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Miss Veronica und das Wunder der Pinguine von Hazel Prior

Miss Veronica und das Wunder der PinguineDie fünfundachtzigjährige Veronica McCreedy bewohnt das herrschaftliche Anwesen The Ballahys im schottischen Ayrshire. Ihrer Putzfrau Eileen Thompson trägt sie auf, alle Spiegel abzunehmen. Folgsam will Eileen die Spiegel in einem Hinterzimmer unterbringen, wobei sie eine Kiste entdeckt. Veronica missfallen die Fragen von Eileen bezüglich der Kiste, zumal diese Dinge aus ihrem Leben beinhaltet. Hin und her gerissen öffnet die alte Dame die Kiste, in der sich ein Medaillon und zwei Tagebücher befinden, geschrieben von ihr vor sieben Jahrzehnten. Veronica kommen Zweifel, ob es nicht doch einen rechtmäßigen Erben geben könnte, woraufhin sie Eileen bittet, eine diskrete Agentur mit der Nachforschung etwaiger Angehöriger zu beauftragen.

Der siebenundzwanzigjährige Patrick konnte, nachdem ihn seine Freundin Lynette verließ, die Miete nicht mehr aufbringen und war gezwungen, in ein „ziemliches Loch“ zu ziehen. Einen Tag in der Woche arbeitet er bei seinem Freund Gav, lebt ansonsten von Sozialhilfe und sucht Trost in einem Joint. Eines Tages erhält er einen Brief aus Schottland. Die Schreiberin behauptet, seine Großmutter zu sein, die einen inzwischen verstorbenen Sohn zur Adaption freigab. Erst kürzlich hätte sie erfahren, dass ihr Sohn Vater eines Jungen wurde. Es bestehe kein Zweifel, dass Patrick ihr Enkel sei, weshalb sie in Kürze bei ihm in Bolton, England, einträfe. Patrick kann nicht glauben, was er liest und fragt sich, was die Alte von ihm will.

Zufällig sieht Veronica im Fernsehen eine Dokumentation über Pinguine. Sie hält es für keinen Zufall, dass die darin erwähnte wissenschaftliche Forschungsstation Locket Island übersetzt Medaillon-Insel heißt. Deshalb ist sie trotz ihrer inzwischen sechsundachtzig Jahre fest entschlossen, eine Reise zu den Südlichen Shetlandinseln in die Antarktis zu unternehmen. Obwohl die Wissenschaftler in einem regen Mailverkehr, den Eileen Thompson im Auftrag betreibt, dringend davon abraten, lässt sich Veronica nicht von ihrem Vorhaben abbringen und stellt in Aussicht, die Forschungsstation in ihrem Testament großzügig zu bedenken.

Hazel Prior lässt in ihrem Roman Miss Veronica und das Wunder der Pinguine* die beiden Protagonisten wechselweise in der Ich-Form erzählen, wobei die Sprachstile aufgrund der verschiedenartigen gesellschaftlichen Stellung kaum unterschiedlicher sein könnten: Während sich Veronica stets äußerst gewählt ausdrückt und von Eileen nur mit Mrs. McCreedy angesprochen zu werden wünscht, bevorzugt ihr Enkel Patrick, der in fünf Pflegefamilien aufgewachsen ist, die Umgangssprache.

Ergänzend zu der familiären Situation, die den Leser nicht selten schmunzeln lässt, beschreibt der Plot den Mailverkehr sowie das Geschehen auf der fiktiven Forschungsstation Locket Island mit den Sorgen und Problemen der Wissenschaftler Terry, Mike und Dietrich. Immer wieder sind auch Auszüge eines Blogs von Terry mit Informationen über Pinguine wiedergegeben. Im weiteren Handlungsverlaufs bilden die Tagebuchaufzeichnungen von Veronica, die in Kriegszeiten im Jahr 1940 beginnen, eine eigene Geschichte. Hazel Prior hat für ihren Roman Miss Veronica und das Wunder der Pinguine* eingehende Recherchen über das Leben und Verhalten der Pinguine sowie die rückläufigen Pinguinpopulationen betrieben, und sie macht auf ein durch den Klimawandel bedingtes generelles Artensterben aufmerksam. Hervorzuheben ist auf der einen Seite die Person der stets eigenwilligen Veronica, deren Handlungen bis auf die letzten Seiten den Leser zu überraschen vermögen, und auf der anderen Seite ein Freudentaumel seiner Gefühle, denn hier handelt es sich um ganz großes Gefühlskino, ohne die geringste Spur von Sentimentalität!

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine von Hazel Prior

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine
Übersetzung von Thomas Bauer
Goldmann Verlag 2021
Klappenbroschur
464 Seiten
ISBN 978-3-442-49205-3

Bildquelle: Goldmann Verlag
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