Hansjörg Küster

Hansjörg Küster (*1956 in Frankfurt am Main; †2024 in Freiburg im Breisgau) prägte über Jahrzehnte die wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Natur- und Kulturlandschaft Europas. Als Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover (1998–2022) lehrte und forschte er zu ökologischen Grundlagen, Vegetationsgeschichte und Landschaftswandel.

Sein Studium der Biologie absolvierte Küster an der Universität Stuttgart-Hohenheim, wo er 1985 promovierte. Anschließend leitete er die Arbeitsgruppe „Vegetationsgeschichte“ am Archäologischen Institut der Universität München und habilitierte sich 1992 mit einer Arbeit zur postglazialen Vegetationsgeschichte Südbayerns.

Ein breites Publikum erreichte Küster durch seine zahlreichen Bücher, in denen er wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und anschaulich aufbereitete. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa (1995), Die Ostsee – Natur- und Kulturgeschichte eines Meeres (2002), Die Elbe (2007) und Flora. Die ganze Welt der Pflanzen (2022). Seine Texte verbinden ökologische, historische und kulturelle Perspektiven und zeigen, wie Landschaften durch menschliches Wirken und natürliche Prozesse geformt wurden.

Neben seiner akademischen Tätigkeit engagierte sich Küster auch gesellschaftlich: Er war langjähriger Präsident des Niedersächsischen Heimatbundes und Vorsitzender mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, darunter die Reinhold-Tüxen-Gesellschaft und die Stiftung Naturschutzgeschichte.

Hansjörg Küsters Werk zeichnet sich durch eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und ein feines Gespür für historische Zusammenhänge aus. Seine Bücher sind nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch literarisch ansprechend – ein Brückenschlag zwischen Forschung und Lesegenuss.