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Glücklich sind die Mutigen von Beate Sauer

Glücklich sind die MutigenMit den zunehmenden Demonstrationen in Ostberlin beginnt der letzte Teil „Glücklich sind die Mutigen“ der Trilogie „Die Fernsehschwestern“: Die Journalistin Franka Vordemfelde möchte einerseits für einen Bericht über die sich anbahnende Grenzöffnung am Ort des Geschehens sein, andererseits der Premiere ihrer Tochter Joan beiwohnen, die sie nach dem Tod des Vaters Frieder alleine aufziehen musste. Als sich Franka zugunsten ihres Berufes entscheidet, ist das ohnehin schon vorbelastete Verhältnis noch tiefer zerrüttet.

Lilly Wenck, Fernsehansagerin und Zwillingsschwester von Franka, ist zwar mit dem Programmdirektor des Saarländischen Rundfunks Rudolf verheiratet, hat jedoch mit einem ebenfalls verheirateten Schauspieler ein Verhältnis. Die für einen Oscar nominierte Kostümbildnerin Eva Vordemfelde, einst mit Paul verheiratet und Schwester von Franka und Lilly, bereitet sich mit Chris, den sie beabsichtigt zu heiraten, auf einen Umzug von Los Angeles nach München vor.

Nachdem ihre Agentin Joan offenbart hat, dass der allseits gefeierte Regisseur Jürgen Conradi ihr eine Rolle für sein neues Filmprojekt anbietet, zählt für sie nur noch ihre Karriere als Schauspielerin. Doch Eva erfährt von einer zunächst nur herumdrucksenden Freundin, dass Conradi neben seinen bekannten Wutausbrüchen Frauen betatscht und sogar vergewaltigt, was sie natürlich ihrer Schwester Franka erzählt, die sich seitdem als Mutter wie sie als Tante um Joan sorgt. Während Joan über Weihnachten ihre Großmutter Annemie besucht, erhält diese Post aus Australien samt eines Fotos, das sie als kleines Mädchen vor einem Zirkuswagen zeigt. Da sie sich darin wiedererkennt, will sie der Sache auf den Grund gehen und trifft sich zu diesem Zweck mit ihrem geschiedenen Ehemann Axel.

Neben den Sorgen um Tochter Joan fragt sich Franka, wieso ihr der junge Kriminalpolizist Johannes Zöller bekannt vorkommt, der sie nach einem gemeldeten Einbruch aufgesucht hat. Als Lillys Ehemann Rudolf Fernsehdirektor werden soll, würde das eine geplante Reise verhindern, was Lilly enttäuscht. Während eines Festaktes sorgt sie für einen Eklat, nachdem sie der Programmdirektor des ZDF Alfred Rhode, der einst ihre Karriere als Fernsehansagerin vereitelte, wie zufällig begrapscht und ihr ein unmissverständliches Angebot macht.

Zu Recherchezwecken, ihre Herkunft betreffend, reist Annemie bis nach Boston und Franka nach Greetsiel, wo sie mehr über die Umstände einer zu Tode gekommenen jungen Schauspielerin erfahren will, die zuvor bei Conradi unter Vertrag stand. Mittlerweile weiß Franka auch, warum ihr der Polizist Zöller so bekannt vorkam, und Lilly, die entschlossen die Scheidung eingereicht hat, muss nach ihrem von der Presse in den Schmutz gezogenen Auftritt beim Festakt um ihren Job bangen. Eva erleidet einen schweren Schicksalsschlag, in deren Folge sich bei ihr eine sprichwörtlich neue Tür öffnet, die auch für ihre Nichte Joan ein Lichtblick ist.

Beate Sauer erinnert in ihrem Roman „Glücklich sind die Mutigen“ an den Sturz der SED-Diktatur mit der Verkündigung der Grenzöffnung durch Günter Schabowski. Erwähnung finden die Freilassung Nelson Mandelas wie Serien, Filme und bekannte Schauspieler der damaligen Zeit. Als Beispiel sei Axels Vorbild Werner Höfer genannt, der durch den „Internationalen Frühschoppen“ bekannt wurde. Nicht gut weg kommt RTLplus, denn Axel hasste die „sensationslüsternen Nachrichtensendungen bei den Privaten“.

Bis ins kleinste Detail hat die Autorin für ihr Werk recherchiert. So schreibt sie von der meistausgezeichneten Kostümbildnerin Edith Head, eine Kollegin der fiktiven Eva, die unter anderem Audrey Hepburn für die Darstellung einer modernen Prinzessin ausstattete, was deren Durchbruch in Hollywood bedeutete. Bedeutungsvoll auch die Quintessenz eines Gesprächs zwischen dem Starregisseur Billy Wilder und seines Kollegen Cameron Crowe, demgegenüber er äußerte, Marilyn Monroe wäre stets unpünktlich am Set erschienen und sie sei für ihn „ein endloses Rätsel ohne jede Lösung“. Im Kern geht es jedoch in dem letzten Teil der Trilogie um das Thema Vergewaltigung, deren Definition sich im Laufe der Zeit – Gottlob zu Gunsten der Frauen – geändert hat, wie Beate Sauer in ihrem Nachwort ausführt. Mit historischen Begebenheiten, Wendungen und herzergreifenden Szenen überzeugt der Plot, auch wenn man die vorherigen beiden Bände nicht kennt.

Glücklich sind die Mutigen von Beate Sauer

Glücklich sind die Mutigen
Heyne Verlag 2024
Klappenbroschur
496 Seiten
ISBN 978-3-453-42667-2

Bildquelle: Heyne Verlag


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