Zwölf Leben von Ayana Mathis

Zwölf LebenMit ihrer Mutter und zwei Schwestern flüchtet Hattie im Jahr 1925 nach dem Tod des Vaters aus Georgia nach Germantown, einem Arbeiterviertel in Philadelphia. Im Zug gibt es keine Toiletten für Farbige, so dass sie ihre Notdurft unter entwürdigenden Umständen im Freien verrichten müssen. Bei ihrer Ankunft staunt die erst fünfzehnjährige Hattie über das Selbstbewusstsein der Schwarzen im Norden, die nicht in den Rinnstein ausweichen, wenn ihnen ein Weißer entgegenkommt. In der neuen Heimat lernt sie August, der noch in der Ausbildung ist, kennen und wird sofort von ihm schwanger. Noch bevor sie mit siebzehn Jahren Zwillinge zur Welt bringt, verstirbt ihre Mutter. Mit nur sieben Monaten sterben auch ihre Zwillinge und Hattie ist später der Meinung, dass sie sich besser nach dem Tod der Zwillinge ertränkt hätte. Zeit ihres Lebens reicht das Geld kaum dazu, den Strom oder die Kohlen zu bezahlen und oft stehen nur Bohnen auf dem dürftigen Speiseplan. Mit zweiundsiebzig Jahren blickt Hattie auf ein Leben voller Enttäuschungen zurück und hat elf Kinder geboren. Die vielen Träume, die sie als junger Mensch hatte, wichen alle einer harten Wirklichkeit und sie blieb verbittert zurück.

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