Mörderischer Feldzug von Andrea Gerecke

Mörderischer FeldzugDie 8-jährige Karla Becker aus Minden-Hahlen will am Sonntag bei ihrer Freundin Mirijam übernachten. Am Montag wartet ihre Mutter Katharina nach der Schule vergeblich auf sie und macht sich Sorgen. Von der Freundin erfährt die Mutter, dass sich die Mädchen gestritten und getrennt haben. Bald wird auch zur Gewissheit, dass Karla auch nicht in der Schule war. Denn der Paketbote Horst Engelmann hat Karla aufgegriffen und es folgt sein „Mörderischer Feldzug“.

Kriminalhauptkommissar Alexander Rosenbaum, gerade von Berlin nach Minden versetzt, hat den Eltern der kleinen Karla eine schlimme Nachricht zu überbringen. Ihre Tochter wurde tot aufgefunden, nachdem sie sexuell missbraucht wurde. Karla war zuletzt im Pferdestall bei Paul Mertens, dem stotternden Dorftrottel. Alle Indizien sprechen gegen ihn und das langt für Rosenbaum und seine Kollegin Heike Langenkämpfer von der Spurensicherung aus, Paul in Untersuchungshaft zu nehmen. Doch nachdem er kurze Zeit später schon als Täter ausscheidet, wird er auf freien Fuß gesetzt. Aber kaum ist er wieder zurück bei seinen Eltern, wird er von den Nachbarn bedrängt und es kommt zu einem Unglück.

Andrea Gerecke geht in ihrem Krimi „Mörderischer Feldzug“ mit der Handlung sparsam um. Der Leser erwartet bei dem Titel einen Krimi, der seinem Namen alle Ehre macht und wird enttäuscht. Von Spannung keine Spur. Auch kann sich der Leser nicht mit der Hauptfigur des Kommissars identifizieren, die deutlich zu schwach ist. Es gibt keine Verwicklungen, keine anspruchsvollen Zusammenhänge. Das Geschehen folgt einer überschaubaren chronologischen Folge und ist einfach strukturiert. Dafür ergeht sich die Autorin in langen Erzählungen zum Privatleben des Kommissars, was in keinem Verhältnis zu der eigentlichen Kriminalgeschichte steht. Auch werden dem Leser Details zur künstlichen Befruchtung und wie es zum Stottern kommt erklärt, was nicht unbedingt ein Punkt zur Kritik sein muss. Wenn nicht die Handlung darunter leiden würde und ein Spannungsbogen nicht einmal ansatzweise zu erkennen ist. So kann der Krimi „Mörderischer Feldzug“ von Andrea Gerecke eigentlich mehr als Lektüre zum Einschlafen empfohlen werden, was aber den Sinn und Anspruch eines Krimis verfehlen dürfte.

Mörderischer Feldzug von Andrea Gerecke

Mörderischer Feldzug
CW Niemeyer Buchverlage 2011
Taschenbuch
328 Seiten
ISBN 978-3-8271-9410-7

Bildquelle: CW Niemeyer Buchverlage
PGltZyBsb2FkaW5nPSJlYWdlciIgc3JjPSJodHRwczovL3NzbC12ZzAzLm1ldC52Z3dvcnQuZGUvbmEvOWE4NDAwNjY0Zjk0NDlmZjk3NWJlNWU4YmQ5Y2VhYWIiIHdpZHRoPSIxIiBoZWlnaHQ9IjEiIGFsdD0iIj4=

Teile diesen Beitrag