Action Cities – Städtetrips für Mutige von Jens Bey

Action Cities - Städtetrips für MutigeUrlauber besuchen in der Regel eine Weltstadt, wenn es die dortigen Baudenkmäler sowie weitere touristische Attraktionen zu besichtigen gilt oder auch, um einer Musicalaufführung beizuwohnen. Um keine Sehenswürdigkeit zu verpassen, gibt es eine Vielzahl Reiseführer auf dem deutschen Buchmarkt. Was jedoch den Reiseführer „Action Cities – Städtetrips für Mutige“ von Marco Polo von ihnen unterscheidet, ist die Auswahl der Highlights, die den Leser bereits bei der Lektüre die Luft anhalten lassen. Ausgewählt wurden zwölf Städte weltweit. So verspricht Amsterdam auf einer Schaukel Schmetterlinge im Bauch, die garantiert über das Maß aus Kindheitserinnerungen hinausgehen. Das Trainingscamp Muay Thai in Bangkok gewährt Einblicke in den Kampfsport, und in London kann man in Begleitung eines Guides in wasserfester Kleidung mit einem Boot über die Themse fahren – nein, hüpfen ist der passendere Ausdruck!

Wer sich als Zeltdachartist in München auf das Dach des Olympiazeltes traut, hat die Qual der Wahl des Abstiegs: Abseilen oder Abfliegen? Einen Adrenalinkick verspricht ein Tandemflug vom Tafelberg in Kapstadt, ebenso ein Flug in atemberaubender Schnelligkeit, bäuchlings an Stahlseilen hängend über Wasser und Passanten hinweg in Dubai. Las Vegas bietet direkt drei dieser „Nervenzerrer“, denen man 350 Meter über der Stadt erbarmungslos ausgeliefert ist. Mit einem geliehenen Board können sich erfahrene Surfer an der Big Wave Bay in Hongkong in die Fluten stürzen, während sich Hungrige und ganz Mutige an den „Stinky Tofu“ trauen, eine anrüchige Köstlichkeit.

Zwischen einem Sitz, der sich an „erschreckend dünnen Ketten mit rasanten 70 km/h im Kreis dreht“, einem zu den höchsten und schnellsten Kettenkarussells der Welt zählenden und einer von sechs Achterbahnen darf man sich als Besucher in Stockholm entscheiden. Stuttgart garantiert auf der Downhill-Strecke einen zweiminütigen Thrill. Über dunkle sowie enge Gässchen und schiefgetretene Treppchen führt eine Gruseltour durch Edinburgh, und wem das noch nicht gruselig genug ist, der kann in eine im Pestjahr 1645 zugemauerte und erst ab 2003 wieder zugängliche Gasse hinabsteigen. Schließlich lockt in Hamburg noch ein drei Sekunden dauernder Bungee-Sprung von einem zweckentfremdeten Hafenkran.

Marco Polo hält in seinem Reiseführer „Action Cities – Städtetrips für Mutige“ neben der Auflistung dieser Attraktionen aber auch noch weitere Tipps parat. So wird aus gutem Grund zum Kauf der Obdachlosenzeitung in Kapstadt geraten, weil sie neben dem Verkäufer auf für den Käufer einen Gewinn bringt. Des Weiteren wird in einer Barmeile vor Schleppern gewarnt und in einem anderen Fall dazu geraten, die Verzehranweisung einer Teigtasche unbedingt zu beachten. Kritische Töne gibt es in puncto Klimafreundlichkeit zu der tiefgekühlten Skihalle in Dubai. Stets sind Mail-Adressen genannt und selbst, wer sich entweder nicht zu den mutigen Menschen zählt oder nicht über das nötige Kleingeld verfügt, um sich die zum Teil weit entfernten Ziele leisten zu können, wird seine Freude bei der Lektüre und dem Anblick der zahlreichen Farbfotos haben. Wo es den Cocktail mit der wenig aussagekräftigen Bezeichnung „27.321“ für sage und schreibe 6600,00 Euro zu bestellen gibt – kann bei dem Preis noch von Genuss die Rede sein? –, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten, in dem Buch „Action Cities – Städtetrips für Mutige“ aber schon!

Action Cities – Städtetrips für Mutige von Jens Bey

Actions Cities - Städtetrips für Mutige
MairDumont 2021
Klappenbroschur
160 Seiten
ISBN 978-3-8297-4752-3

Bildquelle: MairDumont
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