Die Lange Stille von Irmin Burdekat

Die Lange StilleWerner Weber besucht mit der fünfzehnjährigen Karin Mohrmann, die er bislang lediglich unter dem Namen „Die Lange Stille“ kannte, einen Tanzunterricht. Für den Abtanzball wünscht sie sich seine Partnerin zu sein. Aber zum Tanztee ist er stets mit Angela gegangen, da ist guter Rat teuer! Doch ehe er sich versieht, „geht“ er schon mit der Langen Stillen, die das mit knappen Worten beschließt. Karin stellt ihren Eltern den neuen Freund vor und macht kein Geheimnis aus ihrer Absicht, Werner heiraten zu wollen. Während Mutter Elke gegen den jungen Mann ist, kann dieser Elkes Vater Dr. Arnulf, Leiter eines Röntgeninstituts mit „zwei linken Händen“, von seinen Qualitäten beim Bäume fällen überzeugen. Da Werner zum Leidwesen von Elke Mohrmann das Gymnasium ohne Abitur verlassen muss, beginnt er eine Ausbildung zum Chemigrafen in einem Betrieb, in dem auch sein inzwischen von der Ehefrau getrenntlebender Vater arbeitet. Als Werner achtzehn Jahre alt ist, leistet er sich ein möbliertes Zimmer. Seine finanzielle Situation verbessert sich als Musikkritiker und Gründer der Firma Werner Weber Werbung zusehends. Doch keine Glückssträhne hält ewig an, und so nimmt sein Leben, weil er bei manchen Äußerungen doch besser hingehört hätte, eine unvorhergesehene Richtung.

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Die Patientenverfügung von Dino Zirngibl

So sorgen Sie für Notfälle richtig vor!

Die PatientenverfügungMenschen früherer Generationen haben allenfalls ein Testament verfasst, wobei in den meisten Fällen lediglich die gesetzliche Erbfolge zum Zug kam. Um den eigentlichen, alternativlosen Prozess des Sterbens sorgten sie sich nicht. Doch mit den enormen Fortschritten, die seitens der Medizin in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen sind, sollte sich jeder Gedanken über die Folgen machen, wenn beispielsweise durch einen plötzlichen Unfall eine Handlungs- oder Entscheidungsunfähigkeit eintritt. Natürlich scheuen gerade junge Menschen die Vorstellung, als komatöser Patient nicht mehr über sich bestimmen zu können, und schon gar nicht möchten sie sich mit dem eigenen Tod beschäftigen. Doch niemand ist vor einem solchen Unglück geschützt und sollte mit dem Verfassen einer Patientenverfügung nicht warten, bis es zu spät ist.

Dino Zirngibl erklärt anhand von nachvollziehbaren Beispielen verschiedene Möglichkeiten einer individuell verfassten Patientenverfügung, die mit einer Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung kombiniert werden kann und empfiehlt auch, sich über die Form einer Bestattung oder eine eventuelle Organspende Gedanken zu machen.

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Dann rennen wir von Paula McGrath

Dann rennen wirDrei Handlungsstränge durchziehen den Roman „Dann rennen wir“ von Paula McGrath: Da ist zum einen eine Mittvierzigerin aus Dublin, die mit dem in London lebenden Jeffrey eine Fernbeziehung führt. Auf seinen Wunsch hin hat sich die Ärztin an einer Entbindungsklinik in London beworben, doch noch zögert sie, weil sie ihrer an Alzheimer leidenden und in einem Heim lebenden Mutter einen Umzug nicht zumuten möchte. Zur selben Zeit des Jahres 2012 betrauert die noch nicht volljährige Alison in Maryland den Tod ihrer Mutter, die während eines Asthmaanfalls vom Boot fiel, auf dem sie mit ihrer Tochter gelebt hat. Unmittelbar darauf taucht ein Rechtsanwalt mit einer gerichtlichen Verfügung und einem Ehepaar auf, das sich Alison als ihre Großeltern vorstellt. Nur widerwillig geht sie mit ihnen, hält es aber in ihrem neuen Zuhause nur zwei Monate aus. Nachdem sie an einer Privatschule angemeldet wurde, reißt die naive Alison aus und schließt sich kurzentschlossen einer Bikertruppe an.

Im Jahr 1982 hält es die ebenfalls noch Minderjährige Jasmine in Rathlowney bei ihrer dem Alkohol verfallenen Mutter nicht mehr aus. Längst hat sie die Schule vernachlässigt und führt den Haushalt.

