Moorbad – Mordbad von Joachim H. Peters

Moorbad - MordbadAuch wenn sein letzter Kriminalroman den Titel Ruhe sanft, Koslowski trägt, so wird die Serie um den Ermittler Koslowski von Joachim H. Peters natürlich fortgeführt. Die Idee zu dem Bäder-Krimi „Moorbad – Mordbad“, ohne Koslowski und dafür mit einem grantigen Ermittler aus Bayern, kam dem Autor bei einer Kur in Bad Driburg. Doch wie sollte es anders sein, auch in diesem Kriminalfall spielt das Hermannsdenkmal eine Rolle.

Als Alois Rosenhöfer wegen seines Übergewichts zur Kur nach Bad Driburg soll, bekommt er eine mordsmäßige Wut im Bauch. Gegen eine Kur hätte er nichts einzuwenden, wenn sie in einem Kurort in Bayern stattfände, doch muss es ausgerechnet bei den „Saupreußen“ sein? Das hat er nur diesem „Viechdoktor“ zu verdanken, der sich an ihm rächen will. In dem ostwestfälischen Kurort angekommen, bildet der übergewichtige Bayer in seiner bayerischen Tracht einen krassen Gegensatz zu den anderen Gästen. Nach einer gründlichen Untersuchung verordnet Professor Doktor Berghammer, Chefarzt und Leiter der St. Urbanus Klinik, jede Menge Anwendungen, Reduktionskost, viel Sport und ein striktes Alkoholverbot, um ihn wieder auf Vordermann zu bringen.

An dem so genannten „Hasentisch“ im Speisesaal der Klinik sitzen die Wuchtbrummen, die auf Diät gesetzt sind und Alois findet schnell Kontakt zu den anderen Tischgästen. Als ihn am Abend der Heißhunger in die Gaststätte „Linde“ treibt, trifft er dort auf die anderen Kurgäste, die an zwei zusammengestellten Tischen sitzen. Aber leider kommt er nicht in den Genuss seines geliebten Weizenbiers, denn als Professor Doktor Berghammer in der Wirtschaft erscheint, erhält Alois die „gelbe Karte“. Dabei gerät der Professor mit dem angetrunkenen Horst Scheidemann in Streit und droht ihm mit einem Nachspiel am nächsten Tag. Doch am Morgen wird Scheidemann zwischen den Moorteichen tot aufgefunden. Als auch noch Herta Feilenbach – eine neugierige ältere Dame, die anscheinend zu viel wusste – ermordet wird, sieht sich Alois gezwungen die ermittelnden Beamten „undercover“ zu unterstützen.

Um einen heiterer Roman mit einem fast schon satirischen Charakter handelt es sich bei dem Krimi „Moorbad – Mordbad“ von Joachim H. Peters. Obwohl seine Figuren manchmal etwas überzeichnet erscheinen, entsteht beim Leser doch das Gefühl, genau solchen Menschen im Alltag bereits begegnet zu sein. So könnte der Protagonist Alois eine Mischung zwischen Benno Berghammer aus der Fernsehserie „Der Bulle von Tölz“ und Korbinian Hofer aus „Die Rosenheim Cops“ sein. Auch wenn er seit Jahren nur beim Kasperletheater der Polizei beschäftigt ist, hat er einen viel undurchsichtigeren Fall als die beiden Fernsehkommissare zu lösen. Filmreif ist der Plot, den der Autor erdacht hat, allemal und sollte es auch noch ein Wiedersehen mit Alois Rosenhöfer in einem weiteren Bäder-Krimi geben, hätte der Stoff das Potential zu einer neuen Fernsehserie. Die Handlung wird spannend und unterhaltsam erzählt und der lockere Schreibstil von Joachim H. Peters sorgt mit einigen humorvollen Einlagen für kurzweiliges Lesevergnügen. So ist „Moorbad – Mordbad“ zwar nur leichte Kost, aber für einen Kurlaub oder ein paar vergnügliche Stunden zuhause sehr zu empfehlen.

Moorbad – Mordbad von Joachim H. Peters

Moorbad - Mordbad
Verlag Topp + Möller 2012
Broschur
249 Seiten
ISBN 978-3-936867-41-1

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Bildquelle: Joachim H. Peters
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