Eine schwer traumatisierte, junge Frau wird zum Mönch Placidus gebracht, der sich ihrer annimmt. Obwohl sie schwere Verletzungen aufweist, kann er sie retten. Schnell stellt er fest, dass die Frau, die sich an nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern kann und sich selbst von nun an Teresa nennt, über Heilkünste verfügt. So bestellt er sie zu seiner Gehilfin. Doch kann er Prior Augustinus nicht von Teresas Unschuld überzeugen, der sie der Inquisition übergeben möchte.
Währenddessen versuchen Abtrünnige des Kaisers, diesen vom Thron zu stoßen. An dem Komplott, Kaiser Friedrich umzubringen, sind Papst Innozenz und auch der Kardinal Reiner beteiligt. Der Botschafter Alessio, der selbst noch den Erinnerungen seiner getöteten Geliebten nachhängt, erfährt von den Mordabsichten und will das drohende Unheil abwenden.
An anderer Stelle wird der aus dem Templerorden ausgetretene Bruder Olivier von Baptiste de Clamagnes aufgesucht, dessen Freund Gaston de Beauvais ermordet wurde. Baptiste vermutet hinter dem Mord eine Verschwörung, hinter der ein Doppelspiel treibender Ordensbruder steckt. Gemeinsam machen sich Olivier und Baptiste auf den Weg und stoßen bei ihren Nachforschungen immer wieder auf Aussagen von Geisterkriegern und geheimnisvollen Schatten, die Unheil und Tod gebracht hätten. Olivier, der immer schon von den unlauteren Geschäften des Templerordens überzeugt war, kommt ein schrecklicher Verdacht.
Lorenzo del Matera, der überall seine Verbindungsleute hat, lässt auf seiner Burg Kinder zu Kämpfern ausbilden. Dabei hat er es ganz besonders auf ein Mädchen abgesehen, auf Michal. Sie soll den Kaiser ermorden.
Beate Sauer hat ihren historischen Roman „Die Schwertkämpferin“ auf verschiedene Handlungen aufgebaut und in rascher Abfolge die jeweiligen Wechsel vorgenommen. Auch wenn das anfangs vielleicht für den Leser etwas verwirrend ist, kann er sich aber schnell daran gewöhnen. In flüssigem Schreibstil zeichnet die Autorin Lebenswege nach, wie sie sich im 13. Jahrhundert zugetragen haben könnten. Der wohl auch auf Spannung zielende Roman lässt aber an einigen Stellen schon frühzeitig den weiteren Verlauf ahnen. So auch auf die Frage, wer sich hinter der geheimnisvollen Teresa verbirgt. Schwerer wiegt schon, wie die Autorin ganz selbstverständlich einfließen lässt, dass eine Frau schon während der Schwangerschaft weiß, von welchem Mann ihr Kind sein kann, zumal das selbst heute bei allem medizinischen Fortschritt nicht möglich ist. Auch lässt sie eine Frau quasi per Vision von den Hilferufen ihrer Freundin wissen, und was an anderer Stelle mit einem Erhängten passiert, grenzt schon an ein Wunder. Keiner Erklärung bedürfen die „Geister“, die letztendlich am Schluss zu Hilfe geholt werden, auf die sie im Nachwort eingeht. „Die Schwertkämpferin“ von Beate Sauer reiht sich mit der sich anbahnenden Liebesgeschichte gut in die Liste anderer historischer Romane. Es ist kein herausragendes Werk, aber auch nicht weniger.
Die Schwertkämpferin von Beate Sauer
Grafit Verlag 2010
Taschenbuch
448 Seiten
ISBN 978-3-89425-613-5