Ins Blaue hinein von Kristina Dunker

Ins Blaue hineinDa die Mutter der zwölfjährigen Merle ein Baby erwartet, muss die Familie umziehen. Damit ihre Eltern Vorbereitungen treffen können, bringt ihre Mutter sie zu ihren Großeltern, die den Sommer in einem Ferienhaus am Waldsee verbringen. Merle gefällt das alles gar nicht und möchte lieber in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Unterwegs entdeckt sie an einer Raststätte ein aufblasbares Schwimmkrokodil und überredet ihre Mutter, es mitzunehmen. Obwohl Merle anfangs skeptisch ist, freundet sie sich schnell mit den anderen Kindern in dem Feriendorf an. Besonders der ein Jahr ältere Felix hat es ihr angetan, und auch mit Dana schließt sie Freundschaft. Als ein Angelwettbewerb bevorsteht, haben es einige Kinder auf den Wels im See abgesehen, von dem Merles Opa viel erzählt. Auch wenn den Wels noch niemand gesehen hat, ist er für Merle und Felix ein Freund geworden. Sie brauchen einen Plan, um ihn zu retten.

Kristina Dunker beginnt ihren Jugendroman „Ins Blaue hinein“ mit der Fahrt von Merle zu den Großeltern. Über die Protagonistin erfährt der Leser lediglich, dass ihr der Familienzuwachs und Umzug missfällt. Der Plot findet eine Fortsetzung in den Erlebnissen von Merle und Felix, wie sie ausgelassen im See mit dem Schwimmkrokodil toben und sich gerne die Geschichten ihres Großvaters anhören. Das alles erzählt die Autorin in einer bildhaften und lebhaften Sprache, wobei sie Merle in der Ich-Form berichten lässt. Doch genau an diesem Punkt haben es die jungen Leser schwer, sich mit der Protagonistin zu identifizieren, weil sie sich stellenweise bereits auf den ersten Seiten einer nicht altersgemäßen Sprache bedient. Dass während einer Autofahrt die Sonne höher steigt und „durch die Windschutzscheibe bricht“, klingt aus dem Mund einer Zwölfjährigen schon befremdlich. Wenn sie dann aber von „grellweiß im aufbrandenden Licht“, „Weichspülergeruch überflutet meine Sinne“ oder einem Charmeur und anmutig spricht, wirkt sie einfach unglaubwürdig.

Es ist schade, dass Kristina Dunker bei der Charakterisierung ihrer Hauptfigur nicht weiter in die Tiefe gegangen ist. Leider endet der Jugendroman „Ins Blaue hinein“ auch ziemlich abrupt. Wirklich viel hängen bleibt von der Geschichte bei den Lesern, die in etwa dem Alter der Protagonisten entsprechen sollten, vermutlich nicht. Daran können auch die thematisierten, zarten Eifersüchteleien oder ersten Schwärmereien nicht viel ändern, die ansonsten in erster Linie Mädchen ansprechen.

Ins Blaue hinein von Kristina Dunker

Ins Blaue hinein
Coppenrath Verlag 2017
Klappenbroschur
256 Seiten
ISBN 978-3-649-66988-3

Bildquelle: Coppenrath Verlag
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