Halt, stehenbleiben! Polizei! von Richard Thiess

Aus dem Leben eines Ermittlers – Über 40 authentische Fälle!

Halt, stehenbleiben! Polizei!Wer glaubt, dass die Arbeit als Polizeibeamter, der sich mit Eigentumsdelikten zu beschäftigen hat, eintönig und langweilig ist, wird eines Besseren belehrt! Richard Thiess berichtet in „Halt, stehenbleiben! Polizei!“ von authentischen Fällen. So wird er zu einem Wohnungseinbruch gerufen, der gar keiner ist und begibt sich dienstlich sogar in ein Nachtlokal. Als er einer alten Dame helfen will, erschrickt er dabei einen Unschuldigen fast zu Tode. Mit Kaufhausdetektiven muss er sich herumschlagen, die entweder selbst klauen, Diebe erpressen oder sich gegenseitig decken.

Bei seinen Recherchen stößt er darauf, wie bei einer Warenausgabe elektronische Geräte großzügig verteilt werden und wie Güter aller Art aus einem Krankenhaus den Weg nach Jugoslawien finden. Er hat erfahren, wie man mit Europaletten einen Millionen Betrag ergaunern kann und findet in einem Tresor Schmuck im Wert von mehreren Hunderttausend Euro. In einem Fall geht es um eine Lebensmittelvergiftung unter Flugzeugpassagieren, wobei er fast den Weltfrieden in Gefahr gebracht hätte. Seit einer Hausdurchsuchung sieht Richard Thiess ein Kinderbett mit ganz anderen Augen. Einmal hat er seinen Ohren kaum trauen können, als ein Anwalt von der geringen Intelligenz der Frauen spricht. Einem Pärchen macht selbst die elektronische Warensicherung keine Probleme und einer Bankangestellten werden Grippeviren zum Verhängnis. Sportbekleidung wird an Schüler zum Sonderpreis ausgegeben, stapelweise gestohlene Bücher bringen einen Fußboden fast zum Einsturz und der Ermittler muss sich auf die Suche nach antiken Teppichen begeben.

Japanern soll er Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen und dabei landet sein Kaffee nicht nur in seiner Tasse. Seriendiebstähle in Schuhgeschäften machen ihm zu schaffen und ebenso das äußerst brutale Vorgehen einer Bande, die teure Markenklamotten vor den Augen der Besitzer einfach einpacken. Seine Kollegen werden von einem Pakistani an der Nase herum geführt und vier junge Männer bieten ihm eine „Watschn“ an. Fahrraddiebe stellt er auf ungewöhnliche Weise und die eigene Ungeduld wird zwei Dieben zum Verhängnis. Eine Verkäuferin schlägt im wahrsten Sinn des Wortes für sich Kapital aus ihrer Bereitschaft, die Mittagspause alleine zu verbringen und eine psychisch kranke Frau hortet verdorbene Lebensmittel. Bei einem verdeckten Polizeieinsatz kommt es zu einem Zwischenfall und eine alte Frau fühlt sich durch russische Raketen bedroht. Ein Raub von Ölgemälden wird durch einen Trick verhindert und ein anderes Mal versetzt ein alter Mann durch raffiniert angelegte Geheimfächer alle in Erstaunen.

Einen besonders schlimmen Fall schildert Richard Thiess, als er das Leben einer jungen Frau lediglich aufgrund von Verdachtsmomenten und Indizien fast aufs Spiel gesetzt hätte. Und ebenso hat er sich eines traurigen Schicksals zweier Jungen annehmen müssen, die in einer erbärmlichen Wohnung hausen mussten und schließlich dem Jugendamt übergeben wurden. Doch gab es auch erfreuliche Einsätze, bei denen er von älteren Bürgern tatkräftig unterstützt wurde: Im Krankenhaus hat eine alte Patientin eine Nachtschwester schlimmster Vergehen überführt. Und ebenso hat er unverhoffte Hilfe von drei betagten Damen erhalten, als es galt, einen Handtaschenräuber auf dem Friedhof dingfest zu machen.

Während seiner Ermittlungsarbeit hat Richard Thiess allerhand Kurioses erlebt und die einzelnen Fälle präsentieren sich dem Leser in höchst amüsanter Weise! In „Halt, stehenbleiben! Polizei!“ bedient sich der Autor durchweg einer ironischen Sprache, die den Leser oftmals zum Lachen bringt. Obwohl die Diebstähle selbst natürlich ernster Natur sind, verdient das Buch deshalb umso mehr Beachtung. Es bleibt nur zu hoffen, dass Richard Thiess mit seinen interessanten Beiträgen nicht Nachahmer auf den Plan ruft, die sich die beschriebenen ausgefeilten Methoden zu Nutze machen!

Halt, stehenbleiben! Polizei! von Richard Thiess

Halt, stehenbleiben! Polizei!
dtv 2011
Taschenbuch
224 Seiten
ISBN 978-3-423-34676-4

Bildquelle: dtv
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