Schlechte Medizin – Ein Wutbuch von Dr. med. Gunter Frank

Schlechte Medizin – Ein WutbuchDr. med. Gunter Frank erhebt in seinem Sachbuch „Schlechte Medizin – Ein Wutbuch“ Zweifel an unseren staatlichen Gesundheitsprogrammen. Er wirft dem Krebsforschungszentrum Heidelberg Manipulation vor, greift die Kassenärztliche Vereinigung an und verschont auch nicht Greenpeace und Jürgen Trittin. Der Arzt hinterfragt, ob ein erhöhter Cholesterinspiegel, der keine Beschwerden und Symptome zeigt, behandelt werden soll. Zumal gerade die Statine, die zur Senkung des Cholesterinspiegels verschrieben werden, auch Todesfälle zur Folge haben. Nach Dr. Frank werden somit Milliarden Gesunde aufgrund ihrer Cholesterinwerte für krank erklärt und seit 60 Jahren wird an dem Irrtum festgehalten, dass ein hoher Cholesterinwert, Bewegungsmangel und eine falsche Ernährung für die Entstehung von Herzkrankheiten verantwortlich sind. Was bedeuten schon Grenzwerte, die willkürlich festgesetzt werden? Sie erzeugen mehr Kranke, deren Cholesterinwerte medikamentös gesenkt werden müssen und auch solche, deren vermeintlich zu hoher Blutdruck einer Therapie bedarf. Die Korruption in der Medizin ist für den Patienten gleich bedeutend mit mehr Leid und frühem Tod, doch für die Pharmazeuten und Ärzte ist es ein gewinnbringendes Geschäft!

Natürlich können Ärzte auf den ersten Blick auch nicht unterscheiden, ob eine Studie qualitativ gut durchgeführt wurde und nehmen in der Regel ein Ergebnis, wenn es nur in einer Fachzeitschrift publiziert wird, als gegeben hin. Doch wird bei Studien von so genannten Experten offensichtlich massiv manipuliert, wie Dr. Frank bei seinen umfangreichen Recherchen herausfand. Bei der noch heute propagierten Empfehlung zur fettfreien Ernährung, bei der nur 27 Studien überhaupt verwertbar waren und 16794 durchgefallen sind, kamen aber 26 sogar zu dem Ergebnis, dass eine Fettreduktion Nachteile mit sich bringt! Und trotzdem wird an dieser Doktrin festgehalten! Es ist richtig, dass Übergewichtige mehr Krankheiten haben, aber sie leben nachweislich länger!

Dr. Frank beklagt die unser Leben dominierenden Fitness- und Diätprogramme, die mit Nahrungsergänzungsprodukten in den Gesundheitswahn treiben. Den Menschen, die zu dick sind oder die zu wenig Sport treiben, schaden die ihnen eingeredeten Schuldgefühle mehr als alles andere! Eine erst 2010 veröffentlichte, obwohl bereits 12 Jahre zuvor abgeschlossene Studie belegt eindeutig, dass der Verzehr von Obst und Gemüse kein Schutz vor einer Krebserkrankung ist. Der Autor fühlt vielen Studien empfindlich auf den Zahn und seine Ausführungen zur Kalorienmessung, die nichts mit unserer Ernährung zu tun haben, sind atemberaubend. Interessant auch seine Informationen unser Unterbewusstsein betreffend, das blitzschnelle Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ trifft und wie Vermeidungsziele in unserem Gehirn genau die Verknüpfungen aufbaut, die man doch vermeiden wollte!

Ausdrücklich weist Dr. med. Gunter Frank in „Schlechte Medizin – Ein Wutbuch“ darauf hin, dass sich seine Kritik nicht an seine Kollegen richtet, die in der Akutmedizin und der chirurgischen Notaufnahme Beachtliches leisten. Wer einfach nicht glauben kann, dass sich so viele Ärzte auf einem Irrweg befinden sollen, dem sei das Beispiel Ignaz Semmelweis ins Bewusstsein gebracht, dessen Forderungen zur Asepsis auch seinerzeit in Fachkreisen abgelehnt wurden. Oder auch das Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit, bei dem die Hormonersatztherapie bei unzähligen Frauen zu Brustkrebs geführt hat. Das vorliegende Buch setzt sich sachlich mit allen Themen auseinander, bietet einen umfangreichen Quellennachweis und sollte wirklich Kapitel für Kapitel gelesen werden, da eines auf dem anderen aufbaut und sonst zu falschen Schlüssen führen kann.

Schlechte Medizin – Ein Wutbuch von Dr. med. Gunter Frank

Schlechte Medizin – Ein Wutbuch
Knaus Verlag 2012
Klappenbroschur
288 Seiten
ISBN 978-3-813-50473-6

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Bildquelle: Knaus Verlag
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