Schweiß, Schlamm und Endorphine von Raffael Zeller

Alles über Extrem-Hindernisläufe und wie man sie meistert!

Schweiß, Schlamm und EndorphineSeit den 1990er Jahren ist ein neues Virus auf dem Vormarsch: Obstacle Course Race, kurz OCR, befällt sowohl Männer, als auch Frauen. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um ein Matschrennen, einen in jeder Hinsicht extremen Hindernislauf, den aktive Soldaten und Reservisten bereits von den Vielseitigkeitswettkämpfen beim Militär kennen, der dort jedoch in wesentlich kürzeren Distanzen und mit bedeutend weniger Hindernissen praktiziert wird. Für Raffael Zeller ist dieser Extremsport seit über zwanzig Jahren ein Thema, und weil er keine Fachliteratur dazu finden konnte, hat er sich entschlossen, das Buch „Schweiß, Schlamm und Endorphine“ herauszugeben.

Der Autor vermutet, dass man sich mit dem Wühlen im Schlamm ein Stück Kindheit bewahren will und Urinstinkte geweckt werden. Wenn schmerzhafte Krämpfe den Sportler quälen und er der Verzweiflung beim Bezwingen einer fünf Meter hohen Halfpipe, im Eintauchen in Eiswasser oder eines Hindernisses mit Elektroschocks nahe kommt, ist das Durchhaltevermögen zu 80% eine reine Kopfsache.

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Günner Mambrallek: Wat willze von Volker Kosznitzki

Günner Mambrallek: Wat willzeIn den Ruhrpott-Geschichten „Wat willze“ von Volker Kosznitzki ist Günner Mambrallek mit Lissken verheiratet, hat Otto Korsinetzky zum Cousin, Bernie Freitag ist sein Kumpel und Uschi eine Nachbarin. Er raucht gerne eine „Kippe“ und freut sich nach Feierabend auf ein „lecker Pilsken“. Denn immer wieder macht er die Erfahrung, dass er bei einer gemütlichen Pilsrunde gut gemeinte Ratschläge eines Kumpels erhält, wie er beispielsweise den Eigenanteil für eine zahnärztliche Behandlung mindern kann. Einem Glas Wein kann Günner genau so wenig abgewinnen wie dem Oktoberfest, und Verständnis kann er weder für die Umstellung auf Sommerzeit, noch für die Mallorca-Urlauber am Ballermann aufbringen.

Skeptisch wird Günner Mambrallek beim Thema Online-Banking und schüttelt den Kopf angesichts des überhand nehmenden Austausches von WhatsApp Nachrichten. Bei Verträgen scheint es ihm System zu haben, wenn das Kleingedruckte niemand entziffern kann und die Formulierungen mit Absicht so gewählt sind, dass der Kunde nicht versteht, was er unterschreiben soll. Nicht verständlich sind selbst für eine Einserkandidatin im Fach Mathematik Rechenaufgaben, die Günners Nachbarskind in der zweiten Klasse lösen soll.

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Epilog mit Enten von Sabine Friedrich

Epilog mit EntenDie Abiturientin Sylvie trifft im heißen Sommer des Jahres 1976 in Berlin auf den wenige Jahre älteren Kiffer und Dealer Gabriel, kurz Gabo genannt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Inge und deren Freund Flo begeben sie sich in einem umgebauten Bus mit Kochgelegenheit und Schlafplätzen auf eine abenteuerliche Reise, die sie über Jugoslawien, Athen, Istanbul, Teheran, Afghanistan und Pakistan bis nach Anjuna in Indien führt. Auf engstem Raum lebend kommt es immer wieder zu Konflikten. Die Rede ist von Trennung, aber auch von Heirat.

