Ready Player One von Ernest Cline

Ready Player OneDer katastrophale Klimawandel, eine anhaltende Energiekrise, Hungersnöte, Armut und Krankheit bestimmen das Leben im Jahr 2044. So entflieht der größte Teil der Menschheit täglich in die virtuelle Welt von Oasis, eine Simulation, in der sie ein selbst bestimmtes zweites Leben führen können. Als der Programmierer und Erfinder von Oasis, James Halliday, verstirbt, hat ihn seine virtuelle Welt zu einem der reichsten Menschen gemacht. Doch da er keine Erben hat, verfügt er in seinem Testament: Wer das von ihm in Oasis versteckte Easter Egg als Erster findet, erbt sein gesamtes Vermögen, das auf zweihundertvierzig Milliarden Dollar veranschlagt wird. Das ist allerdings nicht so einfach, denn dazu müssen drei Schlüssel gefunden werden, die drei versteckte Tore öffnen. Die Jagd auf Hallidays Easter Egg beginnt!

Der Wettbewerb wird innerhalb kürzester Zeit ein fester Bestandteil für Millionen Menschen, die ihre gesamte Freizeit darauf verwenden nach Hallidays Easter Egg zu suchen. Auch der Jugendliche Wade Watts, der am Stadtrand von Oklahoma City in einem Trailerpark lebt und keinerlei Perspektiven für die Zukunft hat, verbringt seine gesamte Zeit als Egg-Hunter und beschäftigt sich mit Hallidays Obsessionen für Filme, Comics, Fernsehserien, Computerspiele und die Popkultur der 1980er Jahre. Während es im ersten Jahr als schick gilt ein Jäger zu sein, verlieren die Leute im Laufe der Jahre das Interesse an dem Wettbewerb. Da gelingt es ausgerechnet Wade den ersten Schlüssel zu finden und sein Avatar wird über Nacht berühmt. Doch schon bald folgen die ersten Jäger seiner Spur und unter ihnen sind mächtige Konkurrenten, die auch vor Mord nicht zurückschrecken.

Fast die gesamte Handlung des Romans „Ready Player One“ spielt in Oasis, einer virtuellen Welt, die große Ähnlichkeiten zu „Second Life“ aufweist. Doch wie der Autor Ernest Cline, ist auch seine Romanfigur James Halliday ein großer Fan der 1980er Jahre. So erfährt der Leser zwar etwas über die Lebensumstände der Menschen im Jahr 2044, aber nur wenig über die Fehlentwicklungen in Politik und Wirtschaft, die zu diesen Zuständen geführt haben. Dafür wird er mit einer Flut an Informationen über Konsolen und Computer sowie Videospiele, Musik und Filme der 1980er bombardiert. Jüngere Leser, die diese Zeit nicht bewusst erlebt haben oder erst danach geboren wurden, werden an einigen Stellen des Romans nicht die geringste Ahnung haben, worüber der Autor da eigentlich schreibt. Obwohl das Buch sehr spannend geschrieben ist und Ernest Cline es versteht mit seinem Schreibstil den Leser zu fesseln und zu unterhalten, kann dieser Roman nicht ohne Einschränkungen empfohlen werden. Denn er verherrlicht die virtuelle Welt eines Online-Games, ohne sich mit der Suchtgefahr, die davon ausgeht, kritisch auseinander zu setzen. So ist „Ready Player One“ von Ernest Cline ein Roman für Computer Nerds und Fans der 1980er Jahre, oder unkritische Leser, die einfach nur unterhalten werden möchten.

Ready Player One von Ernest Cline

Ready Player One
Penhaligon Verlag 2012
Hardcover mit Schutzumschlag
511 Seiten
ISBN 978-3-764-53090-7

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Bildquelle: Penhaligon Verlag
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