Der Journalistin Hanna Dohn wird wie ihrem befreundeten BKA-Beamten Joe Jaeger, Hunter genannt, von einem Unbekannten ein Video mit einem Schreiben zugesandt, das sich auf vor zwanzig Jahren begangene Missbrauchsfälle im Internat Maria Hilf bezieht. Zu dem internationalen Ring „Rose“ hatte sie seinerzeit ergebnislose Recherchen betrieben. Hanna wie Hunter werden in dem Schreiben gebeten, an einer vierzehntägigen Etappenwanderung auf dem Jakobsweg teilzunehmen. Das Video zeigt acht ehemalige Missbrauchstäter, denen eine Kopie mit der Aufforderung zur Teilnahme an der Wanderung ebenfalls zugestellt wurde. Unter den Decknamen Gerd Ballhaus und Maria Feldmann mischen sich Hunter und Hanna, die zudem mit einem GPS-Tracker ausgestattet wird, unter die Gruppe.
Pater Domingo, der die Anwesenden im Auftrag eines gewissen Servatius auf den Camino führen wird, begrüßt Pater Dr. Johannes Hartmann und seine Schwester Christiane, den ehemaligen Soldat Tom Rex, Vorstandsvorsitzenden Herbert von Bellheim, IT-Berater Gottfried Stein, Piotr Ruskow, Manager Louis Peeters, Paul Schmitts sowie Maria (Hanna) und Gerd (Hunter). Obwohl ihre Missetaten längst verjährt sind, treibt die Sorge, das Video könnte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, alle zur Teilnahme an der Wanderung. Jeder ist neugierig, wer sich hinter dem mysteriösen Servatius verbirgt, der sowohl ihre Namen, als auch ihre E-Mail-Adressen in Erfahrung bringen konnte. Als anstrengendster Abschnitt der Route muss die Gruppe zunächst die Pyrenäen überqueren, und es dauert nicht lange, da entdeckt der BKA-Beamte den ersten Toten, dem weitere folgen.
Ausgehend von den jüngsten Missbrauchsfällen in Lügde, Bergisch Gladbach und Münster, wie auch das vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki zurückgehaltene Gutachten hat Jörg H. Trauboth dieses sensible und heikle Thema in dem spannenden Kriminalroman „Jakobs Weg“ aufgegriffen. Der Plot beginnt mit den zwei Jahrzehnte zurückliegenden Ereignissen im Internat Maria Hilf, in dem sich regelmäßig eine Gruppe maskierter Männer an wehrlosen Jungen auf brutalste und widerlichste Weise vergeht, wobei Pater Johannes bei den Vergewaltigungen die Unterstützung seiner Schwester Christiane sicher ist. Schließlich gelingt es dem Hausmeister, die Vergehen mit einer Kamera zu dokumentieren. Auf dem Jakobsweg, den der Autor persönlich kennengelernt hat und auf den er den Leser mitnimmt, beginnt ein perfides Katz-und-Maus-Spiel, in dem sich jeder die Frage stellt: WER-IST-WER?
In seinem wendungsreichen und äußerst authentisch wirkenden Kriminalroman beklagt der Autor unverhohlen, dass Daten- offensichtlich vor Kinderschutz geht, denn die europäische Vorratsdatenspeicherung verhindert oftmals die Erfassung der Täter, die durchaus hochgeschätzte Bürger sein können. Einhunderttausend Kinder, so die Dunkelziffer, werden allein in Deutschland jedes Jahr Opfer sexueller Gewalt und während der Corona-Pandemie steigt die Zahl noch. Die Täter machen selbst vor der Folterung und Penetration weniger Wochen alter Babys nicht halt… Jörg H. Trauboth, der seinen Roman all denen gewidmet hat, die im Darknet Jagd auf das an Perversion nicht zu überbietende Geschäft machen und dabei nicht selten an die Grenzen ihrer psychischen Belastung gehen, fordert im Anhang jeden von uns auf, „das Problem zu erkennen und wo es auftritt, zu verhindern“. Möge sein beachtenswerter Kriminalroman „Jakobs Weg“ alle Bürger dazu aufrütteln und für das Thema dauerhaft sensibilisieren!