Reisegruppe Regenbogen von Svenja Kerber-Strasser

Die bunte Geschichte einer turbulenten Weltreise!

Reisegruppe RegenbogenWenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Doch wieviel mehr kann er erst erzählen, wenn er eine Weltreise gemacht hat? Svenja Kerber-Strasser hat sich mit ihrer Ehefrau Simone einen Traum erfüllt und ihre Erfahrungen in einem Reisebuch festgehalten. Für alle, die sich ebenfalls mit dem Gedanken einer Weltreise beschäftigen, gibt sie in ihrem Buch „Reisegruppe Regenbogen“ wertvolle Tipps, denn die Vorbereitungen beschränken sich nicht nur auf eine Packliste. So müssen eventuell Verträge gekündigt, Versicherungen abgeschlossen, Visa beantragt oder Impfungen durchgeführt werden. Den Leser informiert sie über Eintrittspreise, was ihn an einem Ort genau erwartet, welche Ausflüge oder Besichtigungen sich lohnen und was unbedingt in den Rucksack gehört, da die Klimaanlagen der Nachtzüge eher auf Frost gestellt sind, Sonnenschutz oder Reisetabletten nicht überall zu bekommen sind und Vakuumbeutel unschätzbare Dienste leisten. Die Autorin informiert über die Besonderheiten in Australien und verrät, warum besser immer am Abend vorher gepackt werden sollte, um ohne Zeitverlust reisebereit zu sein.

Svenja Kerber-Strasser berichtet vom Besuch der Pulina-Kaffee-Plantage, wo nach einem sehr speziellen Verfahren der weltweit teuerste Kaffee Kopi Luwak produziert wird, sowie ihren Erfahrungen beim Übernachten in einer wie ein Weltraumcontainer aufgemachten „Kapsel“ in Singapur. Sie schreibt von einer rasanten Rollerfahrt in Vietnam, einer einzigartigen Wanderung auf einen über dreitausend Meter hohen Vulkan in Bali, von einer unvergesslichen Schnorcheltour zwischen Meeresschildkröten an einer Riffkante, wie sie wilde Delfine gefüttert oder einen Koala auf dem Arm hatte. Auf der anderen Seite verschweigt sie aber auch nicht die Schattenseiten, denn in Asien ist nicht immer alles nur cool. Die Sanitäranlagen entsprechen nicht unserem Standard, Toilettengänge sind ein Grauen und es kostet durchaus Nerven, wenn auf den gewohnten Luxus verzichtet werden muss. Sie weiß von einem Strand, dessen eigentlich türkisfarbenes Wasser nur noch „aufgewühlter Dreck“ ist und von einem Ort, den hunderte giftige, tote Quallen zieren, bei dessen Anblick es der Autorin „nach Heulen zumute“ war. Wer beim Surfen „vom Brett fiel, stürzte in ein Meer von Plastikflaschen, Plastiksäcken und jeglichem anderen Unrat“. Die beiden Frauen sind korrupten Polizisten begegnet und wurden von Mücken attackiert.

Los ging es am 28. September 2019 in Osttirol, Simones Heimat. Wie Svenja Kerber-Strasser schreibt, hat sie dort auch direkt ihre Liebe zum Wandern entdeckt. Wenige Tage später ging es dann aber schon allein wegen der geringen Lebenshaltungskosten nach Bangkok in Thailand. Weiter führte die Reise nach Laos und Vietnam, wo sich die „Reisegruppe Regenbogen“ in einer zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Altstadt „schockverliebt“ hat. In einem noblen Hotel in Phnom Penh, Kambodscha, haben es sich die beiden Frauen am Pool mit Cocktails gut gehen lassen. Nachdem sie den Jahreswechsel in Bangkok verbracht haben, ging es weiter nach Malaysia, Singapur, Indonesien und Australien. Leider hat sie das Coronavirus dort zum Reiseabbruch gezwungen, da der Versicherungsschutz seine Gültigkeit verloren hätte und Begriffe wie Rückholaktion und gestrichene Flüge die Angst schürten, nicht mehr nach Hause zu kommen. Auf dem schnellsten Weg ging es quasi in letzter Minute von Sydney nach München und der Traum einer Weltreise fand in Österreich ein vorzeitiges Ende.

Svenja Kerber-Strasser hat für ihre bunte Geschichte einer turbulenten Weltreise einen lockeren, amüsanten, immer wieder zum Schmunzeln auffordernden Schreibstil gewählt und, was in Anbetracht der eingegangen Eheschließung mit einer Frau auch nicht verwundert, konsequent das Wort frau für man verwendet. Dass sich in inflationärer Weise Kommata-, Grammatik und Rechtschreibfehler aneinanderreihen, ist zwar wie die unschönen Zeilenumbrüche ein Manko, doch kann der Leser selbst diesen Umstand noch verzeihen, wenn er liest, dass die der Autorin „angetraute Österreicherin kurz vor einem Wutausspruch“ stand oder dass beide mit einer „ehrlichen Aussicht“ belohnt wurden. Und da alle guten Dinge drei sind: Besagte Angetraute ist „als Sommelière sehr Wein verrückt“. Das hat schon was! Aber Spaß beiseite. Wer eine Weltreise plant und Tipps aus erster Hand haben möchte, ist mit diesem Reisebuch gut beraten. Da Svenja Kerber-Strasser und Simone, so viel darf verraten werden, inzwischen ihre abgebrochene Weltreise fortsetzen, bleibt für sie zu hoffen, dass nicht wieder Unvorhergesehenes die Weiterreise verhindert und für uns Leser, dass es eine Fortsetzung gibt!

Reisegruppe Regenbogen von Svenja Kerber-Strasser

Reisegruppe Regenbogen
Independently published 2022
Broschur
301 Seiten
ISBN 979-84-150-2307-3

Bildquelle: Amazon
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