Nach der Rückkehr fühlt sich Sylvie in der Heimat fremd. Da sie mit Gabo weder zusammen leben, noch von ihm getrennt sein kann, erfährt ihre Beziehung ein Auf und Ab. Obwohl die junge Frau zwischenzeitlich ein Verhältnis zu Gino hat, heiratet sie Gabo und bekommt eine Tochter. Doch die Ehe zerbricht und Sylvie findet einen Mann, der den Vater für ihre Tochter ersetzt. Als Gabo nur noch kurze Zeit zu leben hat, kreuzen sich die Wege der einstigen Aussteiger ein letztes Mal, bevor er im Jahr 2013 in einem Hospiz verstirbt.

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Nora und die Novemberrosen von Tania Krätschmar

Nora und die NovemberrosenNora Dittbrenner lebt allein mit ihrer siebenjährigen Tochter Fanny in Berlin und wird durch ihre Nachbarn Margarete, Ellie und Udo tatkräftig unterstützt. Während Nora ihrer Arbeit in der Gartenabteilung eines Baumarktes nachgeht, machen die drei mit Fanny einen Ausflugs in das Dorf Mark Brandenburg. Hinter wild wucherndem Gestrüpp und dichtem Strauchwerk entdecken sie zufällig ein Grundstück, das sie unbedingt Nora zeigen wollen. Doch die Alleinerziehende hat zunächst andere Sorgen: Ihr wurde fristlos gekündigt und ein Schreiben ihres Vermieters lässt sie das Schlimmste befürchten.

Wie sich für die Entdecker des Grundstücks bei Nachforschungen im Liegenschaftsamt Löwenberg herausstellt, befand sich nach dem Krieg auf dem Gelände ein Kinderferienheim. Nach der Wende hat sich offensichtlich niemand darum gekümmert. Bei ihren Streifzügen über das Grundstück reift in Nora die Erkenntnis, dass auf dem Boden früher eine Gärtnerei gestanden haben muss. Da sie vor ihrer Schwangerschaft immer von einer eigenen Gärtnerei geträumt hat, ist sie entschlossen, mit Unterstützung ihrer Freunde Udo, Ellie und Margarete das Areal zu kultivieren. Nachdem ihnen von amtlicher Seite Ärger ins Haus steht, kämpfen „Nora und die Novemberrosen“, wie sich die gegründete Widerstandsgruppe nennt, für den Wiederaufbau der Gärtnerei.

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Die Kanzlerin von Linda Behringer

Die KanzlerinEin Informant lässt Tom Berber, Journalist beim „Observierer“, brisantes Material zukommen: Die Bundeskanzlerin Angelika Mörkel soll über eine Million Euro nicht versteuert und auf einer Bank in Zürich deponiert haben, was die Staatsanwaltschaft dazu veranlasst, gegen „Die Kanzlerin“ Anklage zu erheben. Ihr Pressesprecher Werner Knauf ist von ihrer Unschuld überzeugt und rät ihr, für ein paar Tage unterzutauchen, um Zeit zu gewinnen. Robert Merburg, der Chef vom „Observierer“, wittert eine Steigerung der Auflage und bedrängt Tom, die untergetauchte Angelika Mörkel zu finden. Sofort macht er sich mit einem Fotografen von Hamburg nach Berlin auf, wo er die Kanzlerin vermutet. Werner Knauf fährt unterdessen mit ihr zu seinem Sohn Mark, der in Kreuzberg zusammen mit seiner Freundin Mimmy und Tobi in einer Wohngemeinschaft lebt. In dem heruntergekommenen Haus, das auf die Bundeskanzlerin nicht gerade einladend wirkt, soll sie sich versteckt halten.

Linda Behringer hat ihr Buch „Die Kanzlerin“ in viele kurze Kapitel aufgeteilt, denen sie jeweils eine Einleitung vorangestellt hat, die ebenso wie einige Textpassagen einer Regieanweisung ähneln. Obwohl die Idee, eine so hochrangige Politikerin in einer Wohngemeinschaft unterzubringen, nicht schlecht ist, dümpelt die Geschichte vor sich hin und vermag den Leser an keiner Stelle wirklich zu erheitern.