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Zin von Hassan Zahreddine

ZinFür im Wohlstand aufgewachsene Kinder mag es wünschenswert sein, nicht in die Schule gehen zu müssen. Doch was, wenn sie stattdessen arbeiten müssten? Wie sähe es dann aus! In dem Kinderbuch „Zin“ wächst der Junge Zineddine mit vielen Geschwistern im Libanon auf. Zu essen gibt es für alle immer nur wenig, und obwohl niemand eine Schule besucht, haben sie keine Zeit zum Spielen, denn bereits als Kind müssen sie arbeiten gehen. In der Druckerei, in die Zineddine von seinem Vater mitgenommen wird, nennt man ihn der Einfachheit halber nur Zin. Sein Meister druckt seinen Namen aus drei kleinen Stücken Metall auf ein Blatt und erklärt dem Jungen, dass eine Aneinanderreihung von Wörtern letztlich einen Text ergeben, der in Büchern und Zeitungen gelesen werden kann.

Zin hat Freude an der Arbeit in der Druckerei, wenn er aus einem Setzkasten die entsprechenden Buchstaben sucht und zu Wörtern zusammensetzt. Ist er unterwegs, freut er sich darüber, wenn er die Schriftzüge an den Geschäften lesen kann.

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Das Meer von Micaela Chirif

Das MeerIn Form von Gedichten mit nicht reimenden Zeilen stellt Micaela Chirif in ihrem Kinderbuch „Das Meer“ Dinge und Lebewesen vor, die uns in der Welt begegnen. DER HIMMEL, so schreibt sie, kann verschiedene Farben aufzeigen, manchmal bevölkern ihn Wolken und Sterne und er strahlt über dem Meer. Auf dem Grund des Meeres schläft DER OKTOPUS, der im Schlaf seine Farbe ändern kann. DER WAL, der so schwer wie eine riesige Menge Oktopusse ist, erschrickt einen Fischer, der schließlich lacht und den Wal grüßt.

Über DIE MEERJUNGFRAU schreibt Micaela Chirif, dass sie keinen Namen trägt, niemand weiß, was sie isst und dass sie mit ihrem Gesang die Fische grüßt. DIE FISCHE reisen weder mit dem Flugzeug, einem Schiff oder dem Zug, noch mit einem Rad an ihr Ziel, wo sie ihre Eier legen.

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Aus einer Zeit von Maximilian Zech

Aus einer ZeitSeit sieben Jahren arbeitet Dr. Matthias Bode als Assistenzarzt in einem Privatkrankenhaus mit Onkologischem Zentrum in Göttingen. Sein Alltag ist bestimmt durch Besuche am Krankenbett seiner Patienten, mit denen er auch Gespräche über ihr privates Leben führt. So auch mit Louna Lamiga, die ihm vom Hintergrund ihres Tatoos erzählt, das einen wichtigen Tag in ihrem Leben markiert. Mit Frau Sievert, deren chronische Leukämie er seit Jahren therapiert und der nur noch durch eine risikoreiche und im schlimmsten Fall tödlich verlaufende Stammzellentherapie geholfen werden kann, plaudert er über ihre Familie. Auch über die bitteren Lebensjahre des vom Tod gezeichneten Gerhard Wolfang Lutz weiß Bode Bescheid. Eines Tages entschließt sich der Arzt, der stets hilfreich für seine Kollegen eingesprungen ist, zur Überraschung aller ein paar Tage frei zu nehmen.

Maximilian Zech lässt in seinen Roman „Aus einer Zeit“ eine Menge Lokalkolorit einfließen, beispielsweise über die urige Kellerkneipe Trou oder den Gänseliesel-Brunnen als das Wahrzeichen des Handlungsortes Göttingen, wo er selbst studiert hat.

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Panzerschloss von Lisa Aigelsperger

PanzerschlossDie aus der Feder von Carl Sandburg berühmt gewordene Zeile „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ dürfte so ziemlich jedem bekannt sein. Was wäre, wenn aus einem Panzer plötzlich ein Schloss würde? Diese Idee hat Lisa Aigelsperger in ihrem Kinderbuch „Panzerschloss“ umgesetzt, in dem zwei Kindern eine Geschichte vorgelesen wird, in der sie selbst zu Handlungspersonen werden: Eine Prinzessin und ein Räuber spielen immer nur so lange miteinander, bis es Streit gibt. Sobald nämlich der Räuber die Prinzessin herumkommandieren will, weil sie nach einer Entführung durch ihn gefälligst weinen soll, wird sie wütend.

