Tod und Spiele von Petra Mattfeldt

Tod und SpieleFalko Cornelsen, Kriminalhauptkommissar in Lüneburg, ist von seiner Frau enttäuscht, die ihn seit Monaten betrogen hat. Um Abstand zu gewinnen, fährt er zu seinem Freund und Amtskollegen Oliver König nach Flensburg. Als dieser einen Anruf erhält und sofort zu einer Leiche gerufen wird, entscheidet sich Falko spontan, Oliver und dessen Kollegen Stefan zum Tatort zu begleiten. Die Fahrt führt sie zu einem als Versicherungsbüro getarnten SM-Club, und der Notarzt kann bei Klaus Deepenbrock, einem Rechtsanwalt, eine natürliche Todesursache trotz Fesselungsspuren und diverser Strangulationswunden nicht ausschließen. Wie es scheint, ist der Mann an einem Herzinfarkt verstorben. Doch dann fällt bei der Obduktion eine Einstichstelle auf, die sowohl im Kopf, als auch in der Fetischmaske, die Deepenbrock getragen hatte, vorhanden ist. Falko lässt sich nicht lange von Oliver bitten, den Fall gemeinsam mit ihm aufzuklären und sogar die Leitung zu übernehmen, da er für seine eigenwillige Vorgehensweise, sich durch Autosuggestion in Trance zu versetzen und so über sein Unterbewusstsein zur Aufklärung eines Falles beizutragen, bekannt ist.

Für Falko und Oliver steht fest, dass entweder Alexandra Brunner, die für Deepenbrock zuständige Domina, oder ihre Mitarbeiterin Helena die tödliche Spritze verabreicht haben muss, sofern nicht weitere Personen im Club zugegen waren. Doch das bestreiten beide Frauen. Sie können sich den Mord nicht erklären und wollen nichts Ungewöhnliches bemerkt haben. Sowohl die Vernehmung der Witwe, als auch die von Ulf Schweers, dem Sozius von Deepenbrock, bringt die Ermittler nicht weiter. Als ein zweiter Toter, ein Richter am Amtsgericht, erhängt und mit abgetrennten Geschlechtsteilen aufgefunden wird und schließlich auch noch ein auf offener Straße erschossener Staatsanwalt, ist für die Ermittler klar, dass hier ein Zusammenhang besteht. Ihre Suche konzentriert sich auf ein Motiv, das sie zum Mörder führen soll.

Petra Mattfeldt hat ihren Kriminalroman „Tod und Spiele“ in drei Handlungssträngen aufgebaut. Den Hauptteil bilden die Ermittlungen der beiden Kriminalhauptkommissare, wobei Falko als Profiler die Führungsrolle übernimmt und auch schnell die richtigen Schlüsse zieht. Immer wieder versucht er über das Unterbewusstsein mehr über die Umstände zu erfahren, die mit den Morden im Zusammenhang stehen. Indem er langsam von zweihundert an rückwärts zählt, schärft er seine Konzentration, und er wendet diese Methode auch erfolgreich bei der Witwe von Deepenbrock an. Obwohl er selbst noch sehr unter der Affäre seiner Ehefrau leidet, die die Hoffnung auf eine Versöhnung noch nicht aufgegeben hat, nimmt er sich darüber hinaus der Sorgen seiner Kollegin Sarah aus Lüneburg an, deren Mutter in Flensburg lebt und ihn dort aufsucht.

Zwei weitere Handlungsstränge erzählen zum einen von einem Entführungsfall und zum anderen von einer Gruppe gefangen gehaltener Kinder. Der Leser hat schon früh eine Vorstellung von ihren Ängsten und dass ihnen Fürchterliches widerfährt. Nur ganz allmählich offenbart die Autorin, was auf den „Partys“, zu denen die Kinder gezwungen werden, passiert. Gerade dadurch steigert sie die Neugier auf den weiteren Verlauf der Geschichte und es findet sich kein passender Moment, das Buch aus der Hand zu legen. Wenn der Plot auch mit keinen großen Überraschungen oder Wendungen aufwarten kann und das Verhalten von Sarah eher befremdlich wirkt, so ist „Tod und Spiele“ von Petra Mattfeldt ein spannender Kriminalroman, bei dem die Fäden am Ende zusammenlaufen und der mit einem flüssigen Schreibstil überzeugt.

Tod und Spiele von Petra Mattfeldt

Tod und Spiele
Gmeiner Verlag 2016
Klappenbroschur
313 Seiten
ISBN 978-3-8392-1947-8

Bildquelle: Gmeiner Verlag
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