Der seltsame Fremde von Christian Haller

Der seltsame FremdeDer mit einer Astrophysikerin verheiratete Fotograf Clemens Lang erhält eine Einladung zu einem Kongress im Ausland, auf dem er seine Arbeiten präsentieren, sowie ein Portfolio zusammenstellen soll. Bereits am Flughafen begegnet ihm „Der seltsame Fremde“, der sich als sein auserwählter Begleiter vorstellt. Obwohl Clemens Lang den Mann auf Mitte vierzig schätzt, gibt dieser vor, bis 1916 Friedländer geheißen zu haben, von Beruf „Causeur“ zu sein und heute Landers zu heißen. Er gibt dem Fotografen weitere Rätsel auf, indem er eine tatsächlich eintretende Flugverspätung voraussagt und immer wie aus dem Nichts auftaucht und unbemerkt verschwindet. Außerdem erzeugen seine aufglimmenden Zigarren keinen Rauch. Doch es ereignen sich für Lang noch mehr Merkwürdigkeiten, als er ein „Büchlein der Halbwahrheiten“ entdeckt, das eine Widmung an ihn selbst mit Datum des Kongressbeginns enthält.

Für Clemens Lang wird der Aufenthalt in dem fernen Land zu einer Reise in seine Vergangenheit, in die er sich manchmal zurückversetzt fühlt und die er von der Realität kaum noch unterscheiden kann.

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SexLügen von Denise Harris

SexLügenManchmal verwenden Autoren ein Pseudonym für einen Roman, wenn sie persönlich nicht mit ihrem Werk in Verbindung gebracht werden möchten. Besonders häufig ist das bei erotischer Literatur der Fall und deshalb ist es bei dem Roman „SexLügen“ geradezu verständlich. Denn bei der Protagonistin handelt es sich um Denise Harris persönlich, die im Verlauf des Romans mit dreihundert Männern und zwei Frauen Sex hat.

Durch ein Telefonat mit Mr Murdock von der First Interstate Bank erfährt Denise Harris, dass ihr Mann Ronald nicht nur alle Konten überzogen hat, sondern auch noch drei Monatsraten für das Haus ausstehen. Ronald, der die meiste Zeit bei seiner Geliebten Ellen verbringt, ist faktisch pleite und rät Denise, sich eine günstige Wohnung und einen Job zu suchen. Drei Wochen, nachdem sie eine Fehlgeburt hatte und ihr Baby in der zwanzigsten Schwangerschaftswoche verliert, wird sie vergewaltigt, nimmt fünfundzwanzig Schlaftabletten und erwacht in einer Klinik. Doch weil sie nicht zulassen will, dass ihr Haus mit Ronalds Firma untergeht, nimmt sie einen Job bei einem Escort-Service an.

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Schoßgebete von Charlotte Roche

SchoßgebeteMit ihrem Debüt „Feuchtgebiete“ wirbelte Charlotte Roche gehörig die Gemüter auf. Die einen hassten und verhöhnten es, die anderen liebten und feierten Roches ekelhaft offenes Werk. Daher wurde auch der Folgeroman „Schoßgebete“ mit gemischten Gefühlen erwartet. Der Roman lehnt sich jedoch nicht gänzlich an seinen Vorgänger an. Hier steht das eheliche und mitmenschliche Zusammensein in seinen unterschiedlichsten Facetten im Mittelpunkt. Jedoch zeigt Roche erneut, dass sich auch hier jede Menge Tabus finden lassen, die man gehörig ausschlachten kann.

Und noch etwas fällt schnell auf, wenn man die ersten Seiten des Buches aufschlägt und liest: Die autobiografischen Züge zwischen dem weiblichem Hauptcharakter Elizabeth und Autorin Roche scheinen stärkere Ähnlichkeiten angenommen zu haben, als es noch beim Vorgänger der Fall war. Trotzdem wird schnell klar, dass Roche hier nicht allzu offenherzig von sich selbst spricht.

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Verdammt, wo ist der Bräutigam? von Nicola Holzapfel

Was man auf Hochzeiten alles erleben kann.