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Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen von Regina Schleheck

Basilikumdrache und SchöpfungskrönchenEs ist zwar in der ersten und letzten Kurzgeschichte in dem Buch „Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen“ von Regina Schleheck von einem Drache die Rede, doch die weiteren Geschichten handeln unter anderem von der Begegnung zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen oder auch von einem Jungen, der sich in einer Waschmaschine auf eine Zeitreise begibt. Im Carlisle Castle fürchtet eine Jungverheiratete um ihr Leben, ein Familienurlaub in Südtirol bleibt nicht ohne Folgen und eine Klettertour in der Eifel genau so wenig wie ein Besuch auf dem Alzeyer Weihnachtsmarkt. Es geht um Spinnenmord, einen Mumienfund und junge Frauen, die ein Herrscher im Harem hält.

Einmal kommt in den Geschichten ein Weihnachtsmann zu Besuch, eine Kosmetikerin wird besucht oder es kündigt sich Besuch von einem unbekannten Planeten an. Ein Kunstwerk wird betrachtet, eine Zugfahrt unternommen und Bücher werden „verschlungen“. Während ein Sohn sich an seinem Vater rächt, weil der seine Mutter auf dem Gewissen hat, übt eine Frau Rache an der Ehefrau ihres verschiedenen Liebhabers, und ein betrogener Ehemann will sich am Liebhaber seiner Frau rächen. Es geht um eine junge Liebe unter der Herrschaft der Nazis, wie auch um die schwere und gefahrvolle Arbeit unter Tage. Die Autorin schreibt vom geplatzten Traum einer jungen Frau als Bootsflüchtling und von einem Pharmakonzern, der über die Grundwasserreserven Einfluss auf die Bevölkerung nimmt.

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Interview mit Krimi-Autor Joachim H. Peters

Joachim H. PetersJoachim H. Peters wurde im Jahr 1958 in Gladbeck geboren und hat eine Laufbahn als Polizeibeamter eingeschlagen, die ihn schließlich ins Lipperland führte. Zunächst hat er Kurzgeschichten geschrieben, die ihm den Weg zu einem ersten Lippe-Krimi bereiteten, wovon bisher acht veröffentlicht wurden. Inzwischen blickt er auch mit Stolz auf zwei Paderborn-Krimis und hat mit einer humorvollen Krimireihe Erfolge erzielen können. Natürlich liest er gerne auch aus seinen Büchern, steht aber nicht nur bei Lesungen im Rampenlicht, sondern darüber hinaus auch als Moderator, Schauspieler und Kabarettist auf der Bühne. Letzteres entweder mit dem Liedermacher Jörg Czyborra oder als Mitglied der Dance Company der Polizei NRW. Der vielseitige, verheiratete Künstler lebt und arbeitet heute in Detmold.

Ich grüße dich ganz herzlich, lieber Joachim, und freue mich, dass du die Zeit für ein Interview gefunden hast. Denn wenn man deinen Werdegang anschaut, stellt man fest, dass du ein sehr vielseitig begabter Künstler bist. Verrate unseren Lesern doch einmal dein Rezept, wie du es schaffst, den eher stressigen Polizeiberuf mit den Auftritten beim Theater, wozu ja nicht nur die Auftritte gehören, sondern auch die zeitintensiven Proben, in Einklang zu bringen.

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Zum Sterben nach Lippe von Joachim H. Peters

Zum Sterben nach LippeIn Detmold wird am Bahnhof eine in Klarsichtfolie gewickelte männliche Leiche entdeckt. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Hans-Werner Brehm und seines Vorgesetzten Jürgen Feller nimmt die Mordkommission die Ermittlungen auf. Doch damit nicht genug: Ein junger Mann kommt zu ihnen auf die Wache und gibt an, dass er mit seinem Freund Lucas nachts ein Mädchen an einer Bushaltestelle „angemacht“ hat. Plötzlich hätte jemand Lucas niedergeschlagen. Als die Beamten Blut an der Haltestelle sicherstellen, fürchten sie, dass auch Lucas einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Ihre Suche konzentriert sich auch auf das nicht aufzufindende Mädchen, dem die beiden jungen Männer nachgestellt haben.

