Jukelnack von Irmin Burdekat

JukelnackKarl-Friedrich Jukelnack ist ein Einzelgänger, immer auf der Suche nach dem einfachsten und bequemsten Weg. Bei der Berufswahl nimmt er den Rat seines Vaters an und wird Volksschullehrer. Durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs mogelt er sich auf seine Weise und steigt, nachdem er aus russischer Gefangenschaft kommt, zum Konrektor an seiner alten Schule auf. Abwechslung von der Pflege seiner Mutter sucht der schüchterne Mann, stets erst nach einigen Bierchen, bei der verheirateten Betti, die es mit der Treue nicht so genau nimmt und eines Tages spurlos verschwindet. Als Jukelnack einer Einladung seiner Kollegin Grete Schweers folgt, macht er dort die Bekanntschaft mit Else.

Die stark kurzsichtige Else Bödicker kommt schon in jungen Jahren als Hilfe auf den Hof der Eheleute Poggenpohl. In der Schule ist Grete ihre beste Freundin, und nach der mittleren Reife macht sie eine Lehre als Köchin.

weiterlesenJukelnack von Irmin Burdekat

Interview mit Meinrad Braun über seinen Roman „Gabun“

Meinrad Braun
Bildquelle: Meinrad Braun
Doktor Meinrad Braun wurde in Ulm geboren und hat nach seinem Abitur zunächst in Freiburg Völkerkunde und Paläanthropologie studiert, um im Anschluss noch ein Medizinstudium aufzunehmen. Von 1988 bis 2022 führte der in Mannheim lebende Psychotherapeut eine Praxis in Bad Dürkheim. Inzwischen ist er ehrenamtlich in der Krankenversorgung, in der Psychotherapeutenausbildung und als Gutachter tätig. Er hat Erzählungen und Romane geschrieben, zu denen auch der im Jahr 2013 erschienene Roman Gabun gehört.

Hallo und guten Tag Herr Braun,
auf Ihrer Webseite ist zu lesen, dass Sie dem Protagonisten des Romans folgten, bevor etwas Überraschendes geschah, was Sie aufgeschrieben haben. Ist mit dem Aufgeschriebenen der Plot gemeint? Hat die Person des Bernd Jesper vielleicht einen realen Hintergrund, der zumindest von einem ähnlichen Abenteuer berichtet hat?

weiterlesenInterview mit Meinrad Braun über seinen Roman „Gabun“

Marco Polo Reiseführer Amsterdam von Anneke Bokern

Marco Polo Reiseführer AmsterdamWer schon einmal in Amsterdam war, wird wohl kaum an einer der unzählig angebotenen Grachtenfahrten vorbeigekommen sein. Ob bei Regen, mit kleinem Geldbeutel oder mit Kindern: Einen Besuch ist die von Wasser umgebende Stadt allemal wert. Anneke Bokern hat für den Reiseführer „Amsterdam“ eine schwindelerregende Informationsflut zusammengetragen. So schreibt sie vom ursprünglichen Dorf Amstelledamme, von Hausbooten, der Fast-Food-Kultur, einem ungewöhnlichen Standort einer Kirche, wobei dieser im wahrsten Sinne des Wortes erst recht für den Bahnhof gilt, der weltweit sicher seinesgleichen sucht. Neben unzähligen Stichwörtern finden auch das Holocaust Monument Erwähnung und die künstlich zu Inseln aufgeschütteten, neu zu errichtenden Stadtteile. Überhaupt weist die Autorin auf sehenswerte Stadtviertel hin, die Besucher nicht zu Gesicht bekommen, wenn sie nur im Zentrum verweilen.

In das nach Preisniveau gegliederte Kapitel Essen und Trinken hat es erstaunlicherweise ein Bistro geschafft, welches die gewöhnungsbedürftige Kombination von Seezunge und Pommes anbietet.

weiterlesenMarco Polo Reiseführer Amsterdam von Anneke Bokern

Gabun von Meinrad Braun

GabunErst vor zwei Wochen wurde Bernd Jesper von seiner Freundin Lea aus ihrer Wohnung geworfen. Seitdem übernachtet der Biologiestudent, der eigentlich noch promovieren wollte, in seinem Subaru. Da er finanziell in der Klemme steckt, hat er einen Job als Sortierer auf einem Schrottplatz in Berlin angenommen. Eines Tages macht ihm sein Kollege Gustav Wessing ein verlockendes Angebot: Er könnte für ein Jahr mit ihm nach „Gabun“ in Afrika kommen. Das Camp, in dem reiche Gäste direkt im Urwald die Tiere in freier Wildnis erleben können, befände sich noch im Aufbau. Als Biologe, mit Spezialgebiet Primaten, wäre er bestens für die Betreuung der Touristen geeignet.

