gernsehenVon Kindesbeinen an liebt Ben das Fernsehen, das er kennenlernt, als er mit seiner Mutter in das gleiche Haus zieht, in dem auch seine Großeltern leben. Wenn er bei ihnen zu Besuch ist, verfolgt er gespannt auf dem Schwarzweißfernseher die Sendung „Dalli Dalli“, die er aber nie zu Ende schauen darf, weil er pünktlich um zwanzig Uhr ins Bett gebracht wird. Erst ein paar Jahre später kann er in den Ferien auch einmal die zweite Hälfte der Sendung mit Hans Rosenthal verfolgen.

Anfang der 1980er Jahre ist die Zeichentrickserie „Captain Future“ nicht nur für Ben ein absolutes Highlight, sondern der ganze Kindergarten ist verrückt danach, und die Kinder spielen die Folgen mit Playmobilfiguren nach. In dieser Zeit verbringt er die Montagnachmittage bei seinen Großeltern, wenn seine Mutter arbeiten muss, und so wird die Kindersendung „Spaß am Montag“ zu einem allwöchentlichen Erlebnis. Als die Sendung nach einiger Zeit von der „Yxilon Show“ abgelöst wird, macht Ben zum ersten Mal die Erfahrung, dass das Fernsehen auch langweilig sein kann.

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Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns von Hansjörg Küster und Georg Jung

Die Ostseeküste Mecklenburg-VorpommernsHansjörg Küster schreibt in dem Bildband „Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns“ von vorgeschichtlichen Gletschern, die sich von Nordeuropa immer weiter ausbreiteten. Durch eine Moränenwelle wurde die Ostsee von der Nordsee getrennt und Hebungen in Nordskandinavien halten sogar bis zum heutigen Tag weiter an. Anders als an der Nordsee gedeihen an der Küste der salzarmen Ostsee Getreidesorten und es fehlen die Gezeiten, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass durch Winde verursachte Sturmfluten auftreten, die mehrere Wochen andauern können. Im Laufe der Zeit verzeichnete das Land verschiedene Zugehörigkeiten, was nach dem Zweiten Weltkrieg zur Vertreibung von Gutsbesitzern und mit dem Ende der DDR zu einer Reprivatisierung führte.

Der Autor erklärt dem Leser, was er sich unter einer Buhne, den Bodden oder einem Haff vorzustellen hat. Er macht verständlich, wie aus den Riffen zuerst Haken, und später Nehrungen werden. Des weiteren sorgt er dafür, dass der Leser die Stadt Lübeck richtig aussprechen kann, denn bedingt durch das Dehnungs-C heißt es korrekt: Lübeek!

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Das Walross und die Elefanten von James A. Mitchell

John Lennons revolutionäre Jahre!

Das Walross und die ElefantenJames A. Mitchell hat sich mit seinem Buch „Das Walross und die Elefanten“ an die schwierige Aufgabe gewagt, ein Porträt von John Lennon während der Jahre nach der Trennung von den Beatles und seinem Umzug von London nach New York zu zeichnen. Dieser zur Legende gewordene Musiker hat innerhalb weniger Stunden die Freilassung des Bürgerrechtlers John Sinclair bewirken können. Politiker wollten seinen Einfluss für die Präsidentschaftswahlen nutzen, um Nixon zu stürzen. Doch nach seiner Wiederwahl reagierte man prompt und verweigerte Lennon die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung. Wie den Ausführungen von James A. Mitchell weiter zu entnehmen ist, drohte man dem verheirateten Lennon sogar mit der Ausweisung, die eine Trennung von seiner Frau Yoko Ono bedeutet hätte, die auf der Suche nach ihrer Tochter in Amerika bleiben wollte. Es war dem Musiker nicht einmal möglich, das Land zu verlassen, weil ihm dann unter Umständen die Wiedereinreise versagt worden wäre, wie es Jahrzehnte zuvor Charly Chaplin passierte.

