Nachdem die Ehefrau von Karlheinz Kallemann vor einem Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, ist der Neunundsechzigjährige ein regelrechter “Kotzbrocken” geworden. Er wohnt seitdem nur noch in seinem kleinen Häuschen im Schrebergarten und ist bei allen Nachbarn als Nörgler, Miesepeter und unberechenbarer Griesgram verschrien. Als eines Tages ein Hund seinen Weg kreuzt, gerät er beim Versuch, ihn zu verscheuchen, ins Straucheln und stürzt zu Boden. Beim Abendrundgang entdeckt Kallemann in seinem geliebten Tulpenbeet große Löcher. Sogar Blumenzwiebeln wurden herausgerissen, was nur der Hund gemacht haben kann! Tatsächlich entdeckt ihn Kallemann hinter dem Geräteschuppen und macht Jagd auf seinen Feind. Doch immer wieder landet er auf dem Boden, bis er sich endlich mit Schmerzen ins Bett legt.
In der Nacht wird Kallemann aus seinem Traum gerissen, als der Hund ihm mit seiner nassen Zunge übers Gesicht leckt. Die erneute Jagd endet dieses Mal mit einem Bewusstseinsverlust und einer Ohnmacht.
weiterlesenTulpe – Gewissen auf vier Pfoten von Thomas Letocha