Perspektiven einer gescheiterten Flucht
Johanna, die von ihren Freunden nur Jo genannt wird, kann trotz eines Jobs im Café Moloko die Miete nicht aufbringen. Eine Rückkehr zu ihren Eltern kommt für sie nicht infrage – ihr Vater hatte sie wiederholt vergewaltigt, und von ihrer alkoholabhängigen Mutter war keine Hilfe zu erwarten. Naiv glaubte sie, in Köln eine solide Basis für ihre zwölfjährige Schwester Hella und ihren sechzehnjährigen Bruder Pete zu schaffen und sie bald zu sich holen zu können. Um ihren Hunger zu stillen, bediente sie sich gelegentlich an den Vorräten im Café, wenn ihr Chef Freddi nicht hinsah. Nun hat ihr auch noch ihr Vermieter Jörg Triebel „dieses kleine, beschissene, teure Apartment“ gekündigt.