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Kuba von Jakob Strobel y Serra

KubaDas Reiselesebuch, für das Jakob Strobel y Serra eigene und Beiträge anderer Autoren zusammengestellt hat, beginnt mit einem Auszug aus dem Bordbuch von Christoph Kolumbus, das dieser während seiner Entdeckung von Kuba im Herbst des Jahres 1492 geführt hat. In seiner Annahme, die Insel könnte nicht von schweren Stürmen heimgesucht werden, sollte er sich allerdings täuschen. Daran schließen sich Eindrücke von Alexander von Humboldt aus dem Jahr 1801 über heimische Pflanzen, die Bevölkerung und der Sklaverei an. Es folgt eine Erzählung des kubanischen Schriftstellers Guillermo Cabrera Infante über die Faszination eines Fotografen von einer Bolero-Sängerin sowie einer Rumbatänzerin und eine weitere von Aida García Alonso über eine junge Mexikanerin, die als Köchin einige Monate während der Herrschaft von Charles Edward Magoon auf Kuba arbeitete.

Der Kubaner Alejo Carpentier schreibt in einem Auszug seines Romans von einem Mann, der an den Ort seiner Kindheit in Havanna zurückkehrt. Interessant sind die Ausführungen von dem aus Havanna stammenden Manuel Pereira, die einem Merianheft über Kuba entnommen sind.

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2136 von Tino Hemmann

2136Im Jahr 2016 holt die Welt zu einem gemeinsamen Schlag gegen den islamischen Terror aus, was einen Dritten Weltkrieg mit atomaren Waffen heraufbeschwört. In der Folge kommt es zu gigantischen Erdbeben, das Weltklima gerät aus den Fugen, viele Teile der Erde sind unbewohnbar, das Internet bricht zusammen, Städte werden unter Panzerglas errichtet und eine Superkrebs-Erkrankung breitet sich unter den Überlebenden aus. Es kommt zur Gründung der Europäischen Demokratischen Republik, die im Jahr 2136 von den Diktatoren „Der Zehn“ regiert wird, die von Praescius befehligt werden. Auf der Halbinsel Schiereiland werden Spunde, Kindersoldaten, gezüchtet, die später auf Rotten aufgeteilt werden. Diese Educares genannten Spunde stehen über den Räudigern, den Wilden und Abtrünnigen, die bei Treibjagden eingefangen werden, doch haben die Educares im Gegensatz zu den Räudigern verkümmerte Geschlechtsteile, die sie zeugungsunfähig machen. Die Räudiger teilt man entweder nach Abrichtung einer Rotte zu oder glättet sie, womit ihre Tötung gemeint ist. Jede Rotte hat eine Führerin und einen kindlichen Gruppenführer, der mit einem Gehirn-Manipulations-Gerät ausgerüstet ist, das ihm per Knopfdruck eine Bestrafung eines Spundes erlaubt, weil er dadurch Einfluss auf einen eingepflanzten Chip in dessen Rückenmark nehmen kann.

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Alles zu Fuß von Freddy Langer

Alles zu FußFreddy Langer beginnt sein Reiselesebuch „Alles zu Fuß“ mit einer Wanderung in der Algarve und muss feststellen, dass er sich offensichtlich verlaufen hat, was auf die oftmals „schwammigen“ Angaben mancher Wanderführer zurückzuführen ist, die so oder so interpretiert werden können. Als nächstes unternimmt er einen Streifzug durch den amerikanischen Bundesstaat New York, berichtet von einer elf Jahre dauernden Weltumwanderung einer zu Beginn der Reise erst Sechzehnjährigen und besucht einen Künstler, der seine Wanderungen in Bilder umsetzt. Nach einigen Sprüchen und Aussagen bekannter und auch unbekannter Persönlichkeiten, schreibt er von seinen Eindrücken auf dem Malerweg in der Sächsischen Schweiz, die er mit geologischen Informationen ergänzt. Er spricht mit einem Straßenfotografen, der in San Francisco Menschen ablichtet und bewundert dessen Fotos.

Bis hierher kann Freddy Langer wahrscheinlich noch nicht viele Leser für sein Buch begeistern. Dieser Eindruck ändert sich jedoch mit der nächsten Wanderung, die ihn durch das Atlas-Gebirge im Nordwesten Afrikas führt. An diesem Ort fühlt er sich wie in einer Zeitreise in die Vergangenheit versetzt, als er auf den Spuren der legendären Salzstraße wandelt.

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