Mit dem Begriff Mythos werden Sagen, Märchen und Legenden verbunden. Tatsächlich ähneln sie sich oftmals und stützen sich auf eine lange Tradition. Diese sehr alten Erzählungen enthalten meist religiöse oder magische Vorstellungen. Menschen und Kulturen wollen damit ihre Weltanschauung zum Ausdruck bringen. Auch wenn heute noch viele Menschen davon überzeugt sind, dass die zu einem Mythos gewordene Überlieferung der Wahrheit entspricht, kann sie keiner rationalen Prüfung standhalten. Der historische Roman „Der Sohn der Amazone“ von Stefanie Philipp befasst sich mit der griechischen Mythologie kämpferischer Frauen, den Amazonen. In einer Ausstellung zu den Amazonen im Historischen Museum Speyer, die dort bis Februar 2011 zu sehen war, hieß es, dass der Mythos der Amazonen der Fantasie von Männern entsprungen ist, weil sie die Vorstellung von Frauen in Kämpfergestalt reizte.
Für das Volk der „Freien Frauen“ in dem Roman „Der Sohn der Amazone“ ist jeder Mann eine Bedrohung, den es notfalls zu töten gilt. Erlangt ein Mädchen die Geschlechtsreife, wird sie zur „Segnung“ mit einem eigens zum Zweck der körperlichen Vereinigung bestellten „Menschenwolf“ zusammengebracht.