Keinmal werden wir noch wach… von Sanne Aswald

In dem Erlebnispark Weihnachtswunderland gibt es einen von Franziska Fellinger ins Leben gerufenen ganzjährigen Weihnachtsmarkt, der ihr Ein und Alles ist. Ihr Sicherheitschef Poldi, ein ehemaliger Polizist, ärgert sich einmal wieder über den Weihnachtsscherzkeks, der einer Person auf den Rücken den Aufkleber mit den Worten „Weihnachten – nein danke!“ geklebt und zudem den leckeren Punsch von Eleonore, die als Frau Claus arbeitet, mit Chilipulver ungenießbar gemacht hat. Gerade, als Poldi bei ihr steht und zur Beruhigung einen Punsch trinkt, gibt es im Weihnachtswunderland einen lauten Knall. Alle Besucher bringen sich schnellstens in Sicherheit und sind entsetzt angesichts des Christkindes, das nun nur noch ein Plastikhaufen ist. Tim, der Sohn von Franziska, ist der Einzige, der sich darüber freut, dass endlich einmal im Weihnachtswunderland etwas los und dem der ganzjährige Weihnachtstrubel zu viel ist.

So sehr sich Poldi auch gewünscht hätte, dass lediglich ein technisches Problem die Ursache war, weisen die Überprüfungen des Technikers eindeutig auf Sabotage hin, da bei einem Kurzschluss die Sicherungen herausgesprungen wären. Deshalb schlägt Poldi seiner Chefin vor, Anzeige zu erstatten, was sie jedoch ablehnt, weil sie keine Polizei im Weihnachtswunderland sehen möchte. Poldi entschließt sich zu eigenen Ermittlungen und bittet seinen ehemaligen Streifenkameraden Schorsch Holzhammer um Unterstützung.

Gemeinsam mit dem Hausdetektiv Jürgen Böhringer wollen die vier wachsam sein. Sie nehmen den pubertären Tim ins Visier, der bekanntermaßen gegen das Weihnachtswunderland ist. Sie ziehen aber auch in Betracht, dass die Chefin selbst hinter dem Anschlag steht und auf einen Versicherungsbetrug aus ist. Neid und Eifersucht könnten dagegen bei ihrem Architekten und Freund Paul Obermeier eine Rolle spielen, und letztlich könnte auch Lukas, der stets finster dreinschauende Knecht Ruprecht dahinterstecken. Um seine Deckung nicht preiszugeben, mischt sich Schorsch Holzhammer unter die Gäste. Da wird der Maronenverkäufer Ernst tot in der Putzkammer aufgefunden, und wie es aussieht, muss man von einer Gewalttat ausgehen.

Wirklich spannende Momente darf man bei dem Weihnachtskrimi „Keinmal werden wir noch wach…“ von Sanne Aswald nicht erwarten, auch wenn es letztlich einen Toten zu beklagen gibt. Es bleibt die Frage, ob der Anschlag auf das Christkind von demselben Täter ausgeführt wurde wie der später verübte Mord. Wohl könnte der eine wie der andere für die Tat verantwortlich gewesen sein, doch gibt es immerhin für die Auflösung eine nicht geahnte Überraschung. In dem Plot finden sich Kapitel, die aus Sicht des Täters geschrieben sind. Aber die Autorin verrät auch darin dem Leser nicht, um wen es sich handelt. Ihre Protagonisten trinken bei jeder sich bietenden Gelegenheit Punsch, der anscheinend ein Trostpflaster für alles ist, weshalb es im Anhang auch einige weihnachtliche Rezepte gibt. Alles in allem ist der kurzweilige Weihnachtskrimi „Keinmal werden wir noch wach…“ nur Freunden der weihnachtlichen Glitzerwelt empfohlen, die sich damit auf das Weihnachtsfest einstimmen wollen.