Opferwissen von Horst Friedrichs

OpferwissenZu ihrem sechsundzwanzigsten Geburtstag gibt die Polizeischülerin Laura Feldmann eine Party und alle im Haus feiern mit, denn sie alle sind Studenten der Polizeiakademie Nienburg. Ihre beste Freundin Kathrin Peters ist aus Hannover angereist und die beiden amüsieren sich prächtig, bis Lauras Exfreund Jonas Winter auf der Party auftaucht, obwohl er nicht eingeladen war. Im Laufe des Abends entschließen sich die Teilnehmer der Party noch zu einem Besuch in einem nahegelegenen Jazzclub, in dem eine Bluesband spielt. Doch dann erhält die ausgelassene Stimmung einen Dämpfer, denn Kathrins Jacke ist verschwunden und eine hektische Suchaktion setzt ein. Die Jacke, in der sich auch Schlüssel zu Lauras Wohnung befinden, bleibt verschwunden. Nachdem die Bluesband die letzte Zugabe gespielt hat, machen sich die Freundinnen zusammen mit Jonas auf den Weg zurück in Lauras Wohnung. Kathrin und Jonas müssen sich eine Schlafcouch im Wohnzimmer teilen, während Laura sich in ihr Schlafzimmer zurückzieht.

Am nächsten Tag wird Kathrin tot in der Wohnung aufgefunden und Jonas und Laura sind verschwunden. Kriminalhauptkommissar Martin Morlock und Kriminalhauptkommissarin Rebecca Scott nehmen die Ermittlungen auf. Die junge Frau wurde mit k.o.-Tropfen betäubt und zu einem späteren Zeitpunkt wurde ihr das Genick gebrochen. Die weiteren Ermittlungen ergeben: Jonas Winter hat im Laufe der Nacht die Wohnung verlassen und einen Freund aufgesucht. Laura Feldmann wurde entführt, doch haben die Ermittler die Gewissheit: In wenigen Tagen wird man auch sie mit gebrochenem Genick auffinden…

Einen wirklich spannenden Plot hat Horst Friedrichs in seinem Kriminalroman „Opferwissen“ entwickelt, der den Leser gleich von Beginn an fesselt und mitreißt. Abgesehen von der zunächst gut umgesetzten fantastischen Idee, scheint auch die Handlung sehr wohl durchdacht und der Leser fiebert dem Ausgang des Falls entgegen. Doch dann, schon fast auf der Zielgeraden, hat der Autor es doch noch vermasselt. Denn nachdem der mutmaßliche Mörder und Entführer von Laura Feldmann endlich verhaftet wird, zeigen der Ermittler Morlock und seine Partnerin nicht das geringste Interesse daran, den Verdächtigen zu verhören und herauszufinden, ob das Entführungsopfer noch lebt und wo es zu finden ist. Nichts dergleichen passiert, vielmehr gönnt sich Morlock eine kreative Pause in seinem Gartenpavillon und fragt sich, ob er etwas übersehen hat. Diese Frage hätte sich der Autor besser selbst gestellt, denn nun können nur noch eine unrealistische göttliche Eingebung und Kommissar „Zufall“, anstelle intelligenter Ermittlungsarbeit, den Fall lösen. So ist der Kriminalroman „Opferwissen“ von Horst Friedrichs am Ende doch enttäuschend.

Opferwissen von Horst Friedrichs

Opferwissen
CW Niemeyer Buchverlage 2012
Taschenbuch
344 Seiten
ISBN 978-3-8271-9541-8

Bildquelle: CW Niemeyer Buchverlage
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