Verdammt, wo ist der Bräutigam?Wenn die Gäste während der Hochzeitsfeierlichkeiten „Verdammt, wo ist der Bräutigam?“ rufen, ist das sicher tragisch. In ihrem Buch hat Nicola Holzapfel solche und andere Peinlichkeiten beschrieben, der sie zumeist selbst als Zeugin beiwohnte. Zu vierundvierzig Stichworten schreibt sie nicht immer ganz ernst gemeint, wie ein Brautkleid ausgewählt werden sollte, über Sinn und Unsinn eines Junggesellenabschiedes und welch tieferen Sinn ihrer Meinung nach Einladungskarten haben. Sie führt Gründe an, die gegen eine Ehe sprechen und stellt ungewöhnliche Hochzeitsanträge vor. Als Gast kann man mit dem falschen Geschenk und der unpassenden Kleidung ins Fettnäpfchen treten und ganz besonders mit einer Diashow, in die versehentlich ein Foto vom Bräutigam mit seiner Ex gerutscht ist. Die Autorin deckt Wirrungen in der Namensgebung auf, zitiert Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen der Ehe und lässt auch das Thema Scheidung nicht aus.

Allein der provozierende Titel „Verdammt, wo ist der Bräutigam?“ und das ansprechende Cover verheißen schon Lesespaß. Spätestens die Inhaltsangabe weckt beim Leser eine Erwartung, die das Buch allerdings nicht hält.

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Vorsorge für den Notfall von Dr. Ludwig Kroiß und Brüne Soltau

Vorsorge für den NotfallFür den Fall, dass Ihnen ganz plötzlich etwas zustößt: Wissen Ihre Angehörigen, welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen oder wo Sie wichtige Dokumente aufheben? Die Möglichkeit eines Unfalls oder gar eigenen Todes verdrängen wir alle gerne und doch sollte sich jeder Mensch auch schon in jüngeren Jahren damit auseinandersetzen. In einer praktischen und ansprechenden Vorsorgemappe befindet sich die Broschüre „Vorsorge für den Notfall“ von Dr. Ludwig Kroiß, der Direktor des Amtsgerichts Traunstein ist und Brüne Soltau. Darin kann man direkt Versicherungen, Vereine, Abos, Daueraufträge oder Einzugsermächtigungen eintragen, die bei Eintritt eines Notfalls gekündigt werden müssen. Vor allem fehlen auch nicht die Fragen nach den Orten, wo sich diese Unterlagen befinden. Das Inhaltsverzeichnis erleichtert ein gezieltes Auffinden und Querverweise auf andere Broschüren helfen bei speziellen Fragen weiter.

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Der fliegende Dienstag von Müge Iplikçi

Der fliegende DienstagIn dem Kinderbuch „Der fliegende Dienstag“ von Müge Iplikçi wohnt die kleine Sibel mit ihren Eltern und den jüngeren Zwillingen Mehmet und Zara in Istanbul. Ihr sehnlichster Wunsch ist fliegen zu können. Für das anstehende „Zuckerfest“ geht sie mit ihrer Mutter und den Geschwistern zum Einkaufen auf den „Dienstagmarkt“, verliert sie aus den Augen und gibt sich ihren Tagträumen hin. Auf der Suche nach ihrer Familie begegnet Sibel einer älteren Frau, die im Müll nach Brauchbarem sucht. Später lernt sie auch noch ihre Enkelkinder Sinan und Dilek kennen und kann Traum und Wirklichkeit nicht mehr auseinander halten.

Müge Iplikçi, die in Istanbul geboren und aufgewachsen ist, vermittelt dem jungen Leser mit ihrem Buch viel Wissenswertes über die teils zu Europa, teils zu Asien gehörende Stadt Istanbul, die Türkei und ihre Bräuche. Dazu bedient sich die Autorin zahlreicher Fußnoten, in denen sie die Begriffe aus dem Text näher erläutert.

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Häschen in der Grube von Maria Sveland

Häschen in der GrubeEnde der 80er Jahre haben die Freundinnen Emma und Julia mit ihren 13 Jahren allerhand Flausen im Kopf. Verbotenes reizt und so stehlen sie Süßigkeiten und Getränke. Als sich ihnen im Wald eines Tages ein Mann in exhibitionistischer Weise zeigt und seinen „Rhabarberpenis“ mit der Hand reibt, erregt das die Mädchen und führt zu sexuellen Fantasien.

