Der Schlüssel des Salomon von J.R. Dos Santos

Der Schlüssel des SalomonIm Kanton Genf in der Schweiz findet im CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, ein Experiment von höchster Bedeutung zur Entstehung des Universums statt. Doch als eine Störung auftritt, muss der Versuch abgebrochen werden, und der Sicherheitsdienst findet in der Nähe eines Teilchendetektors die Leiche von Frank Bellamy, dem wissenschaftlichen Direktor der CIA. Durch eine vorsätzlich herbeigeführte Beschädigung tritt aus einem Kühlsystem Helium aus, was darauf schließen lässt, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. In der Hand des Toten finden die Männer vom Sicherheitsdienst einen Zettel mit einem seltsamen Zeichen und dem Namen Tomás Noronha, der der Schlüssel sein soll. Sie vermuten, dass Bellamy mit seiner Botschaft einen Hinweis auf seinen Mörder geben will.

Tomás Noronha, ein portugiesischer Kryptologe und Professor für Geschichte, hält sich zur gleichen Zeit in Genf auf, um von einem Antiquar ein altes Manuskript zu kaufen. Er wohnt sogar im selben Hotel wie Bellamy, ohne ihm jedoch dort begegnet zu sein. Fatalerweise zeigt ihn ein Bild einer Überwachungskamera, wie er das Forschungszentrum CERN ausgerechnet während des Zeitraums betritt, in dem Bellamy ermordet wird. Harry Fuchs, der Direktor des CIA in Langley, ist davon überzeugt, dass Tomás Noronha der Mörder von Frank Bellamy ist. Er beauftragt einen Agenten vom Konsulat in Lissabon, den Professor ausfindig zu machen und unter dem Vorwand eines Fluchtversuchs zu erschießen. Der berühmte Kryptologe, der um sein Leben fürchten muss, ist deshalb gezwungen, eigene Ermittlungen durchzuführen, um den wahren Täter zu finden.

Mit seinem Roman „Der Schlüssel des Salomon“ möchte J.R. Dos Santos seinen Lesern die Erkenntnisse der Quantenmechanik zugänglich machen und hat dazu die Theorien und Hypothesen namhafter Wissenschaftler in den Plot eingebaut. Die eigentliche Handlung gerät durch seitenlange, wissenschaftliche Erklärungen ins Stocken und plätschert vor sich hin. Denn während der Flucht vor den Agenten des CIA erklärt der Protagonist Tomás Noronha seiner Freundin über weite Strecken das Doppelspaltexperiment und die daraus resultierenden unterschiedlichen Theorien verschiedener Wissenschaftler. Ungeachtet dessen ist der Protagonist Geschichtsprofessor und Codespezialist, aber kein Experte für Physik. Im weiteren Verlauf kommen weder Spannung, noch Interesse am Fortgang der Geschichte auf. Der Versuch des Autors, eine wissenschaftliche Theorie der Physik in einem Roman zu verarbeiten, ist kläglich gescheitert, und selbst bei am Thema interessierten Lesern kommt Langeweile auf. Wer einen spannenden, packenden Thriller mit einem Schuss Wissenschaft erwartet, wird sicher enttäuscht.

Der Schlüssel des Salomon von J.R. Dos Santos

Der Schlüssel des Salomon
Übersetzung von Viktoria Reich
Luzar Publishing 2018
Klappenbroschur
496 Seiten
ISBN 978-3-946621-02-7

Bildquelle: Amazon
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