Nach dem Verkauf seines Subaru fliegt Bernd nach Libreville und wird vom Buschpiloten Lars Olsen weiter zum Camp gebracht, wo ihn Robert Fox in einer Lodge willkommen heißt. Für die Gäste, zunächst nur ein Ehepaar und eine Ärztin, soll er ein Übernachtungscamp aufbauen.

weiterlesenGabun von Meinrad Braun

Das Gänsespiel von Anne-Ruth Wertheim

Meine Kinderjahre im Internierungslager auf Java!

Das GänsespielAnne-Ruth Wertheim kam im Jahr 1934 als Kind niederländischer Eltern in der niederländischen Kolonie Jakarta zur Welt. Im Jahr 1942 erklärten die Japaner den Niederländern den Krieg, die Bevölkerung wurde in Internierungslager gesperrt. So erging es auch der Autorin Anne-Ruth Wertheim mit ihren Eltern und den Geschwistern Marijke und Hugo. Der Mutter gelang es, Papier und Stifte ins Lager zu schmuggeln, so dass die Kinder alle Ereignisse zeichnerisch festhalten konnten. Seit ihrer Freilassung, so schreibt Anne-Ruth Wertheim in ihrem Vorwort, haben die Aufzeichnungen, die ihr als Erinnerung für das Kinderbuch „Das Gänsespiel“ gedient haben, im Koffer auf einem Kleiderschrank gelegen:

Die Familie bewohnte ein schönes Haus in Java, unweit eines Ententeichs. Weil die Gänse den Enten das Brot wegschnappten, haben sie die Gänse verscheucht. „Das Gänsespiel“ haben sie später im Lager auf einer von der Mutter notdürftig errichteten Vorlage gespielt.

weiterlesenDas Gänsespiel von Anne-Ruth Wertheim

Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las von Yu Pei-yun

Tsai Kun-lin - Der Junge, der gerne lasEine Graphic Novel ist im Grunde genommen ein Comic, der allerdings in wesentlich ausführlicherer Form in einem Buch zusammengefasst ist. „Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las“ ist der Protagonist dieser Graphic Novel von Yu Pei-yun mit Illustrationen von Zhou Jian-xin, der sowohl der Autorin, als auch dem Illustrator in vielen Gesprächen von seinem Leben berichtet hat: Tsai Kun-lin wird als achtes Kind im Jahr 1930 in der japanischen Kolonie Qingshui geboren. Seine Erinnerungen reichen bis zum April 1935, als ein schweres Erdbeben auch sein Elternhaus stark beschädigt. Wegen der Hochzeit einer seiner Schwestern wird er neu eingekleidet und spürt mit ihrem Wegzug einen ersten Trennungsschmerz.

Kun-lin kommt in den Kindergarten, besucht daraufhin die Schule und entwickelt in der Bibliothek seine Liebe zum Lesen. Von seinem strengen Lehrer erntet er Anerkennung, weshalb dieser den Eltern einen Besuch der Mittelschule empfiehlt.

weiterlesenTsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las von Yu Pei-yun

Die Geliebte des Räubers von Natalie Hallward

Die Geliebte des RäubersAufgrund der im ausgehenden 18. Jahrhundert von Napoleon besetzten Gebiete auf der in Deutschland liegenden linken Rheinseite ergaben sich für die Bevölkerung Veränderungen, die jedoch nur zum Teil Zustimmung fanden. Gleichzeitig befand sich das organisierte Bandenwesen auf dem Vormarsch. Die brutalen Räuberbanden verschonten niemanden, was die für Recht und Ordnung einstehende französische Regierung mit dem in ihrem Auftrag handelnden Kopfgeldjäger und Chefankläger von Köln, Anton Keil, unterbinden wollte. In dieser Zeit lebte auch die neunzehnjährige Lisbeth in dem Roman „Die Geliebte des Räubers“ von Natalie Hallward. Dank einiger Nähaufträge des Generalsekretärs Gaspard Paty der Präfektur Coblenz, der sie vor acht Jahren aus ihrem niedergebrannten Elternhaus retten konnte, kommt sie einigermaßen über die Runden. Sie selbst blieb bei dem Unglück verschont, doch ihre Mutter wurde von Räubern derart geschändet, dass sie das Bett nicht verlassen kann.

