Der Hund, der sein Bellen verlor von Eoin Colfer

Der Hund, der sein Bellen verlorDas Kinderbuch „Der Hund, der sein Bellen verlor“ handelt von einem Welpen, der sein junges Leben noch im Kreis seiner vielen Geschwister und der Mutter genießt. Gelegentlich kommen Menschen und zeigen auf eins seiner Geschwister, die der kleine Welpe dann nie wiedersieht. Eigentlich möchte er immer bei seiner Mutter bleiben, doch hat sie ihm erklärt, dass eines Tages der richtige Junge oder das richtige Mädchen kommen würde, bei dem er es viel besser hätte. Als es auch für ihn eines Tages heißt, Abschied zu nehmen, wird er in eine Kiste gesteckt, in der er es lange ohne Futter und in eisiger Kälte aushalten muss. Zu Weihnachten holt ein Junge den Welpen aus der Kiste, woraufhin er vor Freude bellt. Doch schon bald lächelt der Junge nicht mehr, lacht nur und zieht den jungen Hund am Schwanz hoch. Der Welpe bekommt nur schlechtes Futter und wird nach kurzer Zeit auf einer Müllhalde ausgesetzt.

Obwohl Patrick Coin schon immer einen Hund haben wollte, hat er den wegen einer Allergie seines Vaters nie bekommen. Als er in den Ferien mit seiner Mutter zum Großvater fährt, darf er sich zu seiner Freude in einem Tierheim einen Hund aussuchen. Seine Wahl fällt auf einen Welpen, der genau so traurig zu sein scheint wie er selber, da er seinen Vater vermisst, der mit seiner Band auf einer Tournee in Australien ist. Der traumatisierte Welpe, so erfährt Patrick im Tierheim, wäre halb verhungert auf einer Müllkippe aufgefunden worden und hat offensichtlich das Bellen verloren. Nach der Tournee seines Vaters benannt gibt Patrick ihm den Namen „Oz“. Er will das Vertrauen von Oz gewinnen, der jedoch fürchtet, wieder schlecht behandelt zu werden.

Zum Glück weiß der Großvater Rat und kann Oz mit einer Flöte locken. Nachdem Patrick auch noch auf der Geige spielt, wird der Welpe immer zutraulicher und beginnt zu jaulen, was ein gutes Zeichen ist. Die clevere Mutter hat noch eine Idee und erreicht, dass Oz wieder anfängt zu Bellen. Doch noch ist für Patrick die Welt nicht in Ordnung, denn er fragt sich, warum sein Vater immer noch nicht von der Tournee zurück ist und fürchtet, dass Oz der Grund dafür ist.

In dem Kinderbuch „Der Hund, der sein Bellen verlor“ finden sich detailgetreue Illustrationen von P. J. Lynch, die zwar nicht farbig sind, dafür aber ungewöhnlich ausdrucksstark, was besonders bei den Zeichnungen, die den Hund zeigen, zur Geltung kommt. Eoin Colfer erzählt die Geschichte zunächst aus der Perspektive des Welpen. Was für einen Erwachsenen nur witzig klingen mag, regt die kindliche Fantasie an: In der Ich-Form erzählt der Hund, dass er die Reise im Bauch einer lauten Maschine antritt. Von seiner Mutter hat er gelernt, dass Bäume draußen stehen. Deshalb ist er verwundert, als er in einer Wohnung einen lichtergeschmückten Baum entdeckt. Je nach Alter wird das Kind von selbst verstehen, dass mit den Umschreibungen ein Auto oder Weihnachtsbaum gemeint ist. Der Verlag gibt eine Altersempfehlung von fünf bis zwölf Jahren an, der durchaus zugestimmt werden kann. Denn die traurige Geschichte hat zwar einen hoffnungsvollen Ausgang, wird aber abhängig vom Entwicklungsstand des Kindes anders wahrgenommen und interpretiert. Ein für Jungen und Mädchen sehr zu empfehlendes und zu Tränen rührendes Kinderbuch mit erstaunlich viel Tiefgang!

Der Hund, der sein Bellen verlor von Eoin Colfer

Der Hund, der sein Bellen verlor
Übersetzung von Ingo Herzke
Orell Füssli Verlag 2019
Hardcover
144 Seiten
ISBN 978-3-280-03577-1

Bildquelle: Orell Füssli Verlag
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