Zin von Hassan Zahreddine

ZinFür im Wohlstand aufgewachsene Kinder mag es wünschenswert sein, nicht in die Schule gehen zu müssen. Doch was, wenn sie stattdessen arbeiten müssten? Wie sähe es dann aus! In dem Kinderbuch „Zin“ wächst der Junge Zineddine mit vielen Geschwistern im Libanon auf. Zu essen gibt es für alle immer nur wenig, und obwohl niemand eine Schule besucht, haben sie keine Zeit zum Spielen, denn bereits als Kind müssen sie arbeiten gehen. In der Druckerei, in die Zineddine von seinem Vater mitgenommen wird, nennt man ihn der Einfachheit halber nur Zin. Sein Meister druckt seinen Namen aus drei kleinen Stücken Metall auf ein Blatt und erklärt dem Jungen, dass eine Aneinanderreihung von Wörtern letztlich einen Text ergeben, der in Büchern und Zeitungen gelesen werden kann.

Zin hat Freude an der Arbeit in der Druckerei, wenn er aus einem Setzkasten die entsprechenden Buchstaben sucht und zu Wörtern zusammensetzt. Ist er unterwegs, freut er sich darüber, wenn er die Schriftzüge an den Geschäften lesen kann.

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Yalo von Elias Khoury

YaloIn Elias Khourys Roman „Yalo“ wird die Titelfigur im Gefängnis von Beirut einem Verhör unterzogen. Der Ermittler erwartet von ihm, dass er sich seiner Vergehen für schuldig bekennt. Schîrîn Raad hätte ihn wegen Vergewaltigung angezeigt. Aber das sind doch alles gemeine Unterstellungen! Sie hat doch nach seinen Umarmungen geschmachtet! Er hat sie doch geliebt, sich in ihre Zartheit verliebt. Die Liebe zu ihr schnitt ihm die Luft ab, er wollte sie heiraten! Und die Sterne konnte er nur bei ihr sehen! Warum glaubt man ihm nicht und quält ihn dafür? Er wird geschlagen, getreten, aufs Übelste gefoltert. Dann soll er alles aufschreiben, seine ganze Lebensgeschichte und bloß bei der Wahrheit bleiben!

Also schreibt er: Mit 11 Jahren wurde ein Mädchen neben ihm von einer Bombe zerfetzt, was ihm einen Schock versetzte. Mit 14 hat er schon in der Kaserne gelernt, nicht zu sprechen, weil der Krieg seine Worte hinter Worten verbirgt.

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