Marco Polo Reiseführer Niederländische Küste von Siggi Weidemann und Ralf Johnen

Marco Polo Reiseführer Niederländische KüsteDie Niederlande, die sich bis heute eine Monarchie leisten, räumen dem Dünenschutz und dem Bau von Dämmen, zu denen auch das von Siggi Weidemann und Ralf Johnen in ihrem Reiseführer „Niederländische Küste“ erwähnte und dem Schutz des Hinterlandes dienende Deltaprojekt zählt, oberste Priorität ein. Die ehemals einfachen Imbissbuden an den Stränden haben sich zu ganzjährig geöffneten Pavillons gemausert, in denen die Küchenchefs von den Autoren aufgelistete Spezialitäten anbieten und nicht mehr nur alles einfallslos frittieren. Diverse Sportarten zu Wasser oder auf dem Land erwarten den Urlauber und sollte er sich für eine Wattwanderung entscheiden, muss er damit rechnen, bis zur Brust in Schlick zu versinken.

Der Reiseführer gliedert sich in vier landschaftliche Bereiche von Süd nach Nord: Zunächst gehen die Autoren auf das Gebiet „Zeeland“ ein, das eine Vielzahl an Inseln miteinander verbindet und Middelburg als Hauptstadt hat. Der Leser erfährt, was es dort an Sehenswürdigkeiten gibt und dass zur nächsten Region „Randstad“ sowohl der Sitz des Könighauses in Den Haag, wie auch die Stadt Delft mit der berühmten Keramik gehören. Zudem sind dort einige bekannte Strandbäder angesiedelt und ebenso Rotterdam, wo sich eine Hafenrundfahrt lohnt. Zum Gebiet „Rund ums Ijsselmeer“ informieren Siggi Weidemann und Ralf Johnen darüber, dass der Deich, der die salzige Zuiderzee in ein süßes Ijsselmeer verwandelt hat, einst am offenen Meer gelegene Orte abtrennte. Vielleicht hätte man darauf hinweisen können, dass das bei den Deutschen beliebte und schnell erreichbare Zandvoort überwiegend von jungen Leuten aufgesucht wird, während das weiter nördlich gelegene Egmond aan Zee sowohl bei Familien mit kleinen Kindern, wie auch Paaren allen Alters beliebt ist. Bei sämtlichen Erwähnungen geben die Autoren nützliche Zusatzinfos wie Eintrittspreise oder Öffnungszeiten. Gleiches gilt für die „Westfriesischen Inseln“, wenn sie beispielsweise den Strandpavillon vorstellen, der im Jahr 2017 zum besten der Niederlande gekürt wurde, oder wo das touristische Zentrum zu finden ist, das sich als „holländisches Ibiza“ einen Namen gemacht hat.

Die Autoren, die den Leser mit einem saloppen DU anreden, verschweigen nicht, dass die Sklaverei der Kolonialmacht zu Reichtum verholfen hat, was nicht ausschließt, dass die Inseln vom Wal- und Fischfang profitieren konnten. Sie nennen Highlights zu den Best of bei Regen, Low-Budget, mit Kindern und was typisch für die „Niederländische Küste“ ist. Dem Urlauber verraten sie die Stelle, wo tatsächlich ein Haifischzahn gefunden werden kann, wo sich die besten Surfmöglichkeiten bieten oder wo die Orgel steht, auf der bereits Mozart, Händel, Schubert und Liszt gespielt haben. Ganz nebenbei erwähnen sie kuriose Sprachfallen, die man ebenso wie ihre Hinweise zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel unbedingt beachten sollte. Neben farbigen Fotos, einer kleinen Auswahl an Übersetzungen und einer herausnehmbaren Faltkarte ist die Marco-Polo Touren-App, die über einen QR-Code aufs Smartphone geladen werden kann, sicher bei den detailliert beschriebenen vier Erlebnistouren nützlich, die sich zum Teil über mehrere Tage erstrecken.

Marco Polo Reiseführer Niederländische Küste von Siggi Weidemann und Ralf Johnen

Marco Polo Reiseführer Niederländische Küste
MairDumont 12. Auflage 2020
Broschur
140 Seiten
ISBN 978-3-8297-5051-6

Bildquelle: MairDumont
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