Entflammtes Herz von Angelika Stephan

Kurzgeschichten und mehr …

Entflammtes HerzAngelika Stephan hat in einem Buch mit Kurzgeschichten und lyrischen Texten, die durch Abbildungen ihrer Gemälde noch Ergänzung finden, ihre künstlerische Vielfalt unter Beweis gestellt. Schon den Bucheinband ziert in Herzform ein Ausschnitt aus ihrem Bild „Entflammtes Herz“, wonach auch das Buch benannt ist. Die Künstlerin präsentiert einige ihrer abstrakten Kunstwerke, bei denen die orangen und blauen Töne überwiegen, teilweise dominiert auch nur eine dieser beiden Farben.

Die Kurzgeschichten könnten unterschiedlicher kaum sein. Angelika Stephan erzeugt in einigen Erzählungen schnell die nötige Spannung. In den Geschichten geht es aber auch um negative Erlebnisse beim Friseur oder Träumereien, die wie Seifenblasen platzen. Die Autorin stellt das traurige Schicksal einer Magersucht vor, präsentiert dem Leser ein trauriges Weihnachtsfest und einen zerbombten Keller während des Krieges. Eine Kurzgeschichte endet zwar mit der Freude über den Mauerfall, doch ist das Thema an sich schon eher bedrückend.

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Gebete an den Alligator und die Klimaanlage von Johannes Witek

Gebete an den Alligator und die KlimaanlageEin Buch – siebenundachtzig Geschichten. Die meisten erreichen den Leser in einer Gedichtform, einige wenige auch als Prosa. Da erkennt ein Mann erst zu spät, was er an einer Frau hatte. Ein anderer beobachtet erst eine Frau im Theater, wie sie mit Gegenständen schmeißt. Später wird er selbst Opfer ihrer Wut.

Johannes Witek spricht in seinen Erzählungen häufig Menschen an, die sich völlig einem System untergeordnet haben. Sie merken nichts mehr, sehen nichts mehr. Die Regeln der Gesellschaftsordnung, denen sich alle zumindest dem Schein nach unterwerfen, kritisiert er scharf und wirft immer wieder die Frage nach der Sinnlosigkeit überhaupt auf. Er fragt nach den Träumen der Menschen. Stellt den Wunsch nach Frau, Kind und Skiurlaub in Kitzbühel infrage und hält diese Leute für Spießer. Johannes Witek zeigt auf, wie Schicksalsschläge den Menschen formen und wie er sich dadurch verändert. An einer Stelle behauptet er, dass der gesunde Menschenverstand ein Fehler in einer Welt ist, die nicht aus Vernünftigen besteht.

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Politiker haben kurze Beine von Erich Koch

Satirische Geschichten aus (m)einem badischen Dorf.

Politiker haben kurze BeineEs sei kein Zufall, dass unter Merkel und Westerwelle die Wölfe wieder nach Deutschland eingewandert sind, schreibt Erich Koch in seinem Buch „Politiker haben kurze Beine“. Damit Sie trotzdem etwas zu lachen haben, hat er die satirischen Geschichten aus (m)einem badischen Dorf geschrieben.

Politiker sitzen in den Aufsichtsräten der Pleitebanken, die kleine Anleger in den Ruin getrieben haben. Die Regierung hat ein neues Verbraucherschutzgesetz gegen die Verbraucher herausgebracht, und mit dem Sparpaket wird den kleinen Leuten der Krieg erklärt. Die Gefahr für Deutschland lauert nicht am Hindukusch, sondern es sind die zähen Rentner, die nach Eintreffen des Rentenbescheides nicht sterben wollen. Doch die Merkel meint, es müssen alle ihren Beitrag leisten, die keine Lobby haben. Deshalb gehen immer weniger Menschen zur Wahl, doch Koch geht wählen, denn schließlich möchte er selbst bestimmen, von wem er in den nächsten Jahren angelogen wird.

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Was sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die Sachertorte von Johannes Witek

Was sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die SachertorteJohannes Witek gibt in „Was sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die Sachertorte“ eine sehr ungewöhnliche Lyrik und Prosa zum Besten. Gespickt mit kritischen und zynischen Untertönen sieht sich der Leser so mit neuen Wortschöpfungen konfrontiert und oftmals mit einer Aneinanderreihung von Versen und Zeilen, die zumindest auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben und gar nicht zusammen passen wollen. Die gewählten Gedichtformen fügen sich nicht in das klassische Bild, das man sich von einem Gedicht macht. Mit den teils surreal anmutenden Inhalten der Texte muss sich der Leser schon auseinandersetzen und bisweilen muss er Passagen auch ein zweites Mal lesen, um hoffentlich dann verstanden zu haben, was uns diese Zeilen sagen wollen. Teilweise gelingt es aber selbst dann nur schwer oder gar nicht. In jedem Fall muss man ganz schön um die Ecke denken können und diesem Stil aufgeschlossen gegenüber treten.

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