Ilse Behring lebt in einer Senioren-WG mit Helga Schuh, dem dementen Herbert Würfel sowie dem Ehepaar Lotte und Egon Laible, deren Vermieterin Anke Zähringer ist. Eines Tages erhält die geschiedene Nikola Wehrle von Anke einen Anruf mit der Nachricht, dass ihre Tante Ilse Behring in der Nacht an einem Schlaganfall verstorben ist. Auf der Beerdigung übergibt ihr Anke einen Umschlag der Tante, indem diese ihrer Nichte ihren nostalgischen VW-Bus plus eine kleine Geldsumme vermacht. Kurzum kündigt Nikola ihre Stelle als Putzfrau bei der Polizei und plant eine Ausbildung zur Detektivin, um so an jedem Ort arbeiten zu können. Doch als an ihrem letzten Arbeitstag das Telefon klingelt, nimmt sie mutig ab: Helga Schuh, die beste Freundin der verstorbenen Tante, die ihre Gesprächspartnerin für eine Kriminalkommissar Anwärterin hält, berichtet ihr von Unstimmigkeiten zum Tod von Ilse Behring. Sie solle schnellstens nach Bad Dürrheim kommen und mit niemandem über ihren Verdacht reden.
Wie Nikola erfährt, hat Dr. Veit-Vitus Huber den Totenschein ausgestellt und will nichts Verdächtiges bemerkt haben. Lotte sagt allerdings aus, dass die Verstorbene keine Kandidatin für einen Schlaganfall gewesen wäre, da keine Risikofaktoren dafürgesprochen hätten. Da sie selbst im Krankenhaus tätig und ihr Ehemann Internist war, könne sie das sehr wohl beurteilen. Dr. Chen-Müller, eine Ärztin der Traditionellen Chinesischen Medizin, die Ilse öfter konsultiert hat, bestätigt diese Meinung. Dr. Veit-Vitus Huber hält das allerdings bei einem Besuch von Nikola für ein Hirngespinst einer Quacksalberin.
Bei der Zimmerbesichtigung ihrer Tante ist für Nikola klar, dass angesichts des Scherbenhaufens ein Kampf stattgefunden haben muss. Sie betritt die nicht versperrte Wohnung von Anke, die zu ihrem Erstaunen leergeräumt ist und beim Blick auf den eingeschalteten Laptop verschlägt es ihr die Sprache. Als sie einen ersten Blick ins Innere des Bullis wirft, schwinden ihre Träume allerdings dahin. In dem Durcheinander wirft ein Tagebuch jedoch neues Licht auf ihre Tante und ein Auszug von der Bank führt bei Nikola zu Schnappatmung. Sie kann Helga zur Preisgabe eines von ihr wohlgehüteten Geheimnisses überreden, was Schwung in die Sache bringt, und plötzlich wird auch noch Herbert, der das Haus häufig mitten in der Nacht verlassen hat, zur Fahndung ausgeschrieben.
Lili Lemberg hat in ihren Ländlekrimi Haja oder Hanoi?* immer mal wieder die schwäbische Mundart einfließen lassen und teils Erklärungen dazu abgegeben. So auch zu den von ihr in der Asservatenkammer entdeckten Hasen, denen sie die Namen Haja und Hanoi gegeben hat und die fast in jedem Kapitel thematisiert werden. Zudem unterbrechen Kapitel, in denen es um die Handlungen von dem dementen Mitbewohner der Senioren-WG Herbert geht, die Ermittlungsarbeit von Nikola. Neben den Bewohnern spielt noch Philipp, der Enkel von Herbert eine Rolle, der seinen Eltern weiß macht, er sei ein gefragter DJ, in Wirklichkeit jedoch nur der Vermieterin Anke zur Hand geht und den von Nikola geerbten und inzwischen zugemüllten Bulli bewohnt.
Eine Kriminalkommissarin tritt in dem Krimi erst fast zum Ende auf den Plan, wobei in diesem Plot der Ernst der Sache nicht im Vordergrund steht. Immer wieder kommen neue Erkenntnisse ans Licht, wobei auch die Verdächtigen wechseln. Dass die Protagonistin sich so lange Zeit mit der Lektüre des von ihrer Tante verfassten Tagebuches gelassen hat, zeigt, dass sie in Ausübung ihrer erhofften Karriere als Detektivin noch viel lernen muss. Lili Lemberg hat die eher amüsante Geschichte in flottem Sprachstil verfasst, die kurzweilige Unterhaltung bietet.