Prostatakrebs – Wege aus der Diagnostikfalle von Dr. Konrad Schüttler

Prostatakrebs - Wege aus der Diagnostikfalle Der Arzt Dr. Konrad Schüttler berichtet in dem Ratgeber „Prostatakrebs – Wege aus der Diagnostikfalle“, der sich sowohl an Ärzte, wie auch an Patienten richtet, aus eigener Erfahrung, die er mit dieser Krankheit gemacht hat. Bereits in seiner informativen Einleitung spart er zum Thema einer Überdiagnostik und –therapie nicht mit kritischen Worten. Nach einer Erläuterung über die Funktion der Prostata geht er ausführlich auf die rektale Untersuchung und ihre Aussagekraft ein. Er erklärt, dass ein schlechtes Testergebnis zur Früherkennung nicht gleichbedeutend mit einem Karzinom sein muss. Dem Test spricht er sogar eine wissenschaftliche Verwertbarkeit ab und listet beeinflussende Faktoren auf.

Aus seiner Perspektive als Betroffener schildert Dr. Konrad Schüttler die Vorgehensweise einer Biopsie, bei der Gewebeproben entnommen werden, und da es sich hierbei immer um eine Blindpunktion handelt, fehlen auch an dieser Stelle nicht kritische Anmerkungen zur Aussagekraft. Selbst bei einem transrektalen Ultraschall, bei dem eine Sonde in das Rektum eingeführt wird, kann keine eindeutige Diagnose gestellt werden. Der Autor führt nun weitere Tests an, die jedoch teuer sind und von gesetzlich Versicherten selbst gezahlt werden müssen. Der Leser erfährt etwas über die Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET, bei der eine radioaktive Substanz verabreicht wird, über Geräte, bei denen die PET mit einem CT, einer Computer-Tomographie, kombiniert wird und über die völlig ohne Strahlen auskommende Magnetresonanztherapie, die MRT, wobei auch die zum Teil selbst zu zahlenden hohen Kosten nicht verschwiegen werden. Abschließend werden Medikamente zur Chemoprophylaxe vorgestellt, wobei Dr. Konrad Schüttler beklagt, dass es auf Wikipedia zu diesem Thema nur englischsprachige Texte gibt. Vielleicht sollte er das zum Anlass nehmen, als fachlich kompetente Person einen deutschen Artikel zu verfassen. Zu guter Letzt weist er darauf hin, dass alleine durch Sport 30% aller Krebserkrankungen gesenkt werden könnten.

Da das Buch „Prostatakrebs – Wege aus der Diagnostikfalle“ von einem Arzt und unter anderem auch für Ärzte geschrieben ist, mag für einen Laien einiges schwer bis gar nicht verständlich sein. Das sollte jedoch kein Kriterium sein und die Kaufentscheidung beeinflussen, denn insgesamt wird das Buch für einen von der Diagnose Prostata Betroffenen sehr hilfreich und nützlich sein. Der Verlag hat deshalb eine farbliche Abgrenzung zum wissenschaftlichen Hintergrund und den Erfahrungsberichten des Autors vorgenommen, wobei die letzten allgemeinverständlich sind. Im Anhang runden Anschriften und Internetadressen weiterführende Hinweise ab und der Leser wird nach der Lektüre über die von Julius Hackethal bereits in den 80er Jahren getätigte Aussage nachdenken, nach der man die Prostata in Ruhe lassen sollte.

Prostatakrebs – Wege aus der Diagnostikfalle von Dr. Konrad Schüttler

Prostatakrebs - Wege aus der Diagnostikfalle
Deutscher Medizin Verlag 2011
Broschur
64 Seiten
ISBN 978-3-936525-63-2

Bildquelle: Deutscher Medizin Verlag
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