Die Familiensituation der beiden weist große Unterschiede auf: Emma lebt bei ihrer allein erziehenden Mutter Annika, die sie wie eine Freundin behandelt, in bescheidenen Verhältnissen. Wegen der Schwangerschaft musste Annika ihr Studium aufgeben. Als Pflegehelferin arbeitet sie in einem Seniorenheim und freut sich über einen kleinen Nebenverdienst, als sie für den Kulturredakteur Gunnar Buchrezensionen schreiben darf.

Um die Ehe der Eltern von Julia und ihrem kleineren Bruder Erik steht es nicht zum Besten, denn Mutter Gisela kann sich nicht mehr daran erinnern, wann sie in ihrem Leben zum letzten Mal fröhlich war.

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Drogen, Sex und Drachentöter von Hugo Lobeck

Drogen, Sex und DrachentöterGemordet, gestohlen, betrogen und hintergangen wird immer, und so hat der ehemalige Journalist Freddie Nietsch eine eigene Detektei eröffnet. Doch seit über drei Monaten wartet er nun schon auf den ersten Auftrag, denn anscheinend hat er die Nachfrage an Privatdetektiven überschätzt. Er kann es kaum fassen, als sich ein erster Mandant telefonisch bei ihm meldet und mit ihm einen Termin vereinbart. Ewald Betzberg macht sich Sorgen um seinen siebzehnjährigen Sohn Alexander, der in letzter Zeit die Schule und auch seine Freunde vernachlässigt. Betzberg vermutet, dass die drogenabhängige Guinevere schuld daran ist, denn das Mädchen ist ins Milieu abgerutscht und scheint in Schwierigkeiten zu stecken.

Sein erster Auftrag führt Freddie Nietsch zum Hansaplatz nach St. Georg, wo er nach Auskunft von Betzberg mit großer Wahrscheinlichkeit auf Guinevere treffen wird. Tatsächlich braucht der Privatdetektiv auch nicht lange zu warten bis das Mädchen mit Alexander Betzberg dort auftaucht.

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Bilgenwasser von Klaus Offenberg

BilgenwasserDie Spionageaffäre des DDR-Spions Günter Guillaume war letztendlich der Auslöser für den überraschenden Rücktritt des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt am 7. Mai 1974. Die Handlung des Kriminalromans „Bilgenwasser“ von Klaus Offenberg spielt in dieser Zeit des Kalten Krieges, bei dem es um den Konflikt zwischen den Bündnispartnern der NATO und denen des Warschauer Paktes ging.

Zwei völlig verschiedene Handlungsstränge setzen genau da an: Anfang der 70er Jahre machen sich drei Austauschschüler auf den Weg nach Finnland. Während der Überfahrt nach Helsinki belauscht einer von ihnen durch Zufall zwei Mitreisende und schnell wird Mathias klar, dass es sich bei der Unterhaltung um dunkle Machenschaften handeln muss. Er will sich unauffällig zurückziehen, was ihm jedoch nicht gelingt und so wird er mit seinen beiden Freunden Axel und Gregor von nun an beobachtet. Wo immer sie auch mit ihrem VW-Käfer in Finnland unterwegs sind, folgt ihnen ein Auto.

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Charlottes Traumpferd – Gefahr auf dem Reiterhof von Nele Neuhaus

Charlottes Traumpferd – Gefahr auf dem ReiterhofNach einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos aus dem Jahr 2001 ist der Reitsport für Mädchen zwischen sieben und vierzehn Jahren die drittbeliebteste Sportart und in der Altersklasse von 15 bis 18 Jahren steht er sogar an zweiter Stelle. Mit dem Kinderbuch „Charlottes Traumpferd – Gefahr auf dem Reiterhof“ entführt Nele Neuhaus den jungen Leser in eine Welt, die allerdings nicht für jeden erschwinglich ist.

Die 13-jährige Charlotte hat den Verkauf ihres geliebten Pflegepferdes Gento noch nicht verkraftet. In den Ferien fährt sie mit ihren Eltern an die französische Atlantikküste, wo sie nicht nur die Bekanntschaft mit Thierry, einem Jungen aus Paris, macht. Sie schließt auch einen sechsjährigen Wallach in ihr Herz und kann kaum glauben, als ihre Eltern einem Kauf zustimmen und sie in Zukunft ein eigenes Pferd reiten darf. Direkt nach den Sommerferien soll Won Da Pie, wie sie den Wallach nennt, in ihren Heimatort Bad Soden überführt werden.

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