Der Fluch der Dogon von Christof Wackernagel

Der Fluch der DogonStefan Raschmann lebt und arbeitet seit Jahren in Mali als Schreiner. Für Dauda Wueleguem, einen betuchten Afrikaner, soll er eine Küche anfertigen. Als er jedoch die Bekanntschaft eine seiner Frauen macht, ist er sofort von ihr angetan. Er trifft sich mit Fatoumata öfter als nötig und die Beiden verlieben sich ineinander. Obwohl Stefan mit vielen afrikanischen Bräuchen vertraut ist, ahnt er nichts von den Problemen, die eine solche Verbindung nach sich ziehen. Sein Arbeitskollege Abdulaj warnt ihn immer wieder und fürchtet ein drohendes Unheil. Doch Stefan trägt noch an einer Last aus seiner Vergangenheit, über die er mit niemandem sprechen mag und schlägt alle Warnungen in den Wind.

Unterdessen erwirbt Philipp Laube von Jussuf eine Maske zu einem astronomischen Preis, die er nach Deutschland schmuggeln will. Dieser Maske Awa wird eine jahrtausendealte Magie der Dogon nachgesagt und nur alle 60 Jahre wird sie für ein Ritual benutzt. Jussuf kommt unmittelbar nach der Übergabe auf mysteriöse Weise ums Leben. Dauda Wueleguem ist der Drahtzieher dieser Transaktion und fürchtet nun auch um sein Leben, denn „Der Fluch der Dogon“ wird ihm immer wieder von seiner Schwiegermutter vor Augen geführt. Philipp fühlt sich nach einem Gastmahl bei Dauda zunehmend schlechter. Selbst nach seiner Ankunft in Deutschland ist man im Tropeninstitut ratlos und hat keine Erklärung für seine Unpässlichkeit.

In Deutschland ist mittlerweile Oberstaatsanwalt Dr. Ludwig Höfl längst darüber unterrichtet, dass mit wertvollen Kulturgütern ein einträglicher Handel betrieben wird. Zusammen mit der stellvertretenden Museumsdirektorin Rosalind Schörghuber, die er zufällig vor der „Galerie der Kulturen“ kennen gelernt hat, ermittelt er in dieser Sache. Um noch mehr Beweise in der Hand zu haben, wird sogar noch eine verdeckt arbeitende Polizistin nach Mali geschickt. Sie soll Stefan genauer unter die Lupe nehmen, wobei es zu ungeahnten Verwicklungen kommt. Denn Fatoumata trifft in einem ungünstigen Moment auf die Beiden.

Dass es sich bei „Der Fluch der Dogon“ von Christof Wackernagel um einen Krimi handelt, ist für den Leser auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Der Autor, der selbst nach Mali ausgewandert ist, beschreibt eindrucksvoll Straßenszenen, das tägliche Leben und kulturelle Bräuche. Er macht deutlich, wie sehr die Bewohner gerade an ihrer Kultur festhalten und sie kaum hinterfragen. Es wird immer so bleiben, weil es immer schon so war. Der Kulturaustausch bringt Probleme mit sich. Man ist gespalten und beugt sich einerseits alten Traditionen, andererseits mag man nicht so recht an den Zauber und die Flüche glauben.

Wer einen spannenden Krimi erwartet, ist mit diesem Buch falsch beraten. Obwohl nicht von der Hand zu weisen ist, dass es im Zusammenhang mit dem zu erhaltenen Weltkulturerbe und der deutschen Steuerfahndung durchaus kriminalistische Züge aufweist. Die sich daraus ergebenen Verwicklungen sind sicher für einen Tag auf einem gemütlichen Sofa lesenswert und vor allem die Infos aus erster Hand über eine Welt, die wir uns nur schwer vorstellen können, machen den Reiz von „Der Fluch der Dogon“ aus.

Der Fluch der Dogon von Christof Wackernagel

Der Fluch der Dogon
Edition Nautilus 2011
Broschur
160 Seiten
ISBN 978-3-894-01749-1

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Bildquelle: Edition Nautilus
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