weiterlesenDie Geliebte des Räubers von Natalie Hallward

Straßenmusik von Markus Behr

Der Student Jonas kommt mit seinem Studium nicht so recht voran, da er unter Ängsten vor Referaten und Prüfungen leidet. Erst kürzlich kam es zwischen ihm und seiner Freundin Verena zu einer Trennung. Kurz darauf wird er als Bassist von Kasimir auch noch aus der auf Erfolgskurs stehenden Band Wunderwerk geschmissen. Jonas ist das alles zu viel und setzt sich kurzentschlossen in einen Zug nach Amsterdam. Unterwegs kann er sich allerdings nicht verkneifen, einen großen Auftritt von Wunderwerk mit dem neuen Bassisten über sein Smartphon live zu verfolgen. Am Ziel kommt er in einem Youth Hostel mit sieben anderen Leuten unter.

Die unter Neurodermitis leidende, lesbische Chiara sitzt ebenfalls im Zug nach Amsterdam. Nach dem Zerwürfnis mit ihrer Freundin Merle hatte sie das Angebot ihrer Schwester Hanna, bei deren Freundin Nadine unterzukommen, dankend abgelehnt. Sofort nach ihrer Ankunft in Amsterdam spielt Chiara als Straßenmusikerin auf ihrer Gitarre und lernt dort Yuka, Amy und Mariah kennen, die sich ein Appartement teilen, in dem auch für Chiara Platz ist. Zuvor kehren sie ins Cafe ‚t Mandje ein, wo Chiara ihre Gitarre vergisst.

weiterlesenStraßenmusik von Markus Behr

Interview mit Eva Wagendorfer über ihre Saga „Die Radioschwestern“

Eva Wagendorfer
Bildquelle: Eva Wagendorfer
Eva Wagendorfer schreibt unter anderem unter diesem Pseudonym und wurde in Passau geboren, wuchs in Bayern auf und sammelte im Anschluss an ihr Studium in Regensburg sowohl in Italien, wie auch in England in den verschiedensten Berufen Erfahrungen. Unter Sophie Oliver, einem weiteren Pseudonym, hat sie im Jahr 2016 einen ersten Roman veröffentlicht, dem eine Vielzahl folgte. Mit ihrem Ehemann, den beiden Kindern und einem Hund lebt sie auf dem Land.

Grüß dich liebe Eva, dem Klappentext deiner „Radioschwestern-Saga“ ist zu entnehmen, dass dich ein altes, seit vier Generationen in Familienbesitz befindliches Rundfunkgerät zu dieser Arbeit inspiriert hat. Kannst du unseren Lesern darüber etwas mehr verraten? Ich meine, so eine sich über Generationen hinziehende Geschichte schüttelt man sich doch nicht so einfach aus den Ärmeln, oder? Sicherlich hast du tage- und nächtelang über einen sich daraus entwickelnden Plot nachgedacht, bis das Ganze zu dem wurde, was man heute in Händen halten kann.

weiterlesenInterview mit Eva Wagendorfer über ihre Saga „Die Radioschwestern“

Die Radioschwestern – Melodien einer neuen Welt von Eva Wagendorfer

Die Radioschwestern - Melodien einer neuen WeltIm ersten Teil der Radioschwestern hoffte Gesa Bronnen auf eine Karriere bei Radio Frankfurt, Inge Jacobs wollte Sängerin werden und Margot Milanski sah sich als gefeierte Cellistin. Doch der Krieg zerstörte ihre Träume jäh: Die ungebundene Inge steht vor den Trümmern ihres erworbenen Stadthauses und ist zu Gesa gezogen. Als der ehemalige Schauspieler Theodor Conrad, dem sie viel verdankt, eines Tages völlig abgemagert zu ihr kommt, kümmert sie sich aufopfernd um ihn, zumal er von einem Berufsverbot betroffen ist. Dann erhält die ehemals berühmte Sängerin ein lukratives Angebot und soll die Leitung eines Kinderprogramms im Radio übernehmen. Doch kann sie sich das zutrauen?

Margot Milanski kam mit ihrer Familie bei ihrer Cousine Gerda Friese in Königstein unter, deren Ehemann in russischer Kriegsgefangenschaft ist. Anders als in der Großstadt muss sie hier nicht hungern.

weiterlesenDie Radioschwestern – Melodien einer neuen Welt von Eva Wagendorfer