Plötzlich kommt ein Kind auf die beiden zugelaufen, gefolgt von einem riesigen „Trumm“, einem mit uniformierten Soldaten besetzten Panzer. Der Aufforderung, den Wald zu verlassen, folgen die drei mutigen Kinder nicht, obwohl ihnen prophezeit wird, dass es „BUMM BUMM“ machen wird und alle umfallen.

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Das Jahr der Gier von Horst Eckert

Das Jahr der GierMelia Adan ist leitende Kriminalrätin für Gewaltverbrechen in Düsseldorf. Ihr Onkel Bashir bittet sie, sich um den Überfall auf Oscar Ravani, den Sohn seines Freundes, zu kümmern, woraufhin sie diesen im Krankenhaus besucht. Sofort fallen ihr an seiner Darstellung des Hergangs Ungereimtheiten auf und sie ist sicher, dass ihr der in London arbeitende Journalist nicht alles erzählt, zumal er in Rätseln spricht, wenn er sagt: „Diese Leute haben gewonnen.“ Melia hofft, Näheres bei einem Besuch in dem Lokal zu erfahren, in dem Oscar vor dem Überfall war.

Bevor Kriminalhauptkommissar Vincent Veih den Bericht über Oscar Ravani für seine Inspektionsleiterin Melia erstellen kann, wird er zu einer Leiche mit durchtrennter Kehle gerufen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Naomi Meyer-Krell, Tochter vermögender Eltern, der eine hoffnungsvolle Karriere bevorstand. Vincent überträgt die Leitung der Mordkommission Anna Winkler, die mit Kollegen zunächst der Beschuldigung von Naomis Mutter nachgeht, der Ex-Freund ihrer Tochter sei der Mörder.

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Es war schon immer ziemlich kalt von Ela Meyer

Es war schon immer ziemlich kaltVor acht Jahren haben Insa und Hannes, die seit der Kindergartenzeit unzertrennlich sind, ihrem Dorf in Friesland den Rücken gekehrt und sind nach Hamburg gezogen. Als er entschlossen erklärt, wieder nach Friesland zu ziehen, um die von seinem Großvater betriebene Autowerkstatt wiederzueröffnen, fällt Insa aus allen Wolken und fragt sich, was dann aus ihr werden soll. Zudem sorgt sich die Siebenundzwanzigjährige über die zunehmende Taubheit ihrer linken Hand. Während ihr schwuler Freund Hannes seine neue Wohnung renoviert, lässt sie sich im Krankenhaus untersuchen. Auch wenn die Diagnose noch unklar ist und in drei Monaten ein MRT gemacht werden soll, besteht bei ihr der Verdacht auf Multiple Sklerose.

Noch zwei Wochen jobbt Insa zur Aushilfe als Briefträgerin, bevor sie wieder Arbeitslosengeld beantragen muss. Da meldet sich Nico bei ihr, ebenfalls ein Freund aus Kindheitstagen von ihr und auch von Hannes, mit dem beide gemeinsam in einer Band gespielt haben. Sein Angebot, für drei bis vier Wochen nach Spanien zu fahren, kommt ihr gerade recht.

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Weinbar. Essbar. Wanderbar von Uwe Ittensohn

Weinbar. Essbar. WanderbarDer Bildband „Weinbar. Essbar. Wanderbar“ von Uwe Ittensohn stellt „die junge Pfälzer Vinothekenkultur entlang der Weinstraße“ vor. Zunächst zeigt eine Übersichtskarte der Pfalz die an der Weinstraße gelegenen Weingüter und Vinotheken sowie die in dieser Region vorgeschlagenen Wanderungen, wobei der Autor Wert auf die Feststellung legt, dass die Auswahl nach seiner subjektiv empfundenen Sicht erfolgt ist. In Tabellenform folgen die wichtigsten Details, bevor die Weingüter und Vinotheken ausführlich mit weitreichenden Infos, beispielsweise zu Park- und Sitzplätzen, einer möglichen Barrierefreiheit oder dem Speisenangebot, vorgestellt werden.

Zu jeder Location hat Uwe Ittensohn Wissenswertes zu den jeweiligen Inhabern zusammengetragen. Die von ihm und zumeist auch von seiner Ehefrau höchst persönlich verkosteten edlen Tropfen beschreibt er im Aussehen und Charakter äußerst präzise, was nicht erstaunt, ist er doch anerkannter Berater für deutschen Wein!

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