Wenig später wird eine weitere, in Klarsichtfolie verpackte Leiche mit einer Botschaft aufgefunden. Darin werden die Beamten aufgefordert, innerhalb von sieben Tagen Koslowski aufzuspüren, einen untergetauchten, aus dem Polizeidienst ausgeschiedenen privaten Ermittler. Auch wissen sie inzwischen, mit wem sie es zu tun haben, nämlich mit dem aus einer psychiatrischen Anstalt geflohenen Jérome Kasper, der von allen nur der Schlachter genannt wird.

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Der Kirmesmörder – Jürgen Bartsch von Regina Schleheck

Der Kirmesmörder – Jürgen BartschAm 6. November 1946 kommt Karl-Heinz Sadrozinski zur Welt. Bevor er vom Ehepaar Bartsch aufgenommen wird und den Namen Jürgen führt, kümmern sich Krankenschwestern in einer Klinik um ihn. Eine der Schwestern ist auch weiterhin als Kindermädchen für ihn zuständig, darf den Kleinen lediglich versorgen, ihm aber keinerlei Zuwendung zuteil werden lassen. Die Adoptiveltern, die häufig miteinander streiten, überlassen das Kind häufig sich selbst, das in einem dunklen Raum hinter vergitterten Fenstern wohnt und nur selten nach draußen kommt. Das Kindermädchen sieht häufig blaue Flecken an dem Jungen, der ihr Mitleid erregt.

In der Schule gilt Jürgen Bartsch als Außenseiter, und wie ein wenige Jahre älterer Schüler erklärt, ist er ein „verzärteltes Mamakind“, das sich für etwas Besseres hält, ängstlich ist und Geld dafür bezahlt, nicht verhauen zu werden. Für drei Jahre kommt Jürgen in das Internat Marienhausen, wo er sich gegen die Übergriffe pädophil veranlagter Pater nicht wehren kann. Bereits als Fünfzehnjähriger spricht Jürgen Bartsch, der eine Metzgerlehre beginnt, einen Achtjährigen auf der Kirmes an, missbraucht und erschlägt ihn. Einem Geistlichen vertraut er seinen größten Wunsch an, „ein Kind bei lebendigem Leibe aufzuschlitzen, um ein pochendes Herz in Händen halten zu können!“

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Die Sehnsuchtsfalle von Hera Lind

Die SehnsuchtsfalleMit achtzehn Jahren lernt die Gymnasiastin Rita den aus Ghana stammenden Tony kennen und lieben. Doch nach seinem Studium muss er zurück in sein Heimatland und rät ihr, als sie ein Kind erwartet, zur Abtreibung. Obwohl Rita keine Unterstützung seitens ihrer Familie zu erwarten hat, bekommt sie ihren Sohn Benni und nimmt jede Arbeit an, um sich über Wasser zu halten. Sie entschließt sich zur Auswanderung nach Spanien, eröffnet dort eine kleine Bar und hofft, in der neuen Bekanntschaft mit dem Nigerianer Raymond einen Vater für ihren kleinen Benni zu finden. Vierzehn Jahre später steht plötzlich ihre große Liebe Tony vor ihr. Sie schmieden Heiratspläne und sind beide überglücklich, bis Rita die Nachricht von seinem tödlichen Autounfall ereilt.

Wenig später behauptet Raymond, Tony sei in eine „Rauschgiftsache“ verwickelt gewesen und hätte seinen Tod nur vorgetäuscht. Angeblich würde er in Sáo Paulo leben, wo Rita auf einen Anruf seines Bruders warten sollte. Sie klammert sich an die Hoffnung, dass Tony noch lebt, lässt Benni notgedrungen bei Raymond zurück und fliegt nach Brasilien, wo sich tatsächlich jemand bei ihr meldet.

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