Geschichten aus der Spielzeugkiste von Nicola Baxter

Geschichten aus der SpielzeugkisteWomit haben wohl meine Eltern oder Großeltern gespielt, mögen sich manche Kinder fragen. Nun, das Kinderbuch „Geschichten aus der Spielzeugkiste“ von Nicola Baxter gibt Antworten darauf. Den Anfang macht Käpten Bär, der von Luise nie geliebt wurde, da sie lieber einen Bären mit Schleife, und keinen im Marine-Anzug wollte. Eines Tages lernte er Oskar kennen, den Anton wegen seiner Bärenschleife nicht mochte. Ob sie sich austauschen konnten? Aber das würde den Kindermädchen von Luise und Oskar auffallen. Viel später wurde Käpten Bär klar, dass er auch Luise gegenüber seine Liebe zeigen muss, die heute dreiundsiebzig Jahre alt und seine beste Freundin ist.

Ein Aufzieh-Clown weiß von einer Menge Spielsachen, die früher aufgezogen werden mussten. Als seine Familie auszog, wurde er einfach in eine Ecke geworfen. In der Nacht kamen Mäuse, die keinen Zirkus kannten und denen er beweisen musste, was in ihm steckt. Dann kamen neue Käufer und den Mäusen war klar, dass sie besser verschwinden. Doch nicht, bevor sie für den Aufzieh-Clown zum Abschied eine Zirkusvorstellung gegeben haben.

Herr Noah erzählt von seiner Arche, die eine Frau kaufte. Leide packte der Helfer nur einen Elefanten ein, weshalb die Frau am nächsten Tag das Geld zurückverlangte. Im Laden wurde überall nach dem zweiten Elefanten gesucht, da sich die Arche so nicht verkaufen ließ. Nach einem Jahr tauchte plötzlich auch der zweite Elefant wieder auf, wovon der Ladenbesitzer jedoch nichts ahnte. Er verschenkte die Arche an die Kinderstation eines Krankenhauses, wo die Kinder glücklich damit spielten.

Robin gehörte der Spielzeugsoldat mit seinen Kameraden, die bei einer Übung eine schöne Tänzerin fanden. Wurde an ihrem Kästchen der Schlüssel gedreht, tanzte sie wunderbar. Es dauerte lange bis die Spielzeugsoldaten merkten, dass die Tänzerin ohne das Kästchen weder tanzen, noch lächeln oder glücklich sein konnte.

Die Puppenhausfamilie erinnert sich, dass Marie in ihrem Puppenhaus ein Badezimmer unterbringen wollte. Doch die Puppenmutter stellte fest, dass die Wanne als Bett zu hart ist und ihr Baby aus dem Waschbecken fällt. Keiner konnte mehr in den Schlaf finden, alle jammerten, weshalb das Kindermädchen kündigte. Der Plan war, alles bei den Menschen im Bad zu entsorgen, was ihnen allen endlich wieder ihr altes Heim zurückgab.

Die insgesamt zehn “Geschichten aus der Spielzeugkiste” sind mit aussagekräftigen, farbigen Illustrationen von Jenny Press versehen. Das Kinderbuch für Jungen und Mädchen im Vorschulalter vermittelt den Kleinen ein Bild von der Auswahl an Spielzeug, das ihren Eltern oder Großeltern zur Verfügung stand. Die Texte, jeweils in eine eigene Geschichte verpackt, richten sich direkt an die Leser, wenn es heißt „wie ihr alle wisst“ oder „könnt ihr euch vorstellen“. Wie in einer Fabel können die Tiere sprechen und sich die Gegenstände zudem bewegen. Einziger Kritikpunkt ist die Stelle, an der sich die Puppenhausfamilie an eine Kette hängt, mit der die Sachen aus dem Bad des Puppenhauses fortgespült werden sollen. Denn ohne eine Erklärung eines Erwachsenen werden Kinder nicht verstehen, dass damit die in früheren Zeiten üblichen Wasserspülungen an den unter der Decke angebrachten Spülkästen in Gang gesetzt wurden. Ansonsten ein sehr empfehlenswertes Buch für Mädchen wie Jungen!

Geschichten aus der Spielzeugkiste von Nicola Baxter

Geschichten aus der Spielzeugkiste
Titania Verlag 2013
Hardcover
80 Seiten
ISBN 978-3-86472-201-1

Bildquelle: Amazon
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