Satirische Geschichten aus (m)einem badischen Dorf.
Es sei kein Zufall, dass unter Merkel und Westerwelle die Wölfe wieder nach Deutschland eingewandert sind, schreibt Erich Koch in seinem Buch „Politiker haben kurze Beine“. Damit Sie trotzdem etwas zu lachen haben, hat er die satirischen Geschichten aus (m)einem badischen Dorf geschrieben.
Politiker sitzen in den Aufsichtsräten der Pleitebanken, die kleine Anleger in den Ruin getrieben haben. Die Regierung hat ein neues Verbraucherschutzgesetz gegen die Verbraucher herausgebracht, und mit dem Sparpaket wird den kleinen Leuten der Krieg erklärt. Die Gefahr für Deutschland lauert nicht am Hindukusch, sondern es sind die zähen Rentner, die nach Eintreffen des Rentenbescheides nicht sterben wollen. Doch die Merkel meint, es müssen alle ihren Beitrag leisten, die keine Lobby haben. Deshalb gehen immer weniger Menschen zur Wahl, doch Koch geht wählen, denn schließlich möchte er selbst bestimmen, von wem er in den nächsten Jahren angelogen wird.
Seine douglasgestählte Frau, die nach einigen schmerzhaften Anläufen endlich ihren fünfzigsten Geburtstag feierte, mag den Freiherr von und zu Gutenberg. Als dieser Verteidigungsminister wurde, sind bei ihr alle Stellungen gefallen, denn der küsst einer Frau noch die Hand. Doch Koch hat bisher nicht gewusst, dass man mit Handküssen den Krieg am Hindukusch gewinnen kann. Den Trittin kann sie nicht ausstehen, soll er doch schuld daran sein, dass Bundespräsident Köhler zurückgetreten ist. Von den Grundregeln der Politik hatte Köhler keine Ahnung, und da vergleicht ihn dieser Oberlehrer Trittin mit Heinrich Lübke. Der Mann war krank im Kopf, doch angeblich hat das der Trittin nicht gewusst. Die Merkel hat von Abgeordneten ihrer Partei mehr Gehorsam und Parteidisziplin gefordert. „Wenn nur noch Gehorsam gefragt ist und nicht mehr Charakter, dann geht die Wahrheit und die Lüge kommt“ schrieb Odön von Horvath. Welcher Politiker von heute hat noch Charakter? Die meisten haben verdammt kurze Beine.
Weniger wäre mehr gewesen, schreibt Erich Koch in seinem Buch „Politiker haben kurze Beine“ und daran hätte sich der Autor besser auch gehalten. So mag der eine oder andere Leser es vielleicht lustig finden, dass der Ausputzer der örtlichen Fußballmannschaft erst mit seinem Beitritt in die FDP schwul wurde, aber ihm den Namen Diddi Hinterklamm zu geben, ist einfach geschmacklos. Stellenweise ist die eigentliche satirische Handlung mit Comedy überladen, wodurch flüssiges Lesen unmöglich wird und am Ende nur wenig beim Leser haften bleibt. Sicherlich ist es auch kein Zufall, dass der dörfliche Stammtisch in „Politiker haben kurze Beine“ eine große Rolle spielt, denn wer einmal Kishon gespickt mit reichlich Fips Asmussen lesen möchte, ist mit diesem Buch von Erich Koch gut bedient.
Politiker haben kurze Beine von Erich Koch
Info Verlag 2011
Broschur
232 Seiten
ISBN 978-